Planung und Risiko-Management
Möglichkeiten für das Risiko-Management: Teil 1
Da wir nun einen Blick auf die Haupttypen der zu beachtenden Risiken geworfen haben, können wir uns darauf konzentrieren, wie diese Risiken gesteuert werden können.
Stets die Kehrseite im Blick behalten
Ehe Sie ein Handelsgeschäft tätigen, sollten Sie stets genau berechnen, wie hoch Ihre Verluste im Worst-Case-Szenario (d.h. im schlimmsten Fall) ausfallen können. Bedenken Sie dabei, dass sich der Markt gelegentlich rasch oder sprunghaft bewegen kann, d.h. Sie sind nicht in der Lage, Ihre Position an der gewünschten Marke zu schliessen.
Sie dürfen das Worst-Case-Szenario nie aus dem Blick verlieren, da Sie bei einem schwerwiegenden Marktereignis einem übermässigen Risiko ausgesetzt sein können. Dies ist insbesondere dann unerlässlich, wenn Sie hebelfinanzierte Geschäfte tätigen, bei denen Ihre Verluste Ihre Einlage erheblich überschreiten können.
Emotionsgesteuertes Handeln vermeiden
Beim Treffen handelsrelevanter Entscheidungen sollten Sie zwischen rationalen und emotionalen Entscheidungen unterscheiden. Wenn Sie sich auf Ihr „Bauchgefühl“ verlassen, endet dies ziemlich sicher in einer Katastrophe, daher sollte Ihren Entscheidungen stets eine klare Analyse zugrunde liegen. Wie bereits erläutert, können Sie durch das Entwickeln eines strukturierten Trading-Plans emotionsbezogene Risiken weitgehend vermeiden, da dieser eindeutige Richtlinien enthält und Sie diszipliniert.
Diversifizieren
Wenn Sie häufig mehrere Positionen gleichzeitig halten, können Sie das Risiko minimieren, indem Sie Ihr Geld in eine breite Palette unterschiedlicher Vermögenswerte investieren. Oder einfacher ausgedrückt: Setzen Sie nicht alles auf eine Karte.
Wenn Sie beispielsweise Ihr gesamtes Kapital in die Aktien eines einzigen Unternehmens stecken, riskieren Sie bei einer Pleite dieses Unternehmens den kompletten Verlust Ihrer Einlagen. Kaufen Sie andererseits Aktien vieler verschiedener Unternehmen, hat Ihr Verlust wegen der Pleite eines Unternehmens keine derart drastischen Auswirkungen auf Ihre Gesamtinvestition.
Wenn Sie jedoch Ihr Kapital in eine breite Vielfalt von Aktien streuen, können Sie sich gegen systemische Risikofaktoren schützen, die den Aktienmarkt als Ganzes beeinträchtigen können.
Daher besteht der beste Weg der Diversifikation in einer Streuung Ihrer Investitionen auf verschiedene Anlageklassen. So können Sie beispielsweise ein Portfolio aus Aktien, Rohstoffen, Immobilien, Anleihen und sonstigen Vermögenswerten zusammenstellen. Diese Märkte bewegen sich oft unabhängig voneinander, sodass Sie geschützt sind, wenn eine Anlageklasse unterdurchschnittlich abschneidet.
Riskantere Investitionen sorgfältig auswählen
Wenn Sie ein breit gefächertes Portfolio mit vielen unterschiedlichen Investitionen zusammengestellt haben, empfiehlt es sich, ein Gleichgewicht zwischen riskanteren Positionen und stabileren Vermögenswerten herzustellen. Die Pyramide der Investitionsrisiken ist ein nützliches Modell, anhand dessen Sie entscheiden können, wie Sie Ihre Risiken auf diverse Finanzinstrumente verteilen.
Die meisten Händler möchten vermutlich den Grossteil ihrer Investitionen in sichere Vermögenswerte tätigen, die einen ständigen, wenn auch unspektakulären Gewinn abwerfen. Diese sind am Sockel der Pyramide dargestellt.
Im mittleren Teil befinden sich Vermögenswerte mit gemässigtem Risiko, die stabile Erträge liefern sollten und zudem ein Wertsteigerungspotenzial haben.
An der Spitze befinden sich die riskanteren Investitionen, die sowohl grosse Erträge als auch grosse Verluste mit sich bringen können. Sie sollten in diese hochriskanten Vermögenswerte nur solche Summen stecken, deren Verlust Sie ohne grössere finanzielle Konsequenzen verkraften können.
Natürlich ist die Pyramide lediglich als Richtlinie und nicht als komplettes Regelwerk anzusehen. Daher müssen Sie bei der Auswahl der zu handelnden Vermögenswerte eingehend über Zeit und Kapital nachdenken, die Sie für Ihre Investitionstätigkeit erübrigen können, sowie über die Erträge, die Sie erzielen möchten.
Zusammenfassung
- Sie können die Auf- und Ab-Bewegung eines Marktes nicht steuern, Ihr Risiko hingegen schon – daher ist es unerlässlich, über eine effektive Strategie des Risiko-Managements zu verfügen.
- Für ein effektives Risiko-Management sollten Sie sich wie folgt verhalten:
- Stets die maximalen potenziellen Verluste im Blick behalten
- Emotionsgesteuertes Handeln vermeiden
- Investitionen diversifizieren
- Riskantere Handelsgeschäfte sorgfältig auswählen
-
1
Was ist ein Trading-Plan?
7 min -
2
Entwickeln eines Trading-Plans
10 min -
3
Was ist unter Risiko-Management zu verstehen?
6 min -
4
Möglichkeiten für das Risiko-Management: Teil 1
7 min -
5
Möglichkeiten für das Risiko-Management: Teil 2
7 min -
6
Auswählen Ihres Stils
3 min -
7
Positions- und Swingtrading
10 min -
8
Daytrading und Scalping
10 min -
Quiz
10 Fragen