Der Begriff „Amtsenthebungsverfahren“ macht in Washington die Runde. Die Durchführung der im Wahlkampf vollmundig angekündigten Steuererleichterungen, Infrastrukturprogramme und Deregulierungen könnte sich schwieriger wie erwartet gestalten. Und gerade diese Versprechen hatten die Finanzmärkte dies- und jenseits des Atlantiks zuletzt in neue Höhen katapultiert.
Ausblick
In der kommenden Woche hat vor allem der Dienstag einiges an Konjunkturdaten zu bieten. An diesem Tag stehen hierzulande das Bruttoinlandsprodukt für das erste Quartal, der Ifo-Geschäftsklimaindex sowie die Einkaufsmanagerindizes aus Deutschland, Frankreich und der Eurozone auf der Agenda. Das Pendant in den USA folge dann am Nachmittag. Ebenfalls von Interesse könnte am Mittwoch das Sitzungsprotokoll der US-Notenbank Fed sein. Am Donnerstag bleiben einige Börsen in Europa feiertagsbedingt geschlossen. An der Frankfurter Präsenzbörse wird dagegen gehandelt. Kurz vor dem Wochenende werden in den USA der Auftragseingang für langlebige Wirtschaftsgüter, das Bruttoinlandsprodukt für das erste Quartal sowie der Konsumklimaindex der Universität Michigan veröffentlicht. Die Berichtssaison dies- und jenseits des Atlantiks ist weitgehend beendet. Aus dem DAX wird am Mittwoch kommender Woche lediglich noch Vonovia die Zahlen für das erste Quartal präsentieren.
Charttechnik
Nach dem Test des 23,6%-Fibonacci-Retracements bei 12.520 Punkten konnte sich der DAX davon nach oben entfernen. Nun rückt die Unterseite der ehemaligen Schiebezone bei 12.660/12.662 Zählern näher. Gelingt die Rückkehr in die besagte Trading Zone, wäre das Jahreshoch vom 16. Mai bei 12.842 Zählern das charttechnische Ziel. Scheitert dagegen das heimische Börsenbarometer an der Widerstandsbarriere bei 12.660/12.662 Punkten, müsste mit einem neuerlichen Kursrückgang bis zum erwähnten Fibonacci-Niveau gerechnet werden.
Der Euro konnte zuletzt die psychologische Marke bei 1,1000 USD nachhaltig bezwingen. Und die Reise gen Norden ging weiter. Am letzten Tag der Vorwoche schloss die Gemeinschaftswährung knapp oberhalb der horizontalen Trendlinie bei 1,1200 USD. Nach dem jüngsten Kraftakt ist das Währungspaar überkauft. Eine Korrektur bis zur erwähnten „runden“ Zahl bei 1,1000 USD sollte daher in Betracht gezogen werden. Allerdings können Konsolidierungen durchaus auf sich warten lassen. Bei einem signifikanten Bruch der Barriere bei 1,1200 USD wäre der Widerstand bei rund 1,15 USD das nächste Ziel der Reise.
Der DAX ist mit aktuell 12.642 Punkten kaum verändert in die neue Handelswoche gestartet. Die Widerstandsbarriere bei 1,1200 USD scheint den Vormarsch des Euro ein wenig zu bremsen. Momentan wird die Gemeinschaftswährung leicht darunter gehandelt. Deutlich aufwärts geht es beim Ölpreis der Sporte WTI. Das schwarze Gold liegt aktuell minimal oberhalb der psychologischen Region bei 50,00 USD je Barrel.