1. US-Dollar (USD)
Der von der amerikanischen Zentralbank (Federal Reserve oder auch Fed genannt), ausgegebene US-Dollar ist die offizielle Währung der Vereinigten Staaten. Der US-Dollar gilt als die weltweit meistgehandelte Währung und macht ein tägliches, durchschnittliches Währungsvolumen von 2,2 Billionen Dollar aus.1
Es gibt mehrere Gründe für seine Beliebtheit. Zum einen gelten die USA als die weltgrösste Volkswirtschaft und ein Kraftwerk des internationalen Handels. Zum anderen ist der US-Dollar die weltweit wichtigste „Reservewährung", die von Zentral- und Geschäftsbanken für internationale Transaktionen und Investitionen gehalten wird - sie macht schätzungsweise circa 63% der Währungsreserven aus.2 Des Weiteren werden viele Rohstoffe, darunter Gold, Öl und Kupfer in Dollar gehandelt.
Während der Wert des Dollars in erster Linie von der Wirtschaftsleistung der USA und der Nachfrage nach Rohstoffen beeinflusst wird, kann der Wert auch von Schwankungen in der wirtschaftlichen Lage anderer Länder beeinflusst werden, die den Dollar verwenden, entweder offiziell oder als De-facto-Währung. Länder die den US-Dollar auf diese Weise verwenden sind zum Beispiel Ecuador, Panama oder El Salvador.
Zu beobachtende Märkte: EUR/USD, GBP/USD und USD/JPY
2. Euro (EUR)
Der Euro ist die offizielle Währung der Europäischen Union (EU) und belegt in der Liste der meistgehandelten Währungen den zweiten Platz mit einem täglichen, durchschnittlichen Handelsvolumen von 800 Millionen US-Dollar.1 Emittent dieser Währung ist die Europäische Zentralbank (EZB).
Die Popularität des Euro ist in erster Linie auf das Ausmass und die wirtschaftliche Stärke des Bereichs zurückzuführen, in dem er verwendet wird – der Eurozone. Diese besteht zurzeit aus 19 der 28 Mitgliedsstaaten innerhalb der EU. Nach Maastricht-Kriterien müssen sich allerdings die verbleibenden Mitglieder des Blocks innerhalb eines bestimmten Zeitraumes dieser Währungsunion anschliessen. Einzig das Vereinigte Königreich und Dänemark dürfen aufgrund einer Sonderklausel (sog. Opt-Out-Klausel) ihre Währungen langfristig beibehalten. Der Euro ist ausserdem die zweitgrösste Reservewährung der Welt, die schätzungsweise rund 20 % der globalen Reserven nach Volumen ausmacht.2
Der Wert des Euro als Währung wird stark von der politischen und wirtschaftlichen Entwicklung innerhalb des Euro-Blocks beeinflusst. Zu den Ereignissen, die auf die Entwicklung des Euro als Währung Einfluss haben können, gehören unter anderem Ankündigungen der EZB-Tagung, Veröffentlichungen zum Bruttoinlandsprodukt (BIP), Beschäftigungsdaten oder nationale und EU-weite Wahlen. Diese und weitere Ereignisse finden Sie auch in unserem IG Wirtschaftskalender wieder.
Zu beobachtende Märkte: EUR/USD, EUR/JPY und EUR/GBP
3. Japanischer Yen (JPY)
Der japanische Yen ist die offizielle Währung Japans und belegt auf der Liste der weltweit meistgehandelten Währungen Platz. Der Yen hat ein tägliches, durchschnittliches Handelsvermögen von fast 550 Millionen US-Dollar 1 Er macht schätzungsweise rund 4,9 % der globalen Währungsreserven aus und wird von der Bank of Japan (BoJ) ausgegeben.
Der Wert des Yen hängt stark von der Wirtschaftslage Japans ab. Hier spielt besonders der Fertigungssektor eine Rolle, welcher für die Hauptexportgüter wie Fahrzeuge, Elektronik, Werkzeugmaschinen, Schiffe und Textilien verantwortlich ist. Da der Wert des Yen oft mit der Nachfrage nach diesen Produkten steigt, achten viele Devisenhändler auf wirtschaftliche Veröffentlichungen. Diese können Ankündigungen der BoJ (Bank of Japan), das Bruttoinlandsprodukt (BIP), den Index der Industrieproduktion, den Tankan-Index oder auch Beschäftigungszahlen betreffen.
Ein weiterer Faktor, der den Yen beeinflussen kann, ist der chinesischen Yuan, da China ein wichtiger Wettbewerber Japans bei Industriegütern ist. Ein schwacher Yuan kann Chinas Exporte international wettbewerbsfähiger machen, was die Nachfrage nach japanischen Produkten reduziert und somit den Yen schwächt. Schliesslich ist anzumerken, dass die Ölpreise eine wichtige Rolle bei der Bestimmung des Yen-Wertes spielen können, denn Japan ist ein wichtiger Ölimporteur und hohe Preise können die Wirtschaft stark belasten.
