DAX Aktuell: Der kleine Verfall
Heute am dritten Freitag des Monats steht der kleiner Verfall an den Terminbörsen an. Steigende Erzeugerpreise und globaler IT-Ausfall drücken zusätzlich aktuell den DAX.
Wichtigste Punkte:
- Kleiner Verfallstag und Volatilität: Heute, am dritten Freitag des Monats, findet der kleine Verfall an den Terminbörsen statt. Dies erhöht typischerweise die Volatilität und kann zu Preisschwankungen an den Märkten führen.
- Einflussfaktoren auf den DAX: Neben dem kleinen Verfall drücken auch steigende Erzeugerpreise in Deutschland (+0,2% vs. erwartete +0,1%) und ein globaler IT-Ausfall bei Microsoft den DAX. Der Index eröffnete unterhalb des Vortagstiefs und zeigte intraday eine Supportbildung bei 18.182 Punkten.
- Technische Analyse und Bouhmidi-Umkehr: Der DAX konnte ein prägnantes Reversal einleiten, die sogenannte Bouhmidi-Umkehr, und erste Verluste ausgleichen. Eine Überwindung der Marke von 18.280 Punkten könnte zusätzliche Aufwärtsimpulse setzen. Die Eröffnung der US-Märkte sollte genau beobachtet werden, da Pullback-Bewegungen den DAX weiter beeinflussen können.
Hexensabbat: Der kleine Verfallstag an den Terminbörsen
Neben dem heute stattfindenden kleiner Verfall an den Terminbörsen, haben auch die steigende Erzeugerpreise in Deutschland als auch das IT-Chaos um Microsoft den DAX gedrückt. Der "kleine Verfall" ist ein Begriff aus dem Bereich der Finanzmärkte, insbesondere des Derivatehandels. Es bezieht sich auf den monatlichen Termin, an dem Optionen und Futures auf bestimmte Finanzinstrumente, wie zum Beispiel Aktien oder Indizes, ablaufen beziehungsweise verfallen. Diese Verfallstermine treten in der Regel am dritten Freitag eines jeden Monats auf.
Am "kleinen Verfallstag" sind üblicherweise weniger Kontrakte betroffen als beim "großen Verfallstag," der quartalsweise stattfindet (März, Juni, September und Dezember) und an dem eine größere Anzahl und ein breiteres Spektrum von Derivaten verfällt. Solche Verfallstermine können zu erhöhter Volatilität und Preisschwankungen an den Märkten führen. Zudem neigt der kleine Verfall im Juli historisch zu einer negativen Tendenz.
Steigende Erzeugerpreise – Druck auf Arbeitsmarkt?
Heute weniger beachtet, aber dennoch bedeutsam: Die Erzeugerpreise in Deutschland sind auf Monatsbasis stärker gestiegen als erwartet, nämlich um +0,2% statt der prognostizierten +0,1%. Damit erhöhte sich der Erzeugerpreisindex von 0,0% auf +0,2%.
Einerseits sehen wir, dass die Inflation in Deutschland, gemessen am Verbraucherpreisindex, seit 2022 stetig sinkt. Andererseits steigen die Erzeugerpreise im gleichen Zeitraum kontinuierlich an. Dies bedeutet, dass Unternehmen ihre gestiegenen Kosten nicht mehr vollständig an die Verbraucher weitergeben können und daher gezwungen sind, ihre eigenen Kosten zu senken oder ihre Margen zu halten.
Folglich werden Unternehmen in Zukunft den Kostenblock Personal stärker im Fokus haben. Dies führt dazu, dass der Arbeitsmarkt für Notenbanker auf beiden Seiten des Atlantiks zunehmend in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit rückt.
Erzeugerpreise für Deutschland: Monatliche Veränderung
DAX: Technische Analyse
Bereits vorbörslich wurden die Erzeugerpreise zur Belastung für den DAX. Der Index startete mit einem kleinen Kursrutsch und eröffnete direkt unterhalb des Vortagstiefs bei 18.352 Punkten. Während der ersten Handelsstunde (Initial Balance) bildete sich die Handelsspanne zwischen 18.340 und 18.182 Punkten. Dabei kam es auch zu einem Durchbruch unter das erste untere Bouhmidi-Band bei 18.221 Punkten.
Am Mittag scheint sich zunächst Intraday eine Unterstützung zu bilden. Der DAX konnte vorerst ein paradehaftes Reversal, bekannt als Bouhmidi-Umkehr, einleiten und damit erste Verluste teilweise wieder ausgleichen. Diese Umkehr signalisiert einen möglichen Wendepunkt, der es dem DAX ermöglicht, die Bouhmidi-Bänder wieder zu betreten und sich innerhalb dieser wichtigen Bereiche zu stabilisieren. Eine Überwindung der Marke von 18.280 Punkten könnte zusätzliche Aufwärtsimpulse freisetzen und die Verluste weiter wettmachen.
Jedoch sollte die Eröffnung der US-Märkte genau beobachtet werden, da besonders in der ersten Stunde öfter Pullback-Bewegungen auftreten, die auch den DAX beeinflussen können. Bei einem solchen Pullback sollte heute das untere Bouhmidi-Band und das Tief aus der ersten Stunde als Unterstützung dienen. Bei einem Durchbruch könnte sich der Abwärtstrend in Richtung des 1,5-fachen Bouhmidi-Bandes bei 18.154 Punkten und des 2-fachen Bouhmidi-Bandes bei 18.088 Punkten fortsetzen.
DAX Intraday (15 Minuten)
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