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DAX aktuell: Der Ritt auf der Rasierklinge

Die Wirtschaftspolitik der neuen US-Regierung entpuppt sich zunehmend als Wundertüte mit bitterem Inhalt. Kein Wunder, dass die Wall Street die Führungsrolle abgeben musste.

DAX aktuell: Der Ritt auf der Rasierklinge Quelle: Adobe

Wichtigste Punkte:

  • Donald Trump von Paulus zum Saulus
  • „Sondervermögen“ stößt auf Kritik
  • Anleger hierzulande verdrängen Sorgen
  • Die Warnsignale sind da, die Korrektur jedoch nicht

Donald Trump – Alles andere als feinfühlig

Donald Trump steht erst seit dem 20. Januar am Ruder der Vereinigten Staaten, hat aber die Anleger weltweit in kürzester Zeit aufgeschreckt. Erst kürzlich bat der neue US-Präsident Elon Musk, bei den Entlassungen ein Skalpell anstatt einer Axt zu nehmen. Doch Trump selbst schwingt mit der Axt um sich. Vor allem, was die eingangs erwähnte Wirtschaftspolitik angeht. Die Folge ist eine allgemeine Konfusion und Verunsicherung an den Märkten. Die Wall Street ist im Augenblick nicht mehr die Börse Nummer eins. Die Marktteilnehmer in New York sorgen sich über eine mögliche steigende Inflation und eine drohende Konjunkturabkühlung. Donald Trump schloss zuletzt eine Rezession nicht aus. Öl ins Feuer goss Jerome Powell. Der Fed-Chef betonte, hinsichtlich weiterer Zinssenkungen es nicht eilig zu haben. Die Marktteilnehmer müssten eventuell noch eine Weile auf die liebgewonnene Liquiditätsspritze verzichten.

Kritik an „Sondervermögen“ wird lauter

Die angekündigten Sondervermögen Verteidigung und Infrastruktur hatten den DAX beflügelt. Staatliche Konjunkturprogramme kommen an der Börse immer gut an. Doch nun wird die Kritik zunehmend lauter. Sorgen bereiten den Marktteilnehmern die Finanzierbarkeit und eine mögliche Verschwendung von Steuergeldern. Vor allem sorgen sich die Börsianer aber über eine Ausuferung der Staatsschulden. Die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. Die Rendite zehnjähriger deutscher Anleihen sprang deutlich an, Experten fürchten sich nun um den heimischen Kreditmarkt. Die von CDU und SPD geplante großzügige Fiskalpolitik grenzt zudem den Spielraum für weitere Zinssenkungen durch die Europäische Zentralbank ein.

DAX zeigt sich widerstandsfähig

Die Wirtschaftspolitik der neuen US-Regierung, die wahrhaftig keine Zeit verschwendet, gleicht dem berühmten Ritt auf der Rasierklinge. Kein Tag vergeht ohne eine neue bittere Pille aus dem Weißen Haus. Daher dürfte es nicht überraschen, dass sich die Börsianer an der Wall Street zurückhalten. Der DAX zeigt sich dagegen widerstandsfähig. Die derzeitigen Sorgen und Ängste sind zwar bekannt, werden aber von den Anlegern einfach auf Seit geschoben. Doch auch für den deutschen wachsen die Bäume nicht in den Himmel. Die jüngste starke Aufwärtsdynamik hat zuletzt ein wenig nachgelassen. Von einer Korrektur kann aber im Augenblick noch nicht gesprochen werden.

DAX – Schöne, heile Welt

Das heimische Börsenbarometer scheint eine Konsolidierung nicht zulassen zu wollen. Im Tageschart signalisieren die Oszillatoren Relative Stärke-Index (RSI) und Momentum eine negative Divergenz und ein Nachlassen der Aufwärtsdynamik. Eine Korrektur will sich aber nicht einstellen. Der DAX verfügt über eine solide Unterstützungszone, bestehend aus der Unterseite der Handelsspanne bei 22.113 Punkten, dem 23,6%-Fibonacci-Retracement bei 21.955 Zählern und der steigenden exponentiellen 50-Tage-Durchschnittslinie bei aktuell 21.856 Punkten. Erst darunter könnte es zu Gewinnmitnahmen kommen.

DAX 40 Chart auf Tagesbasis

Quelle: IG Handelsplattform; Vergangene Wertentwicklungen sind kein zuverlässiger Indikator für zukünftige Wertentwicklungen
Quelle: IG Handelsplattform; Vergangene Wertentwicklungen sind kein zuverlässiger Indikator für zukünftige Wertentwicklungen

UMSETZUNGSMÖGLICHKEITEN MIT KNOCK-OUT-ZERTIFIKATEN

Steht man auf der Verkäuferseite (Put) und meint, dass der DAX in Zukunft fällt, könnten Knock-Out-Zertifikate von IG mit einer Knock-out-Level, oberhalb der gegenwärtigen charttechnischen Widerstandszone bei 23.750 Punkten interessant werden. Bullisch eingestellte Trader (Call) hingegen könnten in umgekehrter Weise Knock-out-Level unterhalb von 19.743 Punkten im Blick behalten.

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