Was bedeutet „Dip kaufen“ und wie gehen Sie dabei vor?
Beim Spekulieren auf einen „Dip“ kaufen Sie bei niedrigem Preis und verkaufen bei hohem Preis. Erfahren Sie in diesem Artikel, was „Dip kaufen“ bedeutet und wie Sie dabei vorgehen.
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Was bedeutet „Dip kaufen“?
„Dip kaufen“ ist eine Strategie, die von Händlern verwendet werden kann, um einen Vermögenswert zu kaufen (oder auf ihn zu setzen), nachdem sein Preis vorübergehend gefallen ist. Es ist der Inbegriff des Mottos „zum niedrigen Preis kaufen, teurer verkaufen“.
In allen Märkten gibt es Rücksetzer und Schwankungen. Wenn ein Markt plötzlich für eine kurze Zeit abwärts tendiert, nennt man das einen „Dip“. „Dip kaufen“ bedeutet, zu diesem Zeitpunkt eine Position zu eröffnen und dann zu verkaufen, wenn sich der Kurs des Marktes erholt hat.
„Dip kaufen“ ist eine der intuitivsten Handelstaktiken auf dem Markt, denn sie basiert im Wesentlichen auf gutem Timing: Sie kaufen, wenn der Preis am niedrigsten ist, und verkaufen, wenn er am höchsten ist.
Was ist eine „Dip kaufen“-Strategie?
Wenn Sie die „Dip kaufen“-Strategie anwenden, hoffen Sie, einen Gewinn zu erzielen, indem Sie einen regulären Kauf auf dem von Ihnen gewählten Markt tätigen, wenn er einen Kursabschwung aufweist.
Dies bedeutet im Allgemeinen, dass Sie auf einen kleineren Abwärtstrend achten, der wahrscheinlich nur eine vorübergehende und geringfügige Verschiebung in einem ansonsten aufwärts tendierenden Markt darstellt. Wenn dies der Fall ist, kaufen Sie in der Hoffnung, zum Zeitpunkt des niedrigsten Preises zu kaufen, kurz bevor sich der Markt wieder erholt.
Dies kann bei allen Handelsstilen unterschiedlich aussehen. Diejenigen, die eine längerfristige Strategie verfolgen, warten grössere, bedeutendere Abschwünge ab und nutzen ihr längerfristiges Wissen über den Markt, um eine oder einige wenige Positionen so nahe wie möglich am Tiefpunkt des Vermögenswerts zu eröffnen. Zu diesem Zeitpunkt werden sie diese Position dann kaufen und halten. Das kann ein Zeitraum von Stunden, Tagen oder sogar Wochen sein.
Wenn Sie ein Scalper oder Day Trader sind, d. h. eher kurzfristig handeln, werden Sie stattdessen den Chart eines Vermögenswerts genau beobachten, um selbst kleinste Wertschwankungen zu erkennen. Hier geht es um eine grosse Anzahl kurzfristig angelegter Positionen, die jeweils nur wenige Minuten, Stunden oder sogar Sekunden gehalten werden, bevor sie verkauft werden – hoffentlich zu einem höheren Preis als dem, zu dem sie gekauft wurden.
Welche Vorteile bietet die „fip kaufen“-Strategie?
Die „Dip kaufen“-Strategie bietet mehrere potenzielle Vorteile – die jedoch weitgehend sowohl von dem Vermögenswert als auch von den Umständen des Kursrückgangs abhängen, mit dem Sie spekulieren
Nehmen wir beispielsweise an, dass der von Ihnen gehandelte Vermögenswert für seine hohe Qualität bekannt ist und den Ruf hat, gute Renditen und ein faires Preis-Leistungs-Verhältnis zu bieten. Wenn Sie hier zum richtigen Zeitpunkt kaufen, können Sie eine Position, die normalerweise viel teurer ist, zu einem niedrigeren Durchschnittspreis erwerben.
„Dip kaufen“ kann eine Möglichkeit sein, Gewinne (oder Verluste) zu erzielen, wenn mit ziemlicher Sicherheit eine leicht vorhersehbare Phase der Volatilität ansteht. Beispiele hierfür sind die letzten Sitzungen der Europäischen Zentralbank oder der Federal Reserve oder Ereignisse wie die Gewinnsaison. Es könnten auch Gegenwinde wie Inflation, Rezession oder Bärenmärkte sein. Sogar zyklische Ereignisse wie ein Rückschlag des Marktes würden zählen.
Wenn Sie auf diese Weise mit Ungewissheit handeln, können Sie Ihre Gewinnchancen erhöhen, aber es ist erwähnenswert, dass die Volatilität auch Ihr Risiko beim Handel erhöht.
Lernen Sie, was eine mittlere Umkehrung und andere Anfängerstrategien sind
Um von diesen Vorteilen zu profitieren, ist es jedoch entscheidend, darüber Klarheit zu gewinnen, ob es sich bei dem „Dip“ wirklich nur um einen vorübergehenden Abschwung oder eher um ein Reversal des Markts handelt. Während im ersten Fall eine kurzfristige Wertschwankung nach unten vorliegt, bedeutet ein Reversal eine grundlegende Veränderung, bei der sich ein aufwärtsgerichteter Markt insgesamt nach unten entwickelt oder umgekehrt.
