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Pharma- und Biotech Aktien: Darauf kommt es nun an

Pharma- und Biotech-Aktien bleiben angesichts der Corona-Pandemie beliebt. Die Papiere von Johnson & Johnson sowie BioNTech bleiben gefragt. Wer gewinnt den Wettlauf?

Quelle: Bloomberg

Pharma- und Biotech Aktien: Darauf kommt es nun an

Schon lange gilt die Pharma- und Biotech-Branche als eine der bedeutendsten und einflussreichsten auf dem Globus. Angesichts der Corona-Pandemie sind diese zurzeit besonders gefragt und Anleger stellen sich vermehrt die Frage, wie auf der Suche nach einem Impf- und Wirkstoff indirekt partizipiert werden kann. Das Unternehmen, welches es gelingen sollte, ein wirksames Mittel zu entwickeln, dürfte als einer der großen Gewinner aus der Krise herausgehen. Hier gilt der „First-Mover-Effekt“. Wer zuerst kommt, mal zuerst.

Phasen der klinischen Prüfung

Phase 1: Studien mit 10-30 Personen. Prüfung der Verträglichkeit

Phase 2: Studien mit 50-500 Personen. Analyse der Immunität nach ein bis zwei Injektionen – Optimierung der Dosis

Phase 3: Studie mit mehr als 10.000 Personen mit hohem Risiko der Ansteckung. Prüfung des Schutzes

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Johnson & Johnson Aktie

Der Anteilsschein von Johnson & Johnson notiert aktuell bei 140 Dollar und damit 0,35 Prozent im Plus. Das Unternehmen ist ein weltweit tätiger amerikanischer Pharmazie- und Konsumgüterhersteller mit Sitz im US-Bundesstaat New Jersey. Zudem ist Johnson & Johnson im Dow Jones gelistet. Diverse Marken gehören dem Unternehmen an, wie etwa aus dem Pflegebereich, der Damenhygiene oder Alltagshelfern.

Aufmerksamkeit hat der US-Pharmahersteller vermehrt im Zuge der Corona-Pandemie erfahren. Bereits im Januar 2021 will Johnson & Johnson einen Impfstoff präsentieren. Für rund 456 Millionen hat die US-Regierung bereits Impfstoffe vorbestellt. Aktuell befindet sich das Mittel in der dritten Phase der Studie, welche am 23. September startete.

Johnson & Johnson Aktie Chart

Quelle: IG.com

BioNTech

Aktuell notieren die Papiere von BioNTech bei 77,65 Euro und damit 0,45 Prozent leichter im Vergleich zum Vortag. Das Biotechnologie-Unternehmen mit Sitz in Mainz hat sich auf die Entwicklung und Herstellung von aktiven Immuntherapien für einen Ansatz zur Behandlung von Krebs und anderen schwerwiegenden Krankheiten spezialisiert.

Am 10. November will BioNTech die Ergebnisse des dritten Quartals 2020 veröffentlichen. Doch die Anleger stellen sich derzeit viel mehr die alles entscheidende Frage: Wann erfolgt eine Notfallzulassung für einen Impfstoff gegen COVID-19?

BioNTech Aktie Chart

Quelle: IG.com

Der US-Konzern Pfizer und das Mainzer Unternehmen BioNTech hoffen nach wie vor, schon bald einen Impfstoff gegen das Corona-Virus zur Verfügung stellen zu können. Zuletzt hatten beide Papiere vor dem Hintergrund der Hoffnung auf eine schnelle Bereitstellung eines Impfstoffs profitieren können.

Jüngst wurden zwei Phase-3-Studien größerer Pharmakonzerne abgebrochen, da bei Probanden Nebenwirkungen aufgetreten waren. Doch neuer Rückenwind kommt durch den US-Konzern Pfizer, welcher zusammen mit den Mainzern eine Zulassung für den Impfstoff für Ende November plant, sollten positive Studienergebnisse vorliegen, heißt es. Zudem könne nach Erreichen weiterer Sicherheiten auch eine Notallgenehmigung in den USA beantragt werden.

Russland hatte im August als weltweit erstes Land einen Impfstoff zugelassen, welcher jedoch weniger als zwei Monate an Menschen getestet wurde. Bis heute befindet sich die Pharmabranche auf der Suche nach einem geeigneten Mittel. Laut BioNTech heißt es, dass im Falle eines zugelassenen Impfstoffs 100 Millionen Stück bis Ende 2020 und bis Ende 2021 1,3 Milliarden produziert werden könnten.

COVID-19 hält Europas Anleger im Klammergriff – Pharma- und Biotech-Aktien die Gewinner?

Aus Furcht vor scharfen Restriktionen, welche der Konjunktur großen Schaden zukommen lassen könnte, waren die Investoren gestern zuletzt noch stellenweise panisch in Deckung gegangen. Für die Politik bleibt es nach wie vor ein Drahtseilakt, COVID-19 auf der einen Seite effektiv zu bekämpfen und auf der Gegenseite den Konjunkturmotor nicht erneut abzuwürgen.

Mit Argusaugen dürften die Anleger die Entwicklung des dynamischen Infektionsgeschehens in der alten Welt betrachten. Eine weitere Verschlechterung in der Zukunft sollte weitere Maßnahmen nach sich ziehen. Hingegen könnten schlechte Nachrichten aber auch wieder gute Nachrichten sein. Die Hoffnung, dass erneut kräftige Konjunkturpakete auf den Weg gebracht werden, um der lädierten Wirtschaft unter die Arme zu greifen, gepaart mit Erfolgsmeldungen in der Entwicklung eines Impf- oder Wirkstoffs, könnten Wertpapiere schon bald wieder attraktiv machen. Vor diesem Hintergrund könnten nicht zuletzt auch Pharma- und Biotech-Aktien profitieren. Die jüngste Blauäugigkeit, welche Anleger in den vergangenen Wochen noch an den Tag gelegt hatten, vermag aber auch schnell wieder bestraft zu werden. COVID-19 kann Europas Anleger jederzeit das Fürchten lehren.

Pharma- und Biotech-Aktien: Ein Wettlauf gegen die Zeit

In der Bundesrepublik werden mittlerweile neue Rekorde an Neuinfektionen registriert. Das Infektionsgeschehen bleibt nach wie vor hochdynamisch, sodass die COVID-19 die alte Welt völlig eingenommen hat. Ein Impf- oder Wirkstoff wird händeringend gesucht. Angesichts dieser Notwendigkeit dürfte die Pharma- und Biotech-Branche nicht nur zum Quartalsende, sondern auch im 2021 äußerst attraktiv bleiben. Das Unternehme, welches zuerst ein geeignetes Mittel präsentieren kann, dürfte als der große Gewinner aus der Coronakrise hervorgehen.

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