Erdgaspreis: Gemengelage bleibt angespannt – das ist nun wichtig

Wichtigste Punkte:

• Erdgaspreis: Gemengelage bleibt angespannt – das ist nun wichtig
• Russland liefert wieder Gas nach Italien – Anleger atmen auf
• Internationale Energieagentur (IEA) lässt Märkte kurzzeitig aufhorchen
• Spannungen dürften weiterhin hoch bleiben – weitere Verwerfungen möglich

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Erdgaspreis Chart auf Monatsbasis

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Hinweis: frühere Wertentwicklungen oder Simulationen sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.

Erdgaspreis Chart auf Tagesbasis

Erdgaspreis: Gemengelage bleibt angespannt – das ist nun wichtig

Trotz einer temporären Entspannung am Energiemarkt gestaltet sich die Gemengelage weiterhin fragil. Angesichts neuer Entwicklungen in puncto russischer Gaslieferungen nach Italien und einem Bericht der Energiebehörde IEA wurden Anleger zuletzt wieder hellhörig. In der ersten Wochenhälfte notierte der Erdgaspreis (NGS) bei rund 6,42 Dollar je MMBtu (1 MMBtu = 1 million British thermal units = 293.297 22222222 Kilowattstunden) und damit so niedrig wie seit Mitte Juli nicht mehr.

Russland liefert wieder Gas nach Italien – Anleger atmen auf

Die jüngste Ankündigung Russlands die Gaslieferungen durch Österreich gen Italien wieder aufnehmen zu wollen, hat Anleger in der ersten Wochenhälfte aufatmen lassen. Der russische Staatskonzern Gazprom hatte mitgeteilt, dass man eine Lösung gefunden habe.

Am vergangenen Wochenende hatte Gazprom die Lieferungen eingestellt. Wie der italienische Konzern ENI, welcher teilverstaatlicht ist mitteilte, gebe es „absolut keine geopolitischen Gründe“ für den jüngsten Lieferstopp. Hintergrund seien Bezahlprobleme in Rubel respektive Euro gewesen, heisst es.

Internationale Energieagentur (IEA) lässt Märkte kurzzeitig aufhorchen

Weitere Entspannungssignale erfolgten durch die Internationale Energieagentur (IEA), welche die Gasspeicher in der Eurozone lediglich dann auf ein kritisches Level von fünf Prozent im Februar sinken sieht, solange Russland seine Gaslieferungen komplett einstellen, die EU-Mitgliedsstaaten auf Energiesparmassnahmen verzichten und sogenanntes Flüssiggas (LNG) nur in reduzierten Umfang importiert würde.

Sollte der Gaskonsum in der EU im Winter um 9 Prozent per Vergleich zum Fünfjahresdurchschnitt gesenkt werden, könnte ein Speicherwert von 25 Prozent erreicht werden. Eine Verringerung des Verbrauchs um 13 Prozent im gleichen Zeitraum hätte ein Niveau in Höhe von 33 Prozent zur Folge.

Spannungen dürften weiterhin hoch bleiben – weitere Verwerfungen möglich

Trotz der zuletzt rückläufigen Preise am Erdgasmarkt befindet das Niveau weiterhin auf sonderbar hohem Terrain. Insgesamt dürften die Spannungen weiterhin hoch bleiben, solange insbesondere der geopolitische Ost-Konflikt nicht beendet ist.

Ohnehin sollten sich Börsianer jederzeit auf die Möglichkeit zukünftiger Verwerfungen an den Energiemärkten gefasst machen. Angesichts der dynamischen Entwicklung im Ukraine-Russland-Konflikt könnte die Volatilität jederzeit ausgeprägt ausfallen.

Zudem lauert das Risiko, dass Russland seine Gaslieferungen gen Europa noch in diesem Jahr komplett einstellt.

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