Der Libor ist ein Referenzzinssatz, der zur Berechnung des Durchschnittszinssatzes herangezogen wird, zu dem sich die Banken gegenseitig kurzfristige Kredite anbieten. Er sollte demnächst aus dem internationalen Währungssystem abgeschafft und durch eine Reihe von unterschiedlichen Zinssätzen für verschiedene globale Standorte abgelöst werden.
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Dieser Prozess wird jedoch erst 2021 abgeschlossen und daher handelt es sich immer noch um einen wichtigen Begriff. Im Höhepunkt seiner Verwendung wurde der LIBOR als ein Maßstab für die Gesundheit des gesamten globalen Finanzsystems verwendet. Höhere Interbanken-Kreditkosten bedeuteten nämlich ein geringes Vertrauen in die Fähigkeit einer Bank zur Rückzahlung des Darlehens.
Der LIBOR-Satz wird täglich berechnet, indem verschiedene Banken auf der ganzen Welt befragt werden, um anhand der Mittelwerte den täglichen Interbankenzinssatz festzulegen.
Der LIBOR wurde als eine einheitliche Messgröße für die Zinssätze im Interbankengeschäft entwickelt. Mit der rasanten Expansion der Zinssätze in den 1980er Jahren wurde er unerlässlich.
Die British Bankers' Association (BBA) hat 1984 die BBA-Abrechnungssätze für die Zinssatzlevel festgelegt, bevor sie 1986 zum BBA-LIBOR weiterentwickelt wurden.
Der LIBOR wurde jahrelang eingesetzt und war der Maßstab für den Interbankenzinssatz. Dies änderte sich jedoch mit dem LIBOR-Skandal, als es festgestellt wurde, dass die Banken ihre Zinssätze künstlich erhöht oder gesenkt hatten, um den Durchschnittszinssatz zu kontrollieren. Damit haben sie versucht, von Trades zu profitieren und den Eindruck zu erwecken, dass sie kreditwürdiger als in Wirklichkeit sind.
Die Ermittler fanden heraus, dass der LIBOR seit mindestens 1991 Gegenstand unlauterer Manipulationen war. Die Aufdeckung des Skandals war der Grund dafür, dass die BBA im Februar 2014 die Verantwortung für die Aufrechterhaltung des Zinssatzes an die Intercontinental Exchange (ICE) übergab, woraufhin der BBA-LIBOR in ICE-LIBOR umbenannt wurde.
Infolge des LIBOR-Skandals wurde vereinbart, dass der Zinssatz schrittweise abgeschafft und durch eine Reihe von Alternativzinssätzen ersetzt wird, um die Fremdkapitalkosten zwischen den Banken zu ermitteln.
Der LIBOR wird für fünf verschiedene Währungen - USD, EUR, GBP, JPY, CHF - und sieben verschiedene Kreditlaufzeiten berechnet. Das bedeutet, dass täglich 35 verschiedene LIBOR-Nummern mitgeteilt werden, was im Vergleich zu einem globalen Interbankenzinssatz, der auf einer einzigen Währung basiert, in einem theoretisch stabileren System resultiert.
Der LIBOR basiert auf den Ergebnissen einer Umfrage bei Banken und nicht auf Transaktionsdaten, wodurch er leicht manipuliert werden kann, was auch zu seinem endgültigen Rückgang führte.
Es gibt eine Reihe von Nachfolgern für den LIBOR, so dass das internationale Währungssystem nicht von einem Gesamtzinssatz für die Bestimmung der Interbankenzinssätze weltweit abhängig ist. Die Abschaffung des LIBOR wird jedoch nicht über eine Nacht erfolgen, da der Zinssatz Finanzderivaten und Krediten im Wert von rund 350 Billionen US-Dollar im gesamten globalen Finanzsektor zugrunde liegt.
Viele globale Banken und Finanzaufsichtsbehörden haben bereits damit begonnen, die Kreditgeber zu ermutigen, den LIBOR angesichts seiner baldigen Abschaffung nicht mehr zu verwenden.
Die alternativen Zinssätze, die derzeit als Ersatz für den LIBOR in anderen Regionen der Welt eingeführt werden oder bereits eingeführt wurden, sind SONIA für Großbritannien, SOFR für die USA, ESTR für Europa, TONAR für Japan und SARON für die Schweiz.
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