Ölpreis Prognose 2024: Q3-Ausblick
Schwache Konjunkturaussichten und eine gedämpfte Nachfrage nach Rohöl könnten den Ölpreis im dritten Quartal unter Druck setzen.
Wichtigste Punkte:
- Der Ölpreis der Sorte WTI liegt derzeit bei etwa 81,47 US-Dollar und ist leicht gefallen.
- US-Rohöllagerbestände in Cushing, Oklahoma, befinden sich seit März in einem Abwärtstrend.
- Historisch gesehen ist das dritte Quartal ein schwacher Zeitraum für den Ölpreis.
- Die Positionierung großer Marktteilnehmer deutet auf eine mögliche Korrektur hin, wenn ihre Long-Positionen stagnieren oder fallen.
Der Ölpreis der Sorte WTI wird derzeit vom Broker IG auf 81,47 US-Dollar taxiert und liegt heute leicht niedriger als am Vortag. Gestern konnte der Ölpreis unmittelbar nach der Veröffentlichung der Rohöllagerbestände einen kräftigen Anstieg verzeichnen. Der Grund lag in den stärker als erwartet gesunkenen Lagerbeständen. Allerdings hielt die Euphorie nicht lange an. Schwache Konjunkturaussichten und eine gedämpfte Ölnachfrage überschatten derzeit den Ölmarkt. Seit Anfang Juli hat der WTI-Ölpreis rund 2 Prozent verloren.
US-Rohöllagerbestände fallen weiter
Ein Blick auf die US-Rohöllagerbestände am wichtigsten Umschlagort in Cushing, Oklahoma, zeigt, dass die Lagerbestände nicht nur gestern gesunken sind, sondern seit März einen intakten Abwärtstrend aufweisen. Damals lag der Ölpreis noch bei rund 76 US-Dollar. Es scheint, dass die Ölhändler davon ausgehen, dass der Ölpreis weiter fallen wird, da sie die Lagerbestände seit März nicht auffüllen. Fallende Lagerbestände können den Ölpreis unterstützen, müssen es aber zwangsläufig nicht, da es auch andere Faktoren zu beachten gilt.
Wöchentliche US-Lagerbestände (Cushing) – EIA
Historisch ist das dritte Quartal schlecht
Saisonal gesehen sind der Monat Juli und das dritte Quartal im Durchschnitt keine positiven Zeiträume für den Ölpreis. Historische Muster zeigen, dass der Ölpreis in den vergangenen 25 Jahren in diesem Zeitraum tendenziell gefallen oder sich seitwärts bewegt hat. Die stärkeren Monate für den Ölpreis liegen grundsätzlich in der ersten Jahreshälfte, wie es auch in diesem Jahr der Fall war.
WTI – Saisonaler Chart (25 Jahre)
Was machen die drei größten Rohölproduzenten?
Rohölproduzenten haben einen erheblichen Einfluss auf den Ölpreis, da sie das Angebot auf dem globalen Ölmarkt bestimmen. Wenn die Produktion steigt, kann dies zu einem Überangebot führen, was den Preis senkt. Wenn die Produktion sinkt, kann dies zu einer Knappheit führen, was den Preis erhöht. Wir beobachten seit mehreren Jahren eine Veränderung unter den Produzenten. Die USA sind zum größten Ölproduzenten aufgestiegen und setzen diese Führung auch aktuell fort, während die Ölmächte aus der OPEC bzw. OPEC+ (Russland und Saudi-Arabien) ihre Rohölproduktion seit Jahren reduzieren, um den Ölpreis zu stützen. Diese Divergenz wird vorerst bestehen bleiben.
Top 3: Größten Rohölproduzenten
COT-Reports: Was machen die Big Boys?
