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Handel mit Knock-Out-Zertifikaten

Lektion 2 von 6

Wie funktionieren Knock-Out-Zertifikate?

Sich long oder short positionieren

Wie bereits in der ersten Lektion erwähnt, wird der Preis eines Knock-Out-Zertifikats aus dem Wert eines zugrunde liegenden finanziellen Vermögenswerts abgeleitet und bildet dessen Bewegungen nach oben oder unten ab.

Knock-Out-Zertifikate können nur gekauft, aber nicht verkauft werden, um einen neuen Trade zu platzieren. Sie können mit Knock-Outs jedoch eine Position sowohl auf steigende als auch fallende Märkte eröffnen – d. h. den jeweiligen Basiswert quasi kaufen oder verkaufen –, indem Sie unsere zwei Arten von Knock-Out-Zertifikaten in Anspruch nehmen:

  • Sie kaufen einen Long-Knock-Out, wenn Sie der Meinung sind, dass der zugrunde liegende Markt steigen wird. Die zur Auswahl stehenden Knock-out-Level liegen unter dem aktuellen Marktpreis.
  • Sie kaufen einen Short-Knock-Out, wenn Sie der Meinung sind, dass der zugrunde liegende Markt fallen wird. Die zur Auswahl stehenden Knock-out-Level liegen über dem aktuellen Marktpreis.

Wenn Ihre Prognose korrekt ist, können Sie potenziell unbeschränkte Gewinne erzielen. Ihr Knock-out-Level begrenzt jedoch Ihre Verluste, falls sich der Markt nicht wie erwartet bewegt. Wenn Sie ein Long-Knock-Out kaufen und der Markt auf das von Ihnen gewählte Knock-out-Level fällt, wird das Knock-Out-Zertifikat terminiert und Sie verlieren den Kaufpreis. Dasselbe gilt, wenn Sie ein Short-Knock-Out kaufen und der Markt bis zu Ihrem Knock-out-Level ansteigt.

Sie verlieren jedoch nie mehr als Ihre ursprüngliche Einlage, selbst wenn der Markt - etwa im Falle eines Gappings - Ihr Knock-out-Level überspringt.

Wenn sich der Markt gegen Sie wendet, müssen Sie allerdings nicht warten, bis Ihr Knock-Out-Zertifikat ausgeknockt wird – Sie können jederzeit eine Order zum Schließen platzieren.

Wie werden die Preise für Knock-Outs ermittelt?

Der Preis eines Knock-Out-Zertifikats basiert auf der Differenz zwischen dem zugrunde liegenden Marktpreis und dem von Ihnen gewählten Knock-out-Level. Er umfasst außerdem den Spread und die Gebühr des Market Makers für die Garantie des Knock-out-Levels (die Rollen des Market Makers erläutern wir später ausführlicher).

Sie können mehrere Knock-Outs kaufen, um das gewünschte Exposure zu erzielen. Ihr maximales Risiko entspricht dem Kaufpreis des Knock-Outs multipliziert mit der Anzahl der gekauften Knock-Out-Zertifikate.

Dieser Maximalwert wird von Ihnen im Vorfeld gezahlt, anstatt von Ihrem Anbieter als Margin in Reserve gehalten zu werden (wie es beispielsweise bei einem CFD-Trade der Fall ist). Ihr Gewinn oder Verlust wird durch den Wert bestimmt, zu dem Sie das Knock-Out-Zertifikat verkaufen, oder durch den Punkt, an dem Ihr Zertifikat ausgeknockt wird.

Welche Kosten entstehen beim Trading mit Knock-Out-Zertifikaten?

Anbieter von Knock-Out-Zertifikaten erheben generell eine Trading-Kommission auf Ihre Trades. Das gilt jedoch nicht für unsere Knock-Outs, bei denen eine Kommission ab 0 €1 anfällt.

Alle anderen potenziellen Gebühren sind bereits im Preis des Knock-Outs enthalten, was bedeutet, dass Sie – neben etwaigen anfallenden Kommissionen – nur das zahlen, was Sie im Vorfeld bezahlt haben.2

Der Emittent der Knock-Out-Zertifikate nimmt eine kleine tägliche Anpassung an Ihrem Knock-out-Level vor, um die Übernachtfinanzierungskosten zu decken. Bei einem Long-Knock-Out führt das dazu, dass sich Ihr Knock-out-Level im Laufe der Zeit nach oben bewegt. Bei einem Short-Knock-Out bewegt er sich nach unten.

Wie funktionieren Dividendenanpassungen?

Auf die gleiche Weise, wie sich das Knock-out-Level aufgrund der Übernachtfinanzierungskosten bewegt, kann es sich auch infolge von Dividendenzahlungen bewegen, wenn das Knock-Out-Zertifikat mit der Performance eines zugrunde liegenden Aktienindex gekoppelt ist.

Wenn Sie ein Knock-Out auf einen Index als Basiswert halten, der Dividendenzahlungen wiedergibt, verringert sich der Ex-Dividenden-Wert des Index und das Knock-out-Level des Knock-Out-Zertifikats wird um den Betrag der Dividende angepasst.

Beispiel

Angenommen, der Wert des Wall Street ist am Ex-Dividenden-Datum um zehn Punkte gefallen. Das Wertpapier wird angepasst, um diese Dividendenzahlung wiederzugeben:

Long-Knock-Out:

Altes Knock-out-Level: 27.150

27.150 – 10

Neues Knock-out-Level: 27.140

1 Eine Kommission fällt bei kleineren Trades unter 100 EUR Nominalwert an.
2 Bitte beachten Sie, dass beim Handel mit Knock-Outs auf den Italien 40-Index die italienische Finanztransaktionssteuer (FTS) anfällt. Mehr erfahren

Zusammenfassung dieser Lektion

  • Kaufen Sie ein Long-Knock-Out, wenn Sie der Meinung sind, dass der Marktpreis steigen wird.
  • Kaufen Sie ein Short-Knock-Out, wenn Sie der Meinung sind, dass der Marktpreis fallen wird.
  • Der Preis eines Knock-Out-Zertifikats basiert auf der Differenz zwischen Ihrem Knock-out-Level und dem zugrunde liegenden Markt.
  • Ihr maximales Risiko entspricht dem Preis des Zertifikats multipliziert mit der Anzahl der gekauften Knock-Out-Zertifikate.
  • Neben eventuell anfallenden Trading-Kommissionen1,2 zahlen Sie nur den Kaufpreis für das Knock-Out-Zertifikat im Voraus.
  • Übernachtfinanzierungskosten und Dividenden werden durch Anpassungen des Knock-out-Levels gedeckt.
Lektion abgeschlossen