DAX Ausblick – Rezession unausweichlich

Vorbörslich neigt der DAX ein wenig zur Schwäche. Aktuell notiert der deutsche Leitindex mit 12.725 Punkten rund 0,2% unter dem Schlusskurs vom Mittwoch.

US-Inflation auf Rekordniveau

Die gestrigen US-Inflationsdaten hatten die Anleger kurz nach der Veröffentlichung verschreckt. Mit 9,1% lag die Teuerungsrate nicht nur über den Erwartungen, sondern signalisiert einen ungebrochen Preisanstieg. Die US-Notenbank könnte die zinspolitischen Zügel straffer ziehen. Und steigende Zinsen würden dann unausweichlich zu einer Rezession führen. Die Marktteilnehmer gehen im Augenblick bei dem nächsten Fed-Zinsentscheid am 27. Juli von einer Leitzinserhöhung von 75 Basispunkten aus. Ein wenig Rückendeckung kommt von den Rohstoffmärkten. Der Ölpreis korrigiert weiter und dies nimmt ein wenig Druck vom Inflationskessel. Dennoch hängt die künftige Gasversorgung wie ein Damoklesschwert über den europäischen Aktienmärkten. Auf der einen Seite sitzt Moskau angesichts der hohen Abhängigkeit zum russischen Gas am längeren Hebel und könnte den Westen mit einem Lieferstopp empfindlich treffen, auf der anderen benötigt Wladimir Putin jedoch dringend Geld aus dem Verkauf des benötigten Rohstoffes.

In den beiden Relationscharts ist zu sehen, dass zuletzt verstärkt Kapital aus den Aktien- und Rohstoffmärkten abgezogen und in den US-Anleihemarkt investiert wurde. Die Flucht in den sicheren Hafen festverzinsliche Wertpapiere könnte sich sogar noch verstärken.

DAX 40 – Anleger weiter an der Seitenlinie

Der deutsche Leitindex hat sich weiter von der psychologischen Marke bei 13.000 Punkten nach unten entfernt. Ein neuerlicher Test des März-Tiefs bei 12.432 Zählern kann nicht ausgeschlossen werden. Das genannte Tief wurde recht schnell zurückgewonnen. Allerdings bliebt eine nachhaltige Erholung weitgehend aus. Die 13.000-Punkte-Marke hat sich bislang als hartnäckiger Widerstand entpuppt.

DAX 40 Chart auf Tagesbasis

DAX 40 im Fünf-Jahres-Chart auf Wochenbasis