Wie positionieren sich aktuell große Marktteilnehmer wie Banken, Hedgefonds, Vermögensverwalter und große Industrieunternehmen? Wer eine Antwort auf diese Frage sucht, kommt an den COT-Reports nicht vorbei. Der COT-Report umfasst die Positionierungen der meldepflichtigen Teilnehmer aus den USA und wird von der US-Behörde CFTC jeden Freitag nach Börsenschluss veröffentlicht. Im COT-Report werden die Marktteilnehmer in drei Gruppen unterteilt: Commercials, Non-Commercials und Non-Reportables. Wir fokussieren uns hier auf die Non-Commercials. Diese umfassen große institutionelle Investoren, Hedgefonds und andere Unternehmen, die auf dem Terminmarkt handeln und in der Regel nicht direkt an der Produktion, dem Vertrieb oder der Verwaltung der zugrunde liegenden Rohstoffe beteiligt sind. Viele Trader schenken dieser Kategorie Aufmerksamkeit, weil sie als Trendfolger gelten.
Seit Jahresbeginn ist ein positiver Trend zu erkennen. Die Non-Commercials bauen stetig ihre Netto-Long-Positionen auf. Gleichzeitig konnten wir auch eine positive Entwicklung im Ölpreis sehen. Allerdings scheinen nun die Netto-Long-Positionen zu stagnieren, was ein mögliches Anzeichen dafür sein könnte, dass institutionelle Trendfolger eine Pause einlegen. Sollten die Positionen weiter stagnieren oder gar fallen, könnte dies ein Hinweis auf eine anstehende Korrektur sein.
C.O.T-Report: WTI
Chartanalyse WTI: SKS-Formation im Fokus
Der WTI-Ölpreis befindet sich im Tageschart in einer SKS-Formation, einer klassischen Trendumkehrformation. Der starke Anstieg gestern nach der Veröffentlichung der Lagerbestände könnte als ein Pullback über die Nackenlinie gewertet werden. Die heutige Korrekturbewegung passt gut zu einer SKS-Formation. Gelingt es nicht, die Nackenlinie zu verteidigen, könnte sich der eingeleitete Abwärtstrend fortsetzen und das erste Mindestkursziel auf Basis der SKS-Formation bei 76,06 US-Dollar aktiviert werden. Auch der RSI sollte in Betracht gezogen werden. Aktuell tendiert dieser noch über 48,5. Ein Fall unter diese Grenzschwelle könnte als Bestätigung für den Abwärtstrend gewertet werden. Das Abwärtsszenario wird ungültig, wenn das Verlaufshoch von Anfang Juli bei 83,90 US-Dollar nachhaltig überwunden wird.
Ölpreis – WTI (Tageschart)
Was ist eine SKS-Formation?
In diesen Video zeige ich, wie du einer der bekanntesten Chartformationen: die Schulter-Kopf-Schulter Formation im Chart interpretierst und wie du damit Kursziele bestimmen kannst.
IG Sentiment ist uneinheitlich beim Ölpreis
IG-Sentiment-Daten zeigen, dass eine leichte Mehrheit der IG-Kunden glaubt, dass der Ölpreis steigen wird. 51 % der Trader haben sich long positioniert. Allerdings haben sich im Vergleich zur Vorwoche die Short-Positionen weiter aufgebaut, während Long-Positionen abgebaut wurden.
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Schlussfolgerung:
Der Ölmarkt steht vor Herausforderungen. Schwache Konjunkturaussichten und eine gedämpfte Nachfrage könnten den Ölpreis im dritten Quartal weiter belasten. Historische Muster und saisonale Trends deuten auf einen tendenziell schwächeren Ölpreis im dritten Quartal hin. Trotz der sinkenden US-Rohöllagerbestände ist die Marktdynamik durch verschiedene Faktoren wie Rohölproduktion und die Positionierung institutioneller Anleger geprägt. Ein anhaltender Abwärtstrend ist möglich, insbesondere wenn die institutionellen Investoren ihre Long-Positionen verringern. Zudem können geopolitische Risiken, die aufflammen, und die Konjunktur- sowie Wachstumsaussichten als größte Volatilitätstreiber den Ölpreis stark beeinflussen.
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