Erfahren Sie, wie sich die Anpassung der Zinssätze auf die Übernachtfinanzierungskosten auswirken wird.
Was sind IBORs?
IBORs (Interbank Offered Rates) sind Referenzzinssätze, die für eine breite Reihe von Finanzprodukten und Verträgen verwendet werden.
Die Mehrzahl der IBOR-Zinsen werden bis Ende 2021 abgelöst. Dementsprechend werden bald alle Benchmarks, die zu den IBORs gehören, einschließlich der bekannten LIBOR-Zinsen („London Interbank Offered Rates“), bald ablaufen und durch alternative Zinssätze ersetzt werden.
Was sind LIBORs?
Seit 1980 wird der LIBOR als Referenzzinsatz für Interbankkredite angesehen, der zur Zinssatzberechnung herangezogen wird, zu dem sich Banken gegenseitig kurzfristige Kredite anbieten könnten. Bis zur Finanzkrise im Jahre 2008 galt der LIBOR als der Goldstandard für die Messung des Wohlbefindesn des gesamten globalen Finanzsystems.
Warum die Veränderung?
Aufsichtsbehörden haben Bedenken hinsichtlich der Zuverlässigkeit und Nachhaltigkeit der IBOR geäußert. Strenge Liquiditätsregeln aufgrund der Finanzkrise im Jahr 2008, zusammen mit dem Glaubwürdigkeitsverlust des LIBORs infolge von Skandalen und deren Einfluss auf die Krise, führten dazu, dass IBORs immer weniger attraktiv als kurzfristige, unbesicherte Interbank-Kredite wirkten.
Das führte im letzten Jahrzehnt zu einem erheblichen Rückgang der unbesicherten Interbanken-Finanzierungsmärkte und zu einem Mangel an Liquidität. Aufgrund dessen wurden sie als nicht angemessen repräsentativer Markt angesehen, was Aufsichtsbehörden dazu brachte, alternative Referenzzinssätze (ARRs oder „Alternative Reference Rates“) vorzuziehen.
Zu welchen Alternativen wird gewechselt?
IBOR-Nutzer werden zu alternativen Referenzzinssätzen (ARRs oder „Alternative Reference Rates“) wechseln. ARRs basieren auf den aktuellen Übernachtzinsen in liquiden Bargeld- und Derivatemärkten, was sie robuster und weniger volatil als IBORs macht.
ARRs sind risikofreie Zinssätze und berücksichtigen kein Kreditrisiko, wie im Falle der Berechnung von IBORs. Diese basieren nämlich auf Interbanken-Krediten auf längere Zeiträume.
Jede Währung hat ihren eigenen alternativen Referenzsatz, wie im Folgenden aufgeführt:
CCY | Aktuelle Benchmark | ARR |
GBP | GBP-LIBOR | SONIA |
USD | USD-LIBOR | SOFR |
EUR | EUR-LIBOR | ESTR |
CHF | CHF-LIBOR | SARON |
JPY | JPY-LIBOR | TONA |
SGD | SIBOR | SORA |
Wie stellen wir uns auf diese Veränderung um?
Um das fehlende Kreditrisiko zu kompensieren, werden wir die ARRs mithilfe einer 1-Monats-Spread-Anpassung angleichen, wie von der International Swaps Association (ISDA) vorgeschlagen.
LIBOR | Tenor | Spread-Anpassung (%) |
GBP | 1 Monat | 0,0326 |
USD | 1 Monat | 0,11448 |
EUR | 1 Monat | 0,0456 |
CHF | 1 Monat | -0,0571 |
JPY | 1 Monat | -0,02923 |
Wie wird die Änderung sich auf Ihren Handel auswirken?
Bisher haben wir IBORs zur Berechnung der Übernachtfinanzierungkosten von Index- und Aktienpositionen verwendet. Diese werden jetzt durch ARRs und eine Spread-Anpassung ersetzt. Dementsprechend werden sich Ihre Kosten aus der angepassten ARR-Benchmark +/- einer IG-Verwaltungsgebühr zusammensetzen.
Ähnliche Fragen
Verbessern Sie Ihr Trading-Know-How
Werden Sie mit Hilfe der IG Academy ein besserer Trader. Lernen Sie anhand unserer interaktiven Schritt-für-Schritt Kurse und nehmen Sie an Webinaren und Seminaren teil.Werden Sie mit Hilfe der IG Academy ein besserer Trader. Lernen Sie anhand unserer interaktiven Schritt-für-Schritt Kurse und nehmen Sie an Webinaren und Seminaren teil.