Wie funktioniert der CFD-Handel?
Handelsarten und Kosten
Wenn Sie mit CFDs handeln, kaufen und verkaufen Sie Kontrakte, die einen bestimmten Betrag auf dem zugrunde liegenden Markt repräsentieren. Ein Standard-FTSE-Kontrakt kann beispielsweise 10 € pro Punkt wert sein. Wenn Sie eine Position schließen möchten, platzieren Sie einfach einen Trade in der entgegengesetzten Richtung, zu der Sie die Position eröffnet haben.
Während die meisten CFD-Trades auf unbestimmte Zeit offen bleiben, gibt es einige, die ein festes Verfallsdatum haben, nach dem Ihre Position geschlossen wird. Dabei handelt es sich um die maximale Zeitspanne, über die Sie Ihre Position halten können. Sie haben aber auch die Möglichkeit, Ihre Position schon vor deren Verfall zu schließen.
CFD-Handelsarten lassen sich in zwei Hauptkategorien einteilen.
Kassa-CFDs
Ein Kassa-CFD-Kontrakt hat normalerweise über ein nominales Verfallsdatum, das sehr weit in der Zukunft liegt. Er ist also als eine fortlaufende Position konzipiert, die auf unbestimmte Zeit gehalten werden kann. Sie können Ihre Position jederzeit während der Marktöffnungszeiten schließen.
Kassa-CFDs verfügen in der Regel über enge Handelsspreads, um die auf dem zugrunde liegenden Markt aufgerufenen Preise nachzubilden. Allerdings fallen tägliche Übernachtfinanzierungskosten an, wenn Sie Ihre Position jeweils bis zum nächsten Tag halten, sodass sich diese Kontrakte im Allgemeinen am besten für den kurzfristigen Handel eignen.
Futures/Forwards
Ein Futures-Kontrakt ist ein Vertrag zum Kauf oder Verkauf eines Rohstoffs oder eines Finanzinstruments zu einem vorher festgelegten Preis, der zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft abgerechnet wird. Diese Kontrakte existieren auf dem zugrunde liegenden Markt und können für den Handel mit Vermögenswerten wie Indizes und Rohstoffen eingesetzt werden.
Forward-Kontrakte funktionieren in ähnlicher Weise. Auf dem zugrunde liegenden Markt existieren sie jedoch nicht und werden stattdessen von Ihrem CFD-Anbieter erstellt und anhand der Preise der zugrunde liegenden Vermögenswerte bepreist. Sie werden häufig für den Aktien- oder Forex-Handel eingesetzt.
Beide Arten von Kontrakten haben ein festgelegtes Verfallsdatum, können aber bereits vor diesem Zeitpunkt abgewickelt werden. Beim Handel mit Futures/Forwards sind die Spreads tendenziell breiter, allerdings sind die Finanzierungskosten über Nacht niedriger und bereits im Preis enthalten. Deshalb sind Futures/Forwards eine beliebte Spekulationsmöglichkeit auf langfristige Marktbewegungen.
Hier finden Sie eine Zusammenfassung der wichtigsten Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den beiden Arten von Kontrakten:
Kassa-CFDs |
Futures/Forwards | |
Übernachfinanzierungskosten | Ja | Nein |
Festes Verfallsdatum | Nein | Ja |
Anlagestrategie | Kurzfristig | Langfristig |
Spread | Enger | Breiter |
Kosten des CFD-Handels
Neben den Spreads, die wir in der letzten Lektion besprochen haben, fallen noch einige andere Kosten an, die mit dem CFD-Handel verbunden sind. Diese gelten unabhängig davon, ob Sie Gewinn oder Verlust machen. Der von Ihnen zu zahlende Betrag kann aber je nach Anbieter und den von Ihnen eingesetzten Handelsstrategien variieren.
Margin
Die Margin ist der Geldbetrag, den Sie als Einzahlung auf Ihr Konto leisten müssen, um Ihre Positionen zu eröffnen und aufrechtzuerhalten. Sie ist also ein Schlüsselfaktor für die Bezahlbarkeit des CFD-Handels. Im Kurs Orders, Ausführung und Hebelwirkung erklären wir Ihnen, wie die Margin funktioniert.
Verschiedene CFD-Anbieter verlangen leicht unterschiedliche Margin-Sätze. Diese variieren von Markt zu Markt, je nach den zugrunde liegenden Bedingungen.
Solange Sie eine Position offen halten, wird Ihre Marginzahlung dieser Position zugeordnet und kann für nichts anderes eingesetzt werden. Sobald Sie diese Position jedoch schließen, wird dieses Geld freigegeben.
Gebühren für die Währungsumrechnung
Wenn Sie einen CFD-Trade platzieren, lautet dieser auf eine bestimmte Währung. Diese kann sich von der Basiswährung Ihres Kontos unterscheiden. Ist dies der Fall, müssen Sie etwaige Gewinne umrechnen, wodurch eine Gebühr für die Währungsumrechnung anfallen kann.