Hier ist darauf hinzuweisen, dass Sie als Händler Derivate wie CFDs verwenden, um auf einen Dip zu spekulieren. Bei allen diesen Derivaten handelt es sich um gehebelte Produkte, was bedeutet, dass Sie eine Ersteinlage leisten müssen, eine sogenannte Margin, um eine grössere Position zu eröffnen. Das kann lukrativ sein – aber nur, wenn Sie Ihren Trade richtig vorhersagen und das Timing stimmt, denn sowohl Gewinne als auch Verluste werden anhand der Grösse Ihrer Gesamtposition berechnet.
Zum Beispiel müssen Sie für einen Handel von 100 CHF möglicherweise eine Margin von 10 % hinterlegen. Das würde bedeuten, dass Sie 10 CHF für die Eröffnung einer Position von 100 CHF zahlen. Gewinne und Verluste werden jedoch auf der Grundlage der gesamten Positionsgrösse, d. h. 100 CHF, berechnet, so dass sie die 10-Euro-Margin deutlich übersteigen können.
So wenden Sie eine „Dip kaufen“-Strategie an
Während eines Kursrückgangs halten Sie Ausschau nach einer vorübergehenden Kursschwankung nach unten und gehen über den CFD-Handel long. Dabei handelt es sich um derivative Produkte, bei denen Sie eine Vereinbarung schliessen über den Tausch der Differenz des Marktpreises zwischen dem Zeitpunkt der Eröffnung der Position und dem Zeitpunkt, an dem sie geschlossen wird – unabhängig davon, ob diese Differenz einen Gewinn oder einen Verlust darstellt.
So können Sie long oder short gehen – denn Sie spekulieren, ohne den Basiswert zu besitzen. Stattdessen hinterlegen Sie einen Bruchteil Ihres Handelsvolumens als Vorauszahlung, die sogenannte Marge, um eine grössere Position zu eröffnen.
Wahrscheinlich kaufen Sie CFDs auf dem von Ihnen gewählten Markt, wenn Sie das Gefühl haben, dass der Kurs so tief wie möglich gesunken ist, und verkaufen dann, wenn der Kurs wieder gestiegen ist.
Da Ihr Erfolg davon abhängt, wie gut Sie den Markt timen, wenn Sie eine Delle kaufen, bieten wir Signale an, d. h. Vorschläge für den Kaufzeitpunkt, die auf unseren Daten und der Analyse der sich abzeichnenden Chartmuster basieren. Wir haben auch Trading-Alarme, d. h. Benachrichtigungen, die Sie darauf hinweisen, dass die von Ihnen eingegebenen Parameter in einem Markt erreicht wurden und es an der Zeit für einen Kauf oder Verkauf sein könnte.
Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass CFDs gehebelt sind. Das bedeutet, dass Sie zwar mit einer Marge handeln, aber sowohl Gewinne als auch Verluste auf der Grundlage Ihrer gesamten Positionsgrösse und nicht Ihres Margenbetrags berechnet werden. So können sowohl Gewinne als auch Verluste Ihren initialen Kapitaleinsatz deutlich übersteigen. Aus diesem Grund ist eine Risikomanagementstrategie von entscheidender Bedeutung.
Dennoch ist diese Taktik für einige Märkte besser geeignet als für andere. Eine der beliebtesten Anlagen für den Handel während einer Baisse sind Aktien. Sie gehen long (kaufen), wenn der Kurs ausreichend gesunken ist, um die Aktie zu einem niedrigeren Preis als üblich zu erwerben, und wollen dann verkaufen, um Ihre Position zu schliessen, nachdem der Kurs der Aktie gestiegen ist, um einen Gewinn zu erzielen.
Ein weiterer beliebter Handelsmarkt sind Indizes. Das liegt daran, dass eine „Dip kaufen“-Strategie häufig verwendet wird, wenn absehbar ist, dass eine Veränderung der Marktpreise bevorsteht, z. B. durch Ankündigungen der Zentralbank. Indizes gehören zu den Märkten, die für diesen Gegen- oder Rückenwind am anfälligsten sind, da sie die Aktien eines gesamten Index repräsentieren und somit häufig die Richtung für eine Branche oder sogar eine ganze Volkswirtschaft vorgeben.
Bei Indizes gehen Sie in einer Phase erwarteter Volatilität auf den Index Ihrer Wahl long, kurz nachdem der Kurs deutlich gefallen ist, aber Anzeichen einer Erholung zeigt.
Auf diese Weise können Sie auch mit Rohstoffen und Devisen handeln – allerdings sollten Sie sich darüber im Klaren sein, dass es sich bei Devisen um einen sehr liquiden und oft volatilen Markt handelt, auf dem schnell grosse Gewinne und Verluste erzielt werden können.
