Ölpreis aktuell: Treibt „Sally“ den Preis weit über 40 Dollar?
Der Ölpreis gerät angesichts möglicher Förderausfälle im Golf von Mexiko in den Blickpunkt. Treibt dies die Sorten WTI und Brent deutlich über 40 Dollar pro Barrel?
Ölpreis heute:
Der Ölpreis der Sorte WTI verliert aktuell 1,44 Prozent auf 39,79 Dollar und notiert damit unter der psychologischen Marke von 40 Dollar. Die Nordsee-Sorte Brent notiert am Donnerstag bei 42 Dollar und verliert 1,31 Prozent.
Ölpreis (Brent) Chart
Ölpreis (WTI) Chart
FED enttäuscht Anleger
Frische Signale auf neue Notenbanker-Schützenhilfe sind den Anleger verwehrt geblieben. Hinweise auf eine weitere Öffnung der Geldschleusen hätten die Investoren begrüßt. Die abwartende Haltung der FED hat so manchen Marktteilnehmer enttäuscht. Nun wird den Börsen vor Augen geführt, dass nicht alle Währungshüter darauf pochen, die lockere Geldpolitik weiter voranzutreiben. Angesichts des Ausbleibens einer raschen Aufstockung der Geldschwemme, dürften nun Gewinnmitnahmen ein verlockendes Mittel sein.
Der Markt dürfte dies heute mit Verkäufen quittieren. Nach Verkündung des jüngsten Strategieschwenks der FED war die Erwartungshaltung auf neue Impulse ohnehin groß gewesen.
Dies schob unmittelbar den US-Dollar an. Aktuell verliert der EUR/USD 0,33 Prozent auf 1,1775 Dollar.
Lagerbestände wirken kurzfristig belastend
Der Wochenbericht der US-Energiebehörde EIA hatte ein deutlich höheres Lagerplus an Destillaten hervorgebracht, als erwartet. Diese waren mit 3,461 Millionen Barrel deutlich höher ausgefallen als erwartet (-1,283 Millionen Barrel). Die Nachfrage nach Destillaten, wie etwa Heizöl oder Diesel bleiben damit auf einem weiterhin äußerst niedrigen Niveau. Als Grund könnte hier die schwelende Corona-Pandemie ausgemacht werden. Bis heute ist der globale Konjunkturmotor immer noch nicht vollständig hochgefahren. Die Nachfrage war in vielen Wirtschaftsbereichen im Frühjahr teilweise komplett eingebrochen.
Ölpreis: Durch Hurrikan Sally droht neues Chaos
Nun ist es mittlerweile der achte größere Sturm in der aktuell laufenden Saison. Durch die heftigen Überschwemmungen und umgestürzten Bäumen, ausgelöst durch Hurrikan Sally, welche die Infrastruktur an der Golfküste der erheblich beeinträchtigen, ist es auch die Angst vor weiteren Einschränkungen in der Ölindustrie, welche das Ölangebot verknappen und den Preis verteuern lassen könnte.
„Katastrophale und historische Überschwemmungen“
Das nationale Hurrikan Zentrum der USA sprach von „katastrophalen und historischen Überschwemmungen“. Zunächst war der Wirbelsturm am Mittwochmorgen (US-amerikanischer Zeit) in Alabama angekommen und richtete dort, wie im nordwestlichen Florida erhebliche Schäden an.
Mittlerweile wurde dieser aber zu einem Tropensturm herabgestuft, wobei Prognosen auf eine weitere Schwächung hindeuten.
Mögliche Förderausfälle könnten für kurzfristigen Preisauftrieb sorgen
Angesichts möglicher Förderausfälle könnte die amerikanische Sorte WTI kurzfristig ansteigen. Derzeit werden Einbuchen in Höhe von drei bis sechs Millionen Barrel in den kommenden elf Tagen erwartet, hieß es.
Ölpreis Prognose
Aus technischer Sicht sollten beide Ölpreissorten, WTI als auch Brent von dem jüngsten Kursaufstieg rasch wieder in ein Gleichgewicht zurückkehren. Für die Sorte WTI wäre dies ein Preis zwischen 36- und 38 Dollar. Für die Nordsee-Sorte Brent könnte dies eine Preisspanne von 39- und 41 Dollar bedeuten.
Die gestrige Fed-Sitzung dürfte zudem weniger Auswirkungen auf den Ölpreis gehabt haben und auch weiterhin haben. Die grundsätzlich optimistischeren Ausblicke der US-Notenbank könnten die Nachfrage nach Öl aber wieder stützen. Solange die Corona-Pandemie nicht vom Tisch ist, sollten die Schwankungen beim Ölpreis aber jederzeit wieder hervortreten.
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