Beispielsweise werden US-Aktien von den meisten CFD-Anbietern in Dollar angeboten. In diesem Fall muss der Dollarbetrag wieder in Euro umgerechnet werden, bevor Ihrem Konto ein Gewinn oder Verlust gutgeschrieben oder bevor es belastet werden kann. Dieser Vorgang ist oftmals gebührenpflichtig.
Übernachtfinanzierungskosten
Beim Handel mit CFDs stellt Ihnen Ihr Anbieter im Allgemeinen eine Gebühr für das Halten der Position über Nacht in Rechnung (es sei denn, Sie handeln mit Futures oder Forwards). Diese werden als Finanzierungsaufwendungen oder Finanzierungskosten bezeichnet und spiegeln die Kosten für die Kreditaufnahme oder das Leihen des zugrunde liegenden Vermögenswertes wider. Für jeden Tag, den Ihre Position offen bleibt, fallen also zusätzliche Kosten an.
Schon gewusst?
Hedging
Wenn Sie einen Vermögenswert in einem bestehenden Portfolio haben, von dem Sie glauben, dass er an Wert verlieren könnte, können Sie mit einem CFD versuchen, den Verlust durch einen Leerverkauf auszugleichen. Nehmen wir zum Beispiel an, Sie halten HSBC-Aktien im Wert von 1000 € in Ihrem Portfolio. Sie können über einen CFD-Trade den Gegenwert von HSBC-Aktien im Wert von 1000 € short verkaufen. Sollte der Aktienkurs von HSBC auf dem zugrunde liegenden Markt fallen, würde sich der Wertverlust Ihres Aktienportfolios durch einen Gewinn in Ihrem CFD-Short Trade ausgleichen.
Kommission auf Aktien
Wenn Sie einen CFD-Trade platzieren, wird Ihnen nur selten eine Kommission berechnet, da die Gebühren der meisten Anbieter im Spread enthalten sind. Im Falle von Aktien bieten jedoch viele CFD-Anbieter den Preis des zugrunde liegenden Marktes an und berechnen dann eine Kommission für die Trade-Ausführung. Dadurch wird der Mechanismus des Aktienhandels auf dem zugrunde liegenden Markt abgebildet.
Beispiel
Nehmen wir an, Sie sind der Meinung, dass der Aktienkurs des Sportunternehmens N steigen wird. In diesem Fall können Sie eine CFD-Position eröffnen.
Die Aktie wird derzeit zu einem Preis von 1545/1547 auf dem zugrunde liegenden Markt notiert (der Gegenwert zu 15,45 €/15,47 €). Sie entscheiden sich zum „Kauf“ von 1000 Aktien als CFD. Ihr Anbieter bietet die Aktien zum Marktpreis an, erhebt aber eine Kommission in Höhe von 0,1 % auf den vollen Positionswert. Die endgültige Gebühr würde sich also wie folgt berechnen: 1000 x 15,47 € × 0,1 % = 15,47 €.
Übung
Welche der folgenden Aussagen über den CFD-Handel stimmen?Richtig
Falsch
Zusatzgebühren
Ihre CFD-Handelsaktivität kann einige weitere Gebühren verursachen, unter anderem:
- Kontrollierte Risikoprämien – da CFD-Positionen Slippage unterliegen können, haben Sie die Möglichkeit, sich gegen dieses Risiko zu schützen. Hierfür müssen Sie eine geringe Zusatzgebühr für einen garantierten Stop bezahlen (wird im Kurs Orders, Ausführung und Hebelwirkung genauer erklärt). Einige Anbieter verzichten auf diese Gebühr, wenn der Stop nicht ausgelöst wird.
- Abonnements für bestimmte Funktionen – Ihr Anbieter kann Ihnen auch die Kosten für die Bereitstellung bestimmter Funktionen auf seiner Plattform (z. B. moderne Chart-Pakete, Live-Preise) in Rechnung stellen. Viele Anbieter bieten ihren treuesten Kunden allerdings auch Rabatte an.
- Ruhegebühren – wenn Sie den Handel einstellen, kann Ihr Anbieter versuchen, seine laufenden Verwaltungskosten zu decken, indem er eine Ruhegebühr auf Ihr Konto erhebt.
Zusammenfassung dieser Lektion
- Kassa-CFDs bleiben auf unbestimmte Zeit offen, während Futures/Forwards über ein festes Verfallsdatum verfügen
- Finanzierungsgebühren fallen normalerweise an, wenn Sie einen Kassa-CFD über Nacht offen halten
- Tradern wird im Allgemeinen eine Kommission für Aktien-CFD-Trades berechnet
- Zu den sonstigen Kosten von CFDs gehören Spreads, Margin, Gebühren für die Währungsumrechnung, kontrollierte Risikoprämien, Abonnements für bestimmte Funktionen