Beispiele für eine „Dip kaufen“-Strategie
Am 13. Oktober 2022 wurde die Aktie für Tesla Motors um 13:15 Uhr mit 218,99 CHF bewertet. Dieser Kurs hatte zwischen 13:25 Uhr und 13:30 Uhr einen erheblichen Rückgang auf 208,34 CHF zu verzeichnen. Als Sie erkannten, dass ein Abschwung bevorstand, aber davon ausgingen, dass sich der Markt insgesamt noch in einem Aufwärtstrend befindet, kauften Sie auf unserer CFD-Handelsplattform gegen 14:30 Uhr zu einem Aktienpreis von 206,22.
Sie gehen long und kaufen 50 CFD-Kontrakte im Wert von je 10 CHF. Sie beobachten den Anstieg des Aktienkurses und schliessen Ihre Position zum Verkaufspreis von 222,45 um 17:00 Uhr – eine Differenz von 16,23 Punkten.
In diesem Fall haben Sie einen Gewinn von 8115 CHF erzielt
(16,23 Punkte × 50 Kontrakte im Wert von je 10 CHF)
Nehmen wir jedoch an, dass Ihre Vorhersage nicht richtig war. Sie witterten einen Dip, positionierten sich long und kauften 50 CFD-Kontrakte im Wert von 10 CHF zum Kurs von 206,22. Stattdessen fiel der Aktienkurs auf 189,99 und Sie verkauften, um Ihre Position um 17:00 Uhr zu schliessen.
In diesem Fall haben Sie einen Verlust von 8115 CHF gemacht
(16,23 Punkte × 50 Kontrakte im Wert von je 10 CHF)
Welche Risiken und Einschränkungen gehen mit der „Dip kaufen“-Strategie einher?
Es gibt zwar Umstände und Märkte, bei denen eine „Dip kaufen“-Strategie Vorteile bietet, doch birgt diese Strategie auch Risiken.
Das wahrscheinlich grösste Risiko beim „Dip kaufen“ ist ein schlechtes Timing. Um erfolgreich eine Position zu eröffnen, wenn ein Markt unterbewertet ist, und dann abzuwarten, bis er sich erholt, sind umfassende Kenntnisse der Marktgeschichte und der früheren Bewegungen des Basiswerts erforderlich.
Ergebnisse der Vergangenheit sind jedoch kein Indikator für künftige Leistungen. Beim Trading gibt es keine Garantien, d. h. Sie könnten falsche Vorhersagen treffen oder den Markt falsch timen und statt eines Gewinns einen Verlust machen.
Es gibt auch Beschränkungen und Marktperioden, in denen sich die „Dip kaufen“-Strategie als nicht effektiv erweist. Da sie auf einen Wiederanstieg des Marktpreises nach einem Kursrückgang spekuliert, funktioniert „Dip kaufen“ nur in einem bullischen Umfeld. Wenn Sie einen bedeutenden Abwärtstrend mit einem kleinen Rücksetzer verwechseln, laufen Sie Gefahr, eine Position zu eröffnen, bei der Sie immer mehr Geld verlieren, wenn der Kurs weiter fällt.
Da die Anwendung der „Dip kaufen“-Strategie als Trader den Einsatz von CFDs bedeutet, besteht auch das zusätzliche Risiko, das mit Hebelprodukten einhergeht. Das bedeutet, dass Ihre Verluste Ihren Margin-Betrag deutlich übersteigen können. Daher ist es wichtig, dass Sie im Rahmen Ihrer Möglichkeiten handeln und eine Stop Order haben.
So funktioniert die „Dip kaufen“-Strategie
So können Sie bei uns die „Dip kaufen“-Strategie anwenden:
- Eröffnen Sie ein Live-Konto oder üben Sie mit einem Demokonto.
- Suchen Sie nach Ihrem bevorzugten Markt für den Handel mit CFDs
- Erfahren Sie, wie Sie einen Dip erkennen
- Ergreifen Sie Massnahmen, um Ihr Risiko zu managen
- Eröffnen und überwachen Sie Ihre Position
Überblick über die „Dip kaufen“-Strategie
- Als „Dip kaufen“ wird eine Taktik bezeichnet, bei der Sie auf einen Vermögenswert long gehen, nachdem sein Preis vorübergehend an Wert verloren hat, in der Hoffnung, bei einer Preiserholung Gewinn zu machen
- Der Kauf von Dips wird von Ihnen vor allem dann genutzt, wenn Sie ein kurzfristiger Händler sind, der zu einem niedrigen Preis kauft und verkauft, nachdem sich der Preis erholt hat.
- Jedoch hängt der Erfolg der „Dip kaufen“-Strategie von dem Gesamtwert des Basiswerts (es muss sich um einen Markt handeln, der eigentlich nach oben zeigt) und Ihrem Timing ab
- Wer als Händler den Dip kaufen will, muss CFDs einsetzen. Diese sind gehebelt, was bedeutet, dass sowohl Gewinne als auch Verluste Ihren Einschussbetrag deutlich übersteigen können. Stellen Sie also sicher, dass Sie immer im Rahmen Ihrer Möglichkeiten handeln.
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