Ölpreis konsolidiert – Erdgas-Rally flankiert Preisschock bei WTI und Brent

Wichtigste Punkte:

• Brent auf Drei-Jahres-Hoch
• Erhöhte Nachfrage nach Öl zu beobachten
• Delta-Variante im Fokus

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Ölpreis (WTI) Chart

Brent steigt auf Drei-Monats-Hoch – Ölpreis zur Wochenmitte im Konsolidierungsmodus

Nach Erreichen eines Drei-Jahres-Hochs befindet sich der Ölpreis am Mittwoch zunächst weiter im Konsolidierungsmodus. Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent hatte am Dienstag über 80 Dollar gekostet. Die Sorte West Texas Intermediate (WTI) verteuerte sich bis auf 76,67 Dollar. Aktuell notiert die Sorte Brent knapp unter 77 Dollar und damit versus dem Vortag 1,77 Prozent niedriger. WTI büsst 1,92 Prozent auf 73,73 Dollar pro Barrel ein.

Als Grund für den jüngsten Höhenflug fungiert demnach ein Angebotsdefizit, welches auf eine erhöhte Nachfrage trifft. Nicht zuletzt die Nachfrage nach Kraftstoff sei im Hinblick auf die Delta-Variante des Coronavirus stärker angezogen als im Vorfeld gedacht.

Auch die Ölforderung der Opec+ kann trotz der schrittweisen Ausweitung der Förderung nicht für Beruhigung sorgen. Am Golf von Mexiko grassierte jüngst Wirbelsturm „Ida“, welcher für Sturmschäden auch in der Ölindustrie sorgte.

Förderländer wie Angola oder Nigera haben Berichten zufolge zudem Probleme ihre Kapazitäten hochzufahren, da angesichts der Pandemie dringende Wartungsarbeiten zuletzt zurückgestellt wurden.

Was ist die Opec und welche Aufgaben sie?

Nicht zuletzt die derzeit zu beobachtende Rally des Erdgaspreises dürfte auch am Markt des Rohöls angekommen sein. Befeuert wird der Ölpreis somit auch durch den Gasmarkt. Unter anderem muss sich Russland Vorwürfe gefallen lassen, dass man das Gas künstlich verknappe. Tatsächliche Belege dafür gibt es aber nicht. Gas gilt zudem als möglicher Brennstoffersatz gegenüber dem Rohöl.

Ölpreis: So könnte es weitergehen – COVID-19 als Zünglein an der Waage

Auch wenn kurzfristig mit weiter steigenden Notierungen zu rechnen ist, dürfte sich der Ölpreis auf lange Sicht möglicherweise wieder beruhigen. Die Terminkontrakte in einem Jahr belaufen sich für Brent auf rund 73 Dollar.

Wichtig bleibt indes die Entwicklung der sogenannten Delta-Variante des Coronavirus. Gerade im Hinblick auf das Jahresende könnte die Nachfrage im Falle neuer Restriktionen somit wieder sinken, was den Ölpreis tendenziell verbilligen sollte. Doch durch die laufende Impfkampagne dürfte sich die Wahrscheinlichkeit auf einen Lockdown wie im letzten Jahr womöglich verringert haben. Gut möglich, dass die Reisebereitschaft keinen neuen Tiefpunkt erreicht. Zudem hoffen Unternehmen darauf, dass es zu keinen neuen Betriebsunterbrechungen kommt. Die Erholung von COVID-19 steht gerade in der Herbst- und Wintersaison eine Beweisprobe bevor.

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