Zu beobachtende Märkte: USD/JPY und EUR/JPY
4. Britisches Pfund (GBP)
Das Britische Pfund ist die offizielle Währung des Vereinigten Königreichs und seiner Territorien und das vierthäufigste Zahlungsmittel. Weltweit hat das Pfund ein durchschnittliches Tagesvolumen von fast 325 Millionen US-Dollar.1 Es ist auch die viertgrösste Reservewährung und wird auf 4,5 % der globalen Reserven geschätzt.2
Seine Stabilität beruht hauptsächlich auf der Wirtschaftsleistung Grossbritanniens. Hier spielen Faktoren wie die Inflationsrate, die Geldpolitik der Bank of England (BoE), das Bruttoinlandsprodukt und die Beschäftigungsquote eine entscheidende Rolle. In den vergangenen Jahren wurde der Wert auch durch die sich wandelnden Beziehungen des Vereinigten Königreichs zu Europa beeinflusst: Das Land stimmte in einem Referendum am 23. Juni 2016 für einen Austritt aus der EU, dem sogenannten Brexit. Dieser ist derzeit für den 29. März 2019 geplant. Die Art der endgültigen Beziehungen des Landes zur EU, insbesondere die künftigen Handelsbeziehungen, dürften in den kommenden Jahren Auswirkungen auf das Pfund haben.
Zu beobachtende Märkte: GBP/USD und GBP/EUR
5. Australischer Dollar (AUD)
Der Australische Dollar ist die offizielle Währung des Australischen Commonwealth und nimmt den fünften Platz im Ranking der meistgehandelten Währungen ein. Das durchschnittliche Tagesvolumen liegt bei 174 Millionen US-Dollar.1 Der AUD gilt als sechstgrösste Reservewährung und wird somit auf ca. 1,8 % der globalen Reserven geschätzt.2 Emittent ist die Reserve Bank of Australia (RBA).
Der Wert des Australischen Dollar unterliegt einem starken Einfluss von Rohstoffpreisen und Geschäftsbedingungen, also dem Verhältnis zwischen den Preisen seiner Importe und Exporte. Australien ist ein bedeutender Exporteur von Kohle, Eisen, Kupfer und anderen geförderten Rohstoffen und ein wichtiger Importeur von Öl – daher können sich Verschiebungen im Handelsvolumen und in den Preisen dieser Rohstoffe auf den AUD auswirken.
Der Wert der Währung hängt ausserdem von der Grösse und Wichtigkeit der Verbindlichkeiten im Ausland ab. Nehmen diese zu, könnte dies zu einem Rückgang des Wertes des AUD gegenüber den Währungen der wichtigsten Handelspartner führen. Zusätzlich wird jede Differenz zwischen den Zinssätzen der Reserve Bank of Australia und der anderer Zentralbänke ebenfalls einen Effekt auf die Stärke des AUD haben, da Geld üblicherweise eher in Länder mit höheren Zinssätzen fliesst und nicht in Länder, in denen niedrigere Zinssätze herrschen.
Zu beobachtende Märkte: AUD/USD
6. Kanadischer Dollar (CAD)
Der Kanadische Dollar ist die offizielle Währung Kanadas und die sechsthäufigste weltweit gehandelte Währung mit einem täglichen Durchschnittsvolumen von circa 130 Millionen US-Dollar. Die Währung ist die fünfthäufigste Reservewährung mit 2,02 % der globalen Reserven nach Wert.2 Sie wird von der Bank of Canada (BoC) ausgegeben.
Ähnlich wie Australien ist Kanada reich an natürlichen Ressourcen und einer der grössten Exporteure von Rohstoffen, was bedeutet, dass deren Preise ein kritischer Faktor für die Wertbestimmung des Kanadischen Dollars sein können. Bei einem Anstieg der Rohstoffpreise wird die Währung voraussichtlich an Wert gewinnen. Fallen diese jedoch, verliert die Währung dementsprechend an Stärke.
Der Haupthandelspartner Kanadas sind die USA, auf die über 75 % der Gesamtexporte und 50 % der Importe entfallen.3 Infolgedessen reagieren die kanadische Wirtschaft und der Wert des kanadischen Dollars besonders sensibel auf Veränderungen der US-Konjunktur und Fluktuationen des US-Dollars. Differenzen zwischen den von den beiden Ländern angebotenen Zinssätzen können eine wichtige Rolle bei der Bestimmung des CAD-Werts spielen, sodass es die Währung gegenüber dem Dollar aufwerten dürfte, wenn die BoC-Sätze höher sind als die der Fed und vice versa.
Zu beobachtende Märkte: USD/CAD
7. Schweizer Franken (CHF)
Der Schweizer Franken ist die offizielle Währung der Schweiz und die siebtgrösste der Welt, mit einem täglichen durchschnittlichen Handelsvolumen von 122 Millionen US-Dollar.1 Er ist auch die am achthäufigsten gehaltene Reservewährung mit 0,18 % der globalen Reserven nach Wert. Der Herausgeber der Währung ist die Schweizer Nationalbank (SNB).
Der Ruf des Staates für seine Finanzdienstleistungen, sein Bankgeheimnis, seine solide Geldpolitik und die geringe Verschuldung haben den Schweizer Franken zu einer "Safe-Haven"-Währung gemacht. Das heisst, er steigt tendenziell in Phasen der globalen wirtschaftlichen Unsicherheit, wenn Gelder in das Land fliessen.
Da jedoch rund die Hälfte der Schweizer Exporte von Ländern innerhalb der Eurozone gekauft wird, wird der Wert der Währung auch stark von der Stärke des Euros und der Wirtschaftsleistung der Länder innerhalb dieser Region beeinflusst.
Zu beobachtende Märkte: EUR/CHF und USD/CHF
8. Chinesischer Renminbi (Yuan) (CNH)
Der chinesische Renminbi manchmal umgangssprachlich auch als "Yuan" bezeichnet ist die offizielle Währung der Volksrepublik China und die achtgrösste weltweit gehandelte Währung, mit einem täglichen Durchschnittsvolumen von 101 Millionen US-Dollar.1 Obwohl der Yuan eine Währung der Schwellenländer ist, ist er auch die siebthäufigste gehaltene Reservewährung – geschätzt auf 1,23 % der globalen Reserven. Es wird von der People's Bank of China (PBoC) herausgegeben.
Viele Jahre lang war der Yuan an den US-Dollar gebunden. Jedoch hat die PBoC kürzlich ihre Geldpolitik gelockert, um dem Yuan die Möglichkeit zu bieten, gegen die anderen Hauptwährungen dieser Welt konkurrenzfähiger zu werden. Viele Ökonomen glauben allerings, dass China von einem schwachen Renminbi profitiert hat: Die Exporte wurden in den letzten Jahrzehnten wettbewerbsfähiger und es ist ebenfalls gelungen, einen Handelsüberschuss mit vielen anderen Ländern aufrechtzuerhalten.
Da China ein wichtiger Exporteur von Waren und Industriegütern ist, hängt der Wert des Renminbi stark von den Handelsbedingungen des Landes ab, insbesondere mit wichtigen Handelspartnern wie den USA und Europa. Infolgedessen könnte Trumps Handelskrieg und seine Auswirkungen auf die Beziehungen zwischen den USA und China und den internationalen Handel im Allgemeinen in den kommenden Monaten und Jahren einen grossen Einfluss auf den Renminbi haben.
Zu beobachtende Märkte: USD/CNH, CNH/JPY, EUR/CNH und GBP/CNH
9. Schwedische Krone (SEK)
Die Schwedische Krone ist die offizielle Währung Schwedens und die neuntmeist gehandelte Währung weltweit, mit einem durchschnittlichen Tagesvolumen von 56 Millionen US-Dollar. Im Gegensatz zu vielen anderen Währungen auf dieser Liste ist die Krone keine wichtige Reservewährung. Sie wird von der Sveriges Riksbank, also der Schwedischen Reichsbank, ausgegeben.
Der Wert der Krone hängt weitgehend von der Geldpolitik der Sveriges Riksbank sowie der Wirtschaftsleistung Schwedens und seiner wichtigsten Handelspartner ab, also vor allem der Länder in Europa sowie Norwegens und der USA.
Wie viele anderen Währungen auf der Liste wird der Wert der Schwedischen Krone stark von den Handelsbedingungen des Ausgabelandes beeinflusst. Im Falle Schwedens sind die Exporte von besonderer Bedeutung, da Industrieerzeugnisse, einschliesslich Autos, Motoren und Telekommunikationsausrüstung, mehr als 44 % des BIP ausmachen. Die Nachfrage nach der Krone kann daher in Zeiten eines globalen Wirtschaftseinbruchs sinken.
Zu beobachtende Märkte: EUR/SEK Kassa, USD/SEK Kassa, USD/SEK Kassa
10. Neuseeland-Dollar (NZD)
Der Neuseeland-Dollar ist die offizielle Währung Neuseelands und rangiert mit einem täglichen Durchschnittsvolumen von 52 Millionen US-Dollar an zehnter Stelle der weltweit gehandelten Währungen. Der NZD ist wie die Schwedische Krone keine grosse Reservewährung. Er wird von der Reserve Bank of New Zealand ausgegeben.
Der Wert des Neuseeland-Dollar ist stark von den Handelsbeziehungen Neuseelands, dem Wert der Ein- und Ausfuhren des Landes und der Stärke der Währungen der Handelspartner abhängig. Die wichtigsten Handelspartner Neuseelands sind China und Australien. Die Hauptexporte sind Agrarerzeugnisse, insbesondere Milch- und Fleischprodukte, während die Hauptimporte Öl, Maschinen und Autos sind.
Auch die Geldpolitik der Reserve Bank of New Zealand kann sich auswirken, insbesondere die gebotenen Zinssätze und wie diese im Vergleich zu denen anderer Banken weltweit stehen. Die Währung wird voraussichtlich aufwerten, wenn die Zinssätze im Vergleich zu den in anderen Ländern angebotenen Zinssätzen relativ hoch sind, und abwerten, wenn sie vergleichsweise niedrig sind.
Zu beobachtende Märkte: NZD/USD, EUR/NZD, NZD/JPY
1 Bank for International Settlements (BIS) , 2016