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Die Grundlagen des Devisenhandels

Lektion 8 von 9

Die Bedeutung von Stop-Loss-Orders im Forex-Trading

Die Marktbewegungen sind bisweilen unvorhersehbar. Unabhängig davon, worauf die Anlegerstimmung und aktuelle Trends hindeuten, kann sich ein Markt jederzeit in eine beliebige Richtung entwickeln.

Eine Stop-Loss-Order gehört zu den wenigen Mechanismen, mit denen Sie sich vor unvorteilhaften Marktbewegungen schützen können. Diese Funktion wird von Brokern angeboten, um Verluste zu begrenzen, sollte sich ein Markt in eine für Ihre Position ungünstige Richtung bewegen. Zur Einrichtung legen Sie als „Ausstiegslevel“ eine bestimmte Menge von Pips von Ihrem Einstiegskurs entfernt fest.

In dieser Lektion erläutern wir die verschiedenen Formen von Stop-Loss-Orders, darunter statische Stops und Trailing-Stops. Zudem weisen wir darauf hin, wie wichtig es ist, sie beim Traden einzusetzen.

Warum ist eine Stop-Loss-Order wichtig?

Stops sind aus zahlreichen Gründen von grosser Bedeutung, doch im Grunde steckt dahinter eine universelle Wahrheit: Niemand kann die Zukunft vorhersagen.

Unabhängig davon, wie gut das Setup ist oder wie viele Informationen auf dieselbe Schlussfolgerung hindeuten – es ist unmöglich zu wissen, in welche Richtung sich ein Markt künftig bewegt, und jeder Trade birgt das Risiko, dass Sie Ihr Kapital ganz oder teilweise verlieren.

Stop-Loss-Strategien im Devisenhandel

Die nachfolgend erläuterten fünf Stop-Loss-Strategien können Sie bei Ihren Trades anwenden:

Festlegen statischer Stops

Ein statischer Stop ist die einfachste Art der Stop-Loss-Order, die Sie bei Ihren Trades einrichten können. Hierbei wird ein Kurslevel festgelegt, zu dem die Position geschlossen wird, um Ihre Verluste zu begrenzen.

Da die Stop Order zu einer Market Order wird, sobald das Kurslevel erreicht wurde, kann jedoch nicht garantiert werden, dass Ihre Order zum angegebenen Kurs ausgeführt wird. Eventuell erhalten Sie nur den nächstbesten Kurs.

Nehmen wir als Beispiel einen Swing-Trader in Kalifornien, der in der asiatischen Handelszeit Positionen eröffnen möchte.

Schon gewusst?

Swing-Trading ist eine spekulative Strategie, mit der durch kurz- bis mittelfristige Marktbewegungen Gewinne erzielt werden sollen. Wer diesen Trading-Stil nutzt, hält seine Positionen einen Tag lang – maximal eine Woche – offen, um von Kursumschwüngen in diesem Zeitraum zu profitieren.

Angenommen, dieser Trader geht davon aus, dass die Volatilität während der Handelszeiten in Europa oder den USA seine Trades am stärksten beeinflusst.

Ziel des Traders ist es, seinen Trades genügend Raum zu geben, ohne zu viel Kapital zu verlieren, falls der Plan nicht aufgeht. Daher legt er für jede ausgelöste Position eine statische Stop-Loss-Order fest. Beispielsweise sollen Verluste für alle Positionen auf 50 Pips begrenzt werden.

Zudem soll ein Gewinnziel festgelegt werden, das mindestens so hoch ist der Stop-Abstand. Daher legt er jede Limit Order auf mindestens 50 Pips fest.

Wenn der Trader für jeden Einstieg ein Chance-Risiko-Verhältnis von 1:2 erhalten möchte, kann er einen statischen Stop bei 50 Pips sowie ein statisches Limit bei 100 Pips für jeden von ihm initiierten Trade einrichten.

Statische Stops auf der Grundlage von Indikatoren

Manche Trader gehen mit statischen Stops noch einen Schritt weiter und verwenden für den statischen Stop-Abstand einen Indikator wie Average True Range (ATR), der die Volatilität eines Markts in einem bestimmten Zeitraum abbildet. Das hat vor allem den Vorteil, dass Sie reale Marktdaten für die Festlegung Ihres Stop-Levels nutzen.

