Goldpreis nahe 1.800 Dollar: Die Ruhe vor dem “Omikron”-Sturm?

Wichtigste Punkte:

• Gold Kassa tanzt auf der Stelle: Zwischen Zins- und Omikron-Sorgen
• „Omikron“ bleibt Damoklesschwert für die Märkte
• Fed-Zinsentscheid wirkt weiter nach – Anleger wägen eine Zinswende ab

Goldpreis Chart

Goldpreis tanzt auf der Stelle: Zwischen Zins- und Omikron-Sorgen

Die Sorgen rund um die Coronavirus-Mutation „Omikron“ haben Anleger offensichtlich kurzfristig erfolgreich abgeschüttelt. Dennoch befinden sich diese alles andere als aus den Augen und damit aus dem Sinn von Börsianern. Auch die Inflation bleibt unter Marktteilnehmern ein grosses Thema. Die Gold-Anleger befinden sich derzeit zwischen den Sorgen vor einer Zinswende in den USA und potenziellen wirtschaftlichen Kollateralschäden, ausgelöst durch „Omikron“.

Am Mittwochvormittag taxiert der Broker IG den Goldpreis auf 1.788 Dollar und damit nahezu neutral im Vergleich zum Vortag.

„Omikron“ bleibt Damoklesschwert für die Märkte

Die Furcht vor einer weiteren Ausbreitung der Coronavirus-Mutation „Omikron“ und die damit im Zusammenhang stehenden wirtschaftlichen Folgeschäden hatten Anleger jüngst auf Nummer sicher gehen lassen und wieder beim Edelmetall Gold zugreifen lassen. Infolgedessen kletterte der Goldpreis zwischenzeitlich sogar wieder über die psychologische Marke von 1.800 Dollar. Die ganz grosse Furcht vor einem flächendeckenden Lockdown scheint Investoren allerdings derzeit nicht umzutreiben. Bislang stochert man in puncto Risikograd der Mutation offensichtlich weiterhin im Nebel, auch wenn zuletzt wie etwa die Niederlande einen Lockdown verkündet oder Grossbritannien den Katastrophenfall ausgerufen haben. Offensichtlich hofft man nach wie vor auf einen „milderen Verlauf“ nebst einer Forcierung der laufenden Impfkampagne.

Erfahren Sie die wirtschaftlichen Auswirkungen durch das Coronavirus

Fed-Zinsentscheid wirkt weiter nach – Anleger wägen eine Zinswende ab

Die vor einer Woche verkündete restriktivere Geldpolitik der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) dürfte bis heute nachwirken. Auch wenn die Aktienmärkte in erster Instanz positiv auf die Massnahmen reagiert hatten, bleibt die Sorge vor einer zu frühen Zinswende schwelend. Die Fed hatte für das Jahr 2022 drei Zinsschritte um jeweils 25 Basispunkte vom derzeitigen Niveau bei null bis 0,25 Prozent signalisiert. Gleichzeitig hatte man das sogenannte „Tapering“ beschleunigt. Ursprünglich hatte das Anleihekaufprogramm 120 Milliarden pro Monat vorgesehen, um die durch COVID-19 gebeutelte Wirtschaft zu unterstützen.

Goldpreis: So könnte es weitergehen

Anleger dürften zwischen den Jahren womöglich nichts mehr anbrennen lassen und sich demnach mit Engagements zurückhalten. Ein unkontrollierter Ausbruch der Coronavirus-Pandemie via „Omikron“ in der Alten Welt als auch jenseits des Atlantiks könnte neue Schockwellen für die Finanzmärkte auslösen, was Investoren in alternative Anlageklassen wie etwa Goldflüchten lassen könnte.

Auf der Gegenseite dürfte eine „Zinswende“ in den USA Anlegern weiterhin nicht schmecken. Eine der entscheidenden Fragen im Jahr 2022 dürfte nicht zuletzt sein, ob es der Fed gelingt, die grassierende Inflation tatsächlich erfolgreich zu bekämpfen.

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