Es gibt ein Sprichwort, das besagt: „Zu einem Markt gehören immer zwei Seiten.“ Die beiden Seiten sind:

• Käufer, die in der Regel davon ausgehen, dass der Wert einer Anlage wahrscheinlich steigen wird. Man spricht in diesem Fall von „Bullen“,
• Verkäufer, die in der Regel davon ausgehen, dass der Wert einer Anlage wahrscheinlich sinken wird. In diesem Fall spricht man von „Bären“.

Das Verhältnis zwischen beiden Seiten treibt die Kursbewegungen auf den Märkten an. Aber wie funktioniert das?

Stellen Sie sich vor, Sie kaufen ein Auto. Sie würden versuchen, das gewünschte Modell zum niedrigsten Preis zu bekommen. Und wenn außer Ihnen nur wenig andere Käufer interessiert wären, könnten Sie vermutlich ein gutes Schnäppchen machen. Wenn Sie andererseits versuchen würden, ein seltenes und begehrtes Auto zu kaufen, müssten Sie dem Verkäufer vermutlich einen hohen Preis dafür hinblättern. 

Genauso funktioniert es auch auf den Finanzmärkten: Die Nachfrage der Käufer und das Angebot der Verkäufer beeinflussen die Preise, sprich: die Kurse.

Wie die Höhe von Angebot und Nachfrage die Kursbewegungen beeinflusst

Ankaufs- und Verkaufskurse

Wenn Sie die Notierung für einen finanziellen Vermögenswert ansehen, finden Sie in der Regel zwei Kurse:

• Ankaufskurs - Dies ist der Preis, den Sie als Verkäufer erhalten.
• Verkaufskurs - Dies ist der Preis, den Sie als Käufer zahlen.

Der Ankaufskurs wird oft auch als Geldkurs bezeichnet, der Verkaufskurs als Briefkurs.

In einer Notierung ist der niedrigere Preis normalerweise der Ankaufs- oder Geldkurs und der höhere Preis ist der Verkaufs- oder Briefkurs.

Der Spread

Warum gelten unterschiedliche Kurse für Käufer und Verkäufer?

Die Differenz zwischen dem Ankaufs- und dem Verkaufskurs ergibt sich daraus, dass Käufer und Verkäufer oft unterschiedliche Ansichten über den Wert einer Anlage haben:

• Der Verkaufskurs ist der höchste Preis, zu dem ein Käufer zum Kauf bereit ist.
• Der Ankaufskurs ist der niedrigste Preis, zu dem ein Verkäufer zum Verkauf bereit ist.

Die Differenz zwischen den beiden Kursen wird als „Spread“ bezeichnet oder auch als „Geld-Brief-Spanne“.

Im Spread kann auch das Honorar eines Brokers für die Abwicklung des Handelsgeschäfts enthalten sein. Der Broker bietet seinen Kunden einen Kurs an, der leicht unter dem fundamentalen Ankaufskurs oder leicht über dem Verkaufskurs liegt. Die Differenz behält der Broker zur Deckung seiner Kosten.