Das heisst, wenn Sie eine statische Stop-Loss-Order von 50 Pips sowie eine statische Limit Order von 100 Pips festlegen, was würde die 50-Pip-Stop-Order auf einem volatilen Markt im Vergleich zu einem ruhigen Markt bedeuten?

Ist der Markt ruhig, können 50 Pips eine grosse Bewegung darstellen. Auf einem volatilen Markt hingegen können dieselben 50 Pips als kleine Bewegung gelten. Durch Verwendung eines Indikators wie ATR, von Pivot-Punkten oder Preisumschwüngen können Sie Ihre Risikomanagement-Optionen unter Verwendung aktueller Marktdaten präziser analysieren.

Trailing-Stops

Mit einer statischen Stop-Loss-Order lässt sich die Strategie eines unerfahrenen Traders erheblich verbessern. Fortgeschrittene Marktteilnehmer setzen Stops allerdings auf andere Weise ein, um ihr Geld-Management weiter zu maximieren, beispielsweise in Form von Trailing-Stops.

Dabei handelt es sich um Stops, die den Marktbewegungen entsprechend zu Ihren Gunsten angepasst werden. Ihr wesentlicher Vorteil besteht darin, dass sie das Abwärtsrisiko, dass Sie bei einem Trade falsch gelegen haben, noch weiter mindern können.

Angenommen, Sie haben eine Long-Position für EUR/USD zu einem Kurs von 1,1720. Sie platzieren einen Trailing-Stop von 167 Pips unter dem aktuellen Kurs, also 1,1553.

Wenn der Markt auf 1,1720 steigt, steigt auch der Trailing-Stop vom ursprünglichen Stop-Wert 1,1553 auf 1,1720.

Dadurch wird der Stop auf Ihren Einstiegskurs verschoben, auch „Break-even-Level“ genannt, sodass Sie keinen Verlust erleiden, sollte sich das Währungspaar EUR/USD zu Ihren Ungunsten entwickeln, denn der Stop ist auf Ihren ursprünglichen Einstiegskurs festgelegt. Im Grunde fällt dadurch das Anfangsrisiko des Trades weg.

Wir weisen darauf hin, dass es Brokern in einigen Ländern erlaubt ist, die Trailing-Stop-Funktion durchzusetzen.

Manuelle Trailing-Stops

Wenn Sie die grösstmögliche Kontrolle über Ihre Trades haben möchten, können Sie Ihre Stops manuell anpassen, während sich der Markt bewegt.

Im Diagramm unten wird die Bewegung von Stops bei einer Short-Position dargestellt. Während sich die Position weiter zugunsten des Trades (abwärts) bewegt, verschiebt der Trader folglich das Stop-Level nach unten. Sollte sich der Trend später umkehren (und neue Höchststände erreicht werden), wird die Position geschlossen.

Feste Trailing-Stops

Sie können auch Trailing-Stops einrichten, die inkrementell angepasst werden. Beispiel: Sie können Stops setzen, die für alle 10-Pip-Bewegungen zu Ihren Gunsten angepasst werden.

Angenommen, Sie eröffnen eine Long-Position für EUR/USD zu einem Kurs von 1,3100 und fügen zunächst einen Stop bei 1,3050 hinzu. Der Markt steigt auf 1,3110, sodass Ihr Stop auf 1,3060 steigt, um den Abstand von 10 Pips beizubehalten. Nach einer weiteren 10-Pip-Bewegung nach oben (auf 1,3120), zieht der Stop erneut um 10 Pips nach, auf 1,3070.

Dieser Prozess setzt sich so lange fort, bis sich der Markt umkehrt und das Stop-Level erreicht ist oder Sie den Trade manuell schliessen. Einfach ausgedrückt: Wenn sich der Trade von diesem Punkt an zu Ihren Ungunsten entwickelt, wird die Position bei 1,3070 geschlossen und nicht beim anfänglich festgelegten Level von 1,3050. Dadurch haben Sie Ihr Gewinnpotenzial effektiv angepasst und zugleich Ihre Verluste begrenzt.

Zusammenfassung

  • Mit Stop-Loss-Orders können Sie für einen Trade vorab einen Ausstiegspunkt festlegen, um Ihre Verluste zu begrenzen.
  • Es gibt verschiedene Arten von Stop-Loss-Orders, die Sie für Ihre Trades festlegen können.
  • Statische Stops legen für einen Trade ein festes Ausstiegslevel fest, während Trailing-Stops mit Marktbewegungen zu Ihren Gunsten angepasst werden.
Lektion abgeschlossen