DAX heute – Der Optimismus ist ungebrochen

Zwar kassieren viele Konzerne weltweit ihre Prognosen für dieses Jahr ein und die wichtigsten Volkswirtschaften ächzen unter den Auswirkungen von COVID-19. Dennoch geht es seit Wochen an den Finanzmärkten aufwärts.

Eine globale Konjunkturabkühlung scheint unausweichlich, aber an den Börsen bereits eingepreist zu sein. Negative Nachrichten wie beispielsweise der wieder zuspitzende Konflikt zwischen den USA und China werden im Augenblick ausgeblendet. Schützenhilfe gibt es seit einiger Zeit von den Notenbanken, die ihre Geldschleusen weit geöffnet haben. Die ausufernde Verschuldung einiger Staaten bleibt zurzeit ungehört. Auch die Angst vor einer zweiten Infektionswelle spielt momentan keine Rolle. Die Reproduktionsrate ist hierzulande wieder über den Wert von eins gestiegen.

Nach einem freundlichen Wonnemonat Mai sieht es nach einem guten Start in den saisaonal schwachen Monat Juni aus. Vorbörslich notiert der DAX bei 11.932 Punkten, rund 0,7% über dem Schlusskurs der Vorwoche.

Wochenausblick

In der feiertagsbedingt kurzen Handelswoche dürfte vor allem der Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank am Donnerstag und der US-Arbeitsmarktbericht am Freitag im Mittelpunkt des Interesses stehen. Auch für Mai wird in den Vereinigten Staaten mit einem Stellenabbau gerechnet. Die Arbeitslosenquote dürfte Schätzungen zufolge bei 19,8% liegen, nach 14,7% im Vormonat.

Kein „Sell in May and go away”

Der Mai hat keinen allzu guten Ruf. Allerdings traf die Börsenweisheit „Sell in May and go away“ auch in diesem Jahr nicht zu. Seit 2000 konnte der DAX im Wonnemonat in über 57% der Fälle zulegen. Weitaus schlechter sieht aus saisonaler Sicht im Juni aus. In den vergangenen neunzehn Jahren musste der deutsche Leitindex in dem besagten Monat Federn lassen. Die Sommermonate sind statistisch betrachtet eher schwach.

Bester Monat / Schlechtester Monat seit Januar 2000

DAX-Chart

DAX: 12.000-Punkte-Marke in Sichtweite

Heute könnte sich der DAX nachhaltig von der exponentiellen 200-Tage-Durchschnittslinie bei aktuell 11.662 Punkten nach oben entfernen. Das nächste Etappenziel wäre dann die psychologische Marke bei 12.000 Zählern und dann das Zwischenhoch bei 12.280 Punkten von Anfang März dieses Jahres. Rückendeckung gibt es von der 5-Tage-Linie bei 11.770 Zählern.