Republikaner und Demokraten: Wohin entwickelt sich der Dollar im Zuge der US-Präsidentschaftswahl?
Trump gegen Harris: Wie die US-Wahl 2024 den Dollar und den Bitcoin beeinflussen könnte. Welche Auswirkungen hat die Präsidentschaftswahl auf Währungen und Kryptomärkte? Erfahren Sie mehr über die Mythen und Wirklichkeiten.
Entwicklung des Dollars während des Wahlkampfs
Die US-Wahlen rücken näher, und der Wahlkampf wirkt sich bereits leicht auf die Entwicklung des Dollars aus. Wenn wir einige Monate zurückblicken, sehen wir, dass vor dem TV-Duell zwischen Joe Biden (Demokraten) und Donald Trump (Republikaner) der Dollar-Index einen Anstieg verzeichnete. Dies geschah in einem Kontext, in dem der amtierende Präsident immer mehr Anzeichen von Ermüdung und Kommunikationsfehlern zeigte. Spätestens danach kamen ernsthafte Zweifel an einem Sieg Bidens gegen Donald Trump auf. Das TV-Duell bestätigte diese Befürchtungen und setzte das Lager der Demokraten unter Druck. Nicht einmal einen Monat danach gab Joe Biden bekannt, er werde sich nicht zur Wiederwahl stellen. Infolgedessen verlor der US-Dollar im August gegenüber wichtigen anderen Währungen an Wert.
Warum wird Trump mit einem starken Dollar in Verbindung gebracht?
Das liegt hauptsächlich daran, dass bei einer Wahl Trumps mit Steuersenkungen für US-Unternehmen und –Haushalte gerechnet wird, insbesondere für die Wohlhabendsten. Diese Maßnahmen gehörten zu seinen Wahlkampfthemen 2016 und werden auch 2024 eine wichtige Rolle spielen. Steuersenkungen fördern typischerweise den Konsum und die Wirtschaft, können aber auch zu einer höheren Inflation führen. Ankündigungen zu diesem Thema im Rahmen des Wahlkampfs lassen die US-Zinsen und den Dollar in der Regel ansteigen. Denn schließlich könnte sich die Federal Reserve (Fed) veranlasst fühlen, die Zinsen auf einem bestimmten Niveau zu halten, um eine Überhitzung der Wirtschaft und der Preise zu verhindern.
Ein weiterer Grund dafür, dass Donald Trump mit einem starken Dollar in Verbindung gebracht wird, ist die Förderung protektionistischer Maßnahmen, insbesondere in Form von höheren Handelszöllen auf Waren aus China. Eine Anhebung der Zölle wird ebenfalls als Inflationstreiber wahrgenommen, da die Preise für importierte Waren steigen. Dieser Anstieg könnte an die Endverbraucher dieser Waren weitergegeben werden.
Hinzu kommt noch, dass die Umsetzung starker protektionistischer Maßnahmen die Länder oder Wirtschaftszonen schwächen kann, gegen die sich die Maßnahmen richten. Dadurch könnten die Währungen dieser Länder belastet und der Dollar „standardmäßig“ gestärkt werden.
Aber ist der Dollar während Trumps Amtszeit wirklich stärker geworden?
Die Antwort lautet: nein! Zwischen November 2016 und November 2020 fiel der Dollar-Index um etwa 5 %. Wenn wir noch weiter zurückgehen, bis zur letzten Amtszeit eines republikanischen Präsidenten vor Donald Trump – also der Präsidentschaft von George W. Bush (zwei aufeinanderfolgende Amtszeiten) – stellen wir fest, dass der Dollar-Index im betreffenden Zeitraum um 25 % sank.
Entwicklung des Dollar-Index während der Amtszeiten von Trump und George W. Bush
Hinweis: Mögliche Währungsschwankungen können sich auf die Rendite auswirken.
Hinweis: Frühere Wertentwicklungen oder Simulationen sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.
Warum wird bei einem Sieg von Kamala Harris mit einer negativen Entwicklung des US-Dollars gerechnet?
Während der Pandemie und danach setzte Präsident Biden auf eine expansive Finanzpolitik, die vor allem darauf abzielte, die amerikanische Wirtschaft angesichts der Gesundheitskrise zu unterstützen. Es ging aber auch darum, bestimmte strategische Sektoren besser gegen die Konkurrenz aus China zu wappnen, die Entwicklung neuer Energien zu fördern und die Infrastruktur zu stärken. Diese Politik führte zu einem erheblichen Anstieg der Defizite, und es ist deutlich sichtbar, dass sich dieses Tempo nicht noch weitere Jahre aufrechterhalten lässt. Sollte Kamala Harris die Präsidentschaftswahl gewinnen, wird von ihr eine moderatere Fiskalpolitik erwartet – voraussichtlich mit einer Steuererhöhung für Unternehmen und die wohlhabendsten Haushalte und möglicherweise mit einer höheren Kapitalertragssteuer.
