Euro Dollar (EUR/USD) – Der Paradigmenwechsel
Ob es nun Zufall ist oder nicht, die Notenbanken befinden allesamt gleichzeitig im Kampf gegen die Deflation. Dadurch entsteht unweigerlich ein Währungskrieg oder Abwertungsrennen.
Der vergangene Dienstag könnte in die Geschichte eingehen. EZB Präsident Mario Draghi nutzte das EZB-Forum in Sintra dazu ,seine berühmte „was immer es kostet Rede“ aus dem Jahr 2012 in einer ähnlichen Art und Weise zu wiederholen. Die lahmende europäische Konjunktur und schwache Inflationerwartungen veranlassen die EZB dazu, eine weitere Lockerung der Geldpolitik in Erwägung zu ziehen. Dies soll mit allen zu verfügbaren Instrumenten (Zinssenkungen und Anleihenkäufe) bewerkstelligt werden. Nach Aussagen von Mario Draghi, ist die EZB weit von einer Normalisierung der Geldpolitik entfernt, weil die Welt weit von einer Normalisierung entfernt ist. Diese Aussagen führten zunächst zu einem Abverkauf im Währungspaar EUR/USD.
Big Mac-Index als Indikator
Einen Tag später setzte die amerikanische Notenbank FED, dem Ganzen Treiben seinen Stempel auf. Nachdem die US-Konjunktur in den letzten Monaten, durch den Handelskonflikt mit China deutlich an Fahrt verloren hatte, sieht die FED ebenfalls die Möglichkeit von Zinssenkungen in diesem Jahr. Im November des vergangenen Jahres gingen einige Volkswirte noch von 2-3 Zinserhöhungen im Jahr 2019 aus. Dies führte auch dazu, dass Wetten auf einen steigenden US-Dollar zu einer der beliebtesten Positionen aufstieg. Für US-Präsident Trump ist der starke Dollar Anstieg ein Störfaktor. Mehrmals versuchte er, die FED mit medialen Äußerungen unter Druck zu bringen. Wenn man den Big Mac-Index als Referenz nimmt, so ist der Euro tatsächlich um 15% gegenüber dem US-Dollar unterbewertet. Die Vorschusslorbeeren, die die FED für ihre Zinserhöhungen erhielt, können mit den letzten Entwicklungen dahin sein und ein Paradigmenwechseln anstehen.
EUR/USD Chart
Die Handelsspanne des Währungspaares EURUSD hatte sich seit November 2018 stetig verringert. Die Volatilität erreicht einen Tiefpunkt. Zum Ende der vergangenen Woche kam es zu einem Ausbruch aus einem bullischen Keil. Dieser Ausbruch folgte einem kleinen Doppelboden bei ca. 1,11 Dollar. Solange der aktuelle Ausbruch intakt ist, der EURUSD also über 1,1320 Dollar notiert wäre die Oberseite des Keils bei 1,1575 Dollar als erster wichtiger Zielpunkt zu definieren. Im Laufe der nächsten Wochen und Monate, kann es dann sogar bis 1,1820 Dollar gehen.
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