EUR/USD – Euro steigt trotzt massivem QE

Nach der EZB-Pressekonferenz setzte der Euro zum Comeback an. Die Entscheidung des EZB-Rates soll auf heftigen Widerstandes aus Deutschland, Frankreich, Holland sowie Estland gestoßen sein und könnte auf eine andere Geldpolitik unter der neuen EZB-Chefin Christine Lagarde hindeuten.

Die unmittelbare Reaktion des Marktes auf die neuen Maßnahmen der EZB waren eher negativ ausgefallen und ließen den Euro zunächst um 120 Pips abstürzen. Während der Fragerunde kehrte sich jedoch das Tradeverhalten um und die Marktteilnehmer setzten zum Kauf an. Der Euro hinterließ im Tageschart eine sog. „Hammerkerze“ und schloss den Handel beim EUR/USD auf einem 2-Wochen Hoch.

Während der Rede von Draghi kristallisierte sich der heftige Widerstand gegen die Maßnahmen innerhalb der EZB immer deutlicher heraus. Draghi fiel es eindeutig schwer, die Frage eines Journalisten zu beantworten, der nach der Geschlossenheit innerhalb der EZB zur getroffenen Entscheidung fragte. Es scheint, als wollte die EZB, diesen einen Schuss noch abfeuern, das Programm aber nicht erweitern, obwohl es theoretisch uneingeschränkt laufen könnte. Draghi selbst unterstrich in der Pressekonferenz auch seine Botschaft an die Politik: "Es ist an der Zeit, dass die Finanzpolitik die Verantwortung übernimmt". Die EZB könnte ihren Teil geleistet haben und die EU-Kommission unter ihrer neuen Führung könnte in den Modus der fiskalischen Anreize wechseln.

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EUR/USD Chart

Nach dem gestrigen Reversal, gilt es die guten Vorzeichen umzusetzen und den Abwärtstrend seit 25. Juni zu überwinden. Sollte gelingen würde sich eine Keil- Formation nach oben Auflösen und könnte einen Anstieg im EUR/USD Währungspaar in Richtung 1,1250 bewirken. Darüber wäre sogar Anschlusspotential bis 1,1410 US-Dollar auszumachen. Das Kontrolllevel ist derzeit bei 1,0925 US-Dollar zu wählen, da dann die kurzfristige Reversalsituation enden würde.