Was ist ein Börsengang (IPO) und wie funktioniert er?

Was ist ein Börsengang (IPO)?

Ein Börsengang (IPO) ist eine der Methoden, wie sich Unternehmen an der Börse notieren lassen können. Auf diese Weise werden seine Aktien für private Trader und Investoren handelbar. Das Unternehmen entscheidet, wie viele Aktien es zum Verkauf stellen möchte und eine Investmentbank schlägt den Startkurs der Aktie vor – basierend auf der erwarteten Nachfrage.

Bitte beachten Sie, dass das Trading mit oder eine Anlage in IPO-Aktien aufgrund der Unvorhersagbarkeit der neuen Notierung riskanter sein kann als bei etablierten Aktien.

Welche Themen behandelt diese Seite?

1. Warum wollen Unternehmen an der Börse notiert werden?
2. Wie funktioniert der IPO-Prozess?
3. Vor- und Nachteile von IPOs
4. So handeln Sie einen IPO
5. Wie entwickeln sich Unternehmen nach ihrem IPO?

Warum wollen Unternehmen an der Börse notiert werden?

Je nach den jeweiligen Umständen können die Gründe hierfür unterschiedlich sein. Die meisten Unternehmen wollen Kapital aufbringen, um eine Expansion zu finanzieren, Schulden zu reduzieren, hochqualifizierte Mitarbeiter anzuziehen und zu binden oder Einnahmen zu erzielen. Eine Börsennotierung ermöglicht es Unternehmen zudem, öffentlich stärker präsent zu sein und das eigene Profil zu verbessern.

Wie funktioniert der IPO-Prozess?

Der IPO-Prozess beginnt mit der Entscheidung eines Unternehmens, seine Aktien über eine Börse an die Öffentlichkeit zu verkaufen. Zunächst muss ein Audit durchgeführt werden, bei dem alle Aspekte der Finanzlage eines Unternehmens berücksichtigt werden.

Wenn alles in Ordnung ist, muss das Unternehmen anschließend eine Registrierungserklärung verfassen, die es bei der zuständigen Wertpapierkommission, wie z. B. der Securities and Exchange Commission (SEC) in den USA oder der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) in Deutschland, einreicht.

Die Börse, an der sich das Unternehmen notieren lassen will, überprüft den Antrag, woraufhin er entweder angenommen – manchmal unter Vorbehalt bestimmter Änderungen – oder abgelehnt wird. Wenn er genehmigt wird, wird das Unternehmen mithilfe eines Emissionsgaranten entscheiden, wie viele Aktien zu welchem Preis ausgegeben werden sollen.

Der Emissionsgarant ist üblicherweise eine Bank, deren Aufgabe es ist, ein Bookbuilding-Verfahren einzuleiten und nach Anlegern zu suchen, die die Aktie vor dem Börsengang zeichnen (ihr Interesse daran anmelden). Die interessierten Parteien erhalten einen Informationsprospekt zu den Aktien und dem potenziellen Eröffnungskurs.

Der IPO wird die erste Chance für nicht private Anleger sein, Aktien des Unternehmens am so genannten „Primärmarkt“ zu kaufen. Diese Transaktion findet zwischen dem ursprünglichen Inhaber (dem Unternehmen) und einem Anleger statt.

Wer legt den IPO-Preis fest?

Investmentbanken legen den IPO-Preis fest. Das Unternehmen entscheidet, wie viele Aktien es zum Verkauf an die Öffentlichkeit stellen möchte. Im Anschluss führt die nominierte Investmentbank die Bewertung des Unternehmens durch. Abschließend wird der Startkurs der Aktie bekannt gegeben. Sobald die Börsennotierung erfolgt, kann die Öffentlichkeit mit dem Aktienhandel beginnen.

Die oben genannten Berechnungen der Kursbewegungen basieren auf den ersten Aktienkursen nach Ausgabe und den XETRA-Schlusskursen am 30. November 2021.¹

Wie groß kann ein Börsengang werden?

Mit Spannung erwartete IPOs können großes Interesse hervorrufen und haben daher das Potenzial, große Mengen an Kapital einzusammeln. Die größten europäischen IPOs in 2021 überstiegen alle die Marke von 1 Milliarde € und brachten zusammen mehr als 20 Mrd. € ein.