Diese weniger expansive Politik stünde im Einblick mit der „weichen Landung“ der US-Wirtschaft, die von der Fed gewünscht wird. Die Zentralbank könnte ihren Zinssenkungszyklus fortsetzen, ohne einen schnellen Wiederanstieg der Inflation und negative Folgen für die Wirtschaft zu riskieren. Ein solches Umfeld könnte sich anfangs wegen eines leicht abgeschwächten US-Wirtschaftswachstums, aber auch aufgrund einer allgemein weniger „strengen“ Außenhandelspolitik als unter Trump negativ auf den Dollar auswirken. Dadurch könnte sich die positive Entwicklung des Euro im Vergleich zum Dollar zeitweise fortsetzen.
Lässt sich daraus aber auch schließen, dass die Demokraten der Entwicklung des Dollars schaden?
Erneut lautet die Antwort: nein! Laut einer Studie der Imperial College Business School, in deren Rahmen Daten aus 40 Jahren analysiert wurden, legt der US-Dollar während der Amtszeiten von demokratischen US-Präsidenten um durchschnittlich 4,15 % pro Jahr zu, wohingegen er unter republikanischen Präsidenten um durchschnittlich 1,25 % pro Jahr nachgibt.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass es weiterhin unklug ist, Anlagestrategien ausschließlich von der Partei der Wahlsiegerin oder des Wahlsiegers abhängig zu machen. Das Auftreten bestimmter Wirtschaftskrisen oder geopolitischer Ereignisse prägt die Entwicklung des Dollars ebenso wie die Reaktionen der Federal Reserve darauf. Es ist ratsam, im Hinblick auf Anlageentscheidungen insbesondere die Beobachtung und Analyse dieser Ereignisse zu berücksichtigen.
Ist Donald Trump für die Entwicklung des Bitcoins besser als Kamala Harris?
Nimmt man die Medienberichterstattung zum Maßstab, lautet die Antwort „ja“. Demnach ist von Donald Trump deutlich mehr zum Thema Krypto zu hören als von Kamala Harris. Sieht man von der Ankündigung, seine dezentrale Kryptowährungsplattform „World Liberty Financial“ an den Start zu bringen (deren Einführungsdatum noch unbekannt ist), und von seinen regelmäßigen Social-Media-Beiträgen ab, ist jedoch schwer zu sagen, ob der ehemalige US-Präsident in einer zweiten Amtszeit tatsächlich eine wirklich kryptofreundliche Politik betreiben würde.
Vor einigen Jahren bezeichnete er Bitcoin als „drohende Katastrophe“ und „Betrug“ ... Heute gibt er sich als einer der leidenschaftlichsten Verfechter des Bitcoins. Hinter diesen Aussagen der letzten Monate verbirgt sich also viel politischer Opportunismus.
Die konsequent harte Haltung, die die US-Wertpapier- und Börsenaufsichtsbehörde (SEC) unter der Präsidentschaft von Joe Biden seit Jahren zeigt, macht es Kamala Harris nicht leicht, als Befürworterin von Kryptowährungen aufzutreten, auch wenn einige ihrer kürzlich getätigten Äußerungen in diese Richtung gingen. Im Rahmen einer Spendenaktion für ihre Kampagne im September erklärte sie: „Wir werden in die Zukunft Amerikas investieren. Wir werden innovative Technologien wie künstliche Intelligenz und digitale Vermögenswerte fördern und gleichzeitig die Verbraucher und Investoren schützen.“
Dieser wahrgenommene Unterschied zwischen den beiden Kandidaten hat die Wertentwicklung des Bitcoin im Vorfeld der Wahl geringfügig beeinflusst. So ist der Bitcoin nach dem TV-Duell zwischen Harris und Trump, aus dem die amtierende Vizepräsidentin als Siegerin hervorging, leicht gefallen, ehe er sich wieder erholt hat. Umgekehrt erlebte der Bitcoin vor dem Rückzug Joe Bidens aus dem Rennen um die Präsidentschaft einige Aufwärtsphasen, als Trump in den Umfragen vorne lag.
Doch die von uns beschriebenen Entwicklungen sind nur kurzfristiger Natur. Es ist eher unwahrscheinlich, dass der Kursverlauf des Bitcoins durch die Wahl stark oder nachhaltig beeinflusst wird – ganz gleich, wer von beiden gewinnt.
Unabhängig von den Geschehnissen in diesem Monat, hält der Aufwärtstrend beim Bitcoin an
5-Jahres-Chart zur Entwicklung des Bitcoin in Dollar
Hinweis: Mögliche Währungsschwankungen können sich auf die Rendite auswirken.
Hinweis: Frühere Wertentwicklungen oder Simulationen sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.
Die USA werden sich einer vielversprechenden Technologie wie dem Bitcoin nicht versperren
Die Kultur der Innovation, Technologie und Effizienz ist in den USA stark ausgeprägt. Trägt eine Technologie oder Innovation zu Prozessverbesserungen und höherer Wettbewerbsfähigkeit bei, wird sie positiv aufgenommen und kann sich mit dem Plazet der politischen und aufsichtsrechtlichen Behörden entwickeln. Und auch wenn diese Entwicklung nicht immer linear verläuft, kommt es selten vor, dass die USA eine vielversprechende Technologie stoppen. Blockchain und bestimmte Krypto-Assets sind Teil dieser Entwicklung.
Die Bitcoin-Entwicklung wird auch wesentlich von der weiteren US-Geldpolitik und dem Tempo der Zinssenkungen durch die Fed abhängen – dieses Tempo hängt wiederum von der Wirtschaftsleistung ab sowie von der Inflation, die in jedem Fall ein Thema bleiben sollte.
Bei diesem Artikel handelt es sich um eine Werbemitteilung. Diese Informationen werden von IG Europe GmbH (IGE) bereitgestellt. Zusätzlich zum untenstehenden Haftungsausschluss enthält das Informationsmaterial auf dieser Seite weder eine Auflistung unserer Handelskurse noch ein Angebot oder eine Aufforderung zum Handel mit genannten Finanzinstrumenten. IGE übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit dieser Informationen und übernimmt in der Folge keine Verantwortung für die Verwendung dieser Informationen und daraus resultierender Folgen. Die zur Verfügung gestellten Informationen stellen keine Anlageberatung dar, berücksichtigen also nicht die spezifischen Anlageziele, den Anlagehorizont sowie die finanzielle Situation einzelner Personen, welche diese Information erhalten. Der Anleger allein trägt das Risiko für jede eigenverantwortlich getroffene Anlageentscheidung oder Durchführung von Transaktionen in Finanzinstrumenten. Die Informationen wurden darüber hinaus nicht in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften zur Förderung der Unabhängigkeit des Investment Researchs (Anlage-oder Anlagestrategieempfehlungen) erstellt und gelten daher insgesamt als Werbemitteilung. Obwohl der Handel in Finanzinstrumenten, die Gegenstand dieser Informationen sind, vor der Bereitstellung dieser Informationen an Kunden und andere Personen für die Mitarbeiter der IG nicht verboten ist, darf gemäß unserer Policy die Information nicht zum Vorteil der Mitarbeiter oder IG genutzt werden. Wir sind bestrebt wirksame organisatorische und administrative Vorkehrungen zu treffen und aufrechtzuerhalten, um alle angemessenen Schritte zu unternehmen, um zu verhindern, dass Interessenkonflikte ein wesentliches Risiko für die Interessen unserer Kunden darstellen oder zu einem solchen führen. Wir verfolgen eine Politik der Unabhängigkeit, die von unseren Mitarbeitern verlangt im Interesse unserer Kunden zu handeln und jegliche Interessenkonflikte bei der Erbringung unserer Dienstleistungen außer Acht zu lassen. Darüber hinaus liegt es nicht im Interesse von IG, die relevanten Informationen einem der Emittenten vor deren Veröffentlichung weiterzuleiten. Die hier erwähnten organisatorischen und administrativen Kontrollen werden in unseren Grundsätzen zur Handhabung von Interessenkonflikten dargelegt. Eine Zusammenfassung der Grundsätze für die Handhabung von Interessenkonflikten ist auf unserer Website verfügbar.
Sie sehen eine Handelschance?
Ergreifen Sie sie. Handeln Sie auf unserer preisgekrönten Plattform auf mehr als 17.000 Märkten. Mit engen Spreads auf Indizes, Aktien, Rohstoffe und mehr.
Live-Preise der wichtigsten Märkte
- Kryptos
- FX
- Aktien
- Indizes
Sehen Sie mehr Live-Forex-Preise
Sehen Sie mehr Live-Aktien-Preise
Sehen Sie mehr Live-Indizes-Preise
Die Kurse unterliegen den Website AGB und sind indikativ. Alle Aktienkurse sind