DAX Ausblick – Anleger scheuen die Rückkehr an die Börse
Die Anleger bleiben angesichts der Vielzahl an negativen Schlagzeilen auch weiterhin von den Börsen fern. Zudem scheinen die Marktteilnehmer kurz vor dem morgigen EZB-Zinsentscheid keine Risiken eingehen zu wollen.
An Belastungsfaktoren mangelt es nicht
Trotz der immer noch sommerlichen Temperaturen wächst die Sorge vor dem nächsten Winter. Die Energiekrise wirft angesichts explodierender Gaspreise ihre dunklen Schatten auf die Finanzmärkte. Der russische Präsident Wladimir Putin hat infolge der Sanktionen mit dem Gaslieferstopp sein Ass aus dem Ärmel gezogen. Milliardenschwere Entlastungspakete wurden beschlossen. Diese tragen nicht unbedingt zum Schuldenabbau bei. Die Sorge vor einer europäischen Finanzkrise 2.0 wird größer. Der Höhepunkt der Inflation scheint noch nicht erreicht zu sein, wie die jüngste Teuerungsrate für die Eurozone gezeigt hat. Im August stiegen die Preise auf dem alten Kontinent um 9,1% und haben damit einen neuen Rekordwert erreicht. Ökonomen befürchten im Herbst sogar eine Inflation von nahezu 10%. Der Mix aus hoher Teuerungsrate und steigenden Zinsen lässt die Konsumnachfrage einbrechen. Eine Rezession ist kaum noch zu vermeiden.
EZB muss am Donnerstag liefern
Die weiter steigende Inflation zwingt die Europäische Zentralbank zum Handeln. Mit zögerlichen Zinsschritten ist die enorme Preissteigerung nicht in den Griff zu bekommen. Daher dürfte der morgige Zinsentscheid wichtig sein. Allgemein wird mit einer Leitzinserhöhung von 75 Basispunkten gerechnet. Über Jahre hinweg hatten die Befürworter einer Niedrigzinspolitik, die so genannten „Tauben“ das Sagen. Nun scheinen die „Falken“ die Oberhand zu haben.
DAX 40 – Entlastungsangriff ohne großen Erfolg
Für eine nachhaltige Erholung müsste der DAX den fallenden exponentiellen 13-Tage-Durchschnitt bei aktuell 12.961 Punkten, die psychologische Marke bei 13.000 Zählern und schließlich das 38,2%-Fibonacci-Retracement bei 13.112 Punkten zurückgewinnen. Und an den genannten Widerständen ist momentan kein Vorbeikommen. Vielmehr könnte es zum wiederholten Test des März-Tiefs bei 12.432 Zählern kommen.
DAX 40 Chart auf Tagesbasis
Quelle: IG Handelsplattform; Vergangene Wertentwicklungen sind kein zuverlässiger Indikator für zukünftige Wertentwicklungen
DAX 40 im Fünf-Jahres-Chart auf Wochenbasis
Quelle: Refinitiv
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