DAX – Sommerflaute oder Juli-Rally?
Für einige Anleger hat die Sommerflaute an der Frankfurter Börse wohl schon begonnen. Zurückhaltung ist angesagt. Bevor es in den Sommermonaten traditionell abwärts gehen kann, steht statistisch betrachtet eine Juli-Rally bevor.
Plötzlich kommt wieder Zinsangst auf
Als Grund für die derzeitige Schwäche an der Wall Street und der europäischen Märkte wird die wieder aufflammende Zinsangst genannt. Einige Fed-Mitglieder haben zuletzt weitere Zinsschritte in Aussicht gestellt. Allerdings ist diese Sorge insoweit unbegründet, da Jerome Powell bei dem letzten FOMC-Meeting zwei weitere Zinsschritte mehr oder weniger angekündigt hat. Die Federal Reserve rechnet bis Ende dieses Jahres mit einem Leitzins von durchschnittlich 5,6%. Im Augenblick gehen die Marktteilnehmer vor nur einer weiteren Zinserhöhung aus.
Diesbezüglich warten die Anleger gespannt auf weitere Details auf der halbjährlichen Anhörung von Jerome Powell vor einem Ausschuss des US-Kongress am heutigen Mittwoch. Allerdings könnten die Marktteilnehmer enttäuscht werden. Der nächste Zinsentscheid steht am 26. Juli an. In den kommenden fünfunddreißig Tagen werden einige Konjunkturdaten veröffentlicht. Fed-Chef Powell dürfte sich daher nicht allzu weit aus dem Fenster lehnen. Ein Dorn im Augen der Währungshüter ist natürlich die immer noch zu hohe Inflation in den Vereinigten Staaten.
Erst Zwischenhoch, dann Sommerflaute
Auf die Sommerflaute könnten die Anleger noch eine Weile warten. Vom 29. Juni an beginnt ein Zwischenhoch bis zum 23. Juli. In den vergangenen Jahren konnte der DAX in diesem Zeitraum in 60% der Fälle um durchschnittlich 2,1% zulegen. Erst danach könnte die Sommerflaute beginnen. Ab dem 23. Juli neigt der deutsche Leitindex bis Anfang Oktober zur Schwäche. Für den DAX ging es um durchschnittlich 3,3% abwärts.
Saisonalität des DAX in den letzten zehn Jahren in der Zeit vom 29. Juni bis 23. Juli
Quelle: Seasonax.com, IG Research
DAX 40 – Noch kein Grund zur Panik
Im Augenblick nehmen die Anleger Gewinne mit. Dies ist auch im Point&Figure-Chart zu sehen. Der DAX hat in eine O-Spalte gedreht. Mit anderen Worten, die Angebotsseite ist zurzeit im Ballbesitz. Allerdings ist der Aufwärtstrend unverändert intakt. Erst bei einem Rutsch unter die Unterstützung bei 15.700 Punkten müssten sich die Akteure Sorgen machen. Dreht der deutsche Leitindex wieder in eine X-Spalte, könnte der vorherrschende Trend wieder aufgenommen werden.
Zuletzt gelang dem DAX der Sprung über das vorherige Hoch bei 16.300 Zählern. Damit wurde ein Doppelhoch gen Norden verlassen. Aus der Höhe der beliebten Chartformation errechnet sich ein Kursziel von 17.200 Punkten.
Point&Figure-Chart DAX (Boxengröße: 100 Punkte, Umkehr: 3x100 Punkte)
Quelle: Stock3.com, IG Research
UMSETZUNGSMÖGLICHKEITEN MIT KNOCK-OUT-ZERTIFIKATE
Steht man auf der Verkäuferseite (Put) und meint, dass der DAX in Zukunft fällt, könnten Knock-Out-Zertifikate von IG mit einer Knock-out-Level, oberhalb der gegenwärtigen charttechnischen Widerstandszone bei 17.000 Punkten (z.B. DE000A23UCA1) interessant werden. Bullisch eingestellte Trader (Call) hingegen könnten in umgekehrter Weise Knock-out-Level unterhalb von 15.000 Punkten (z.B. DE000A23W3S2) im Blick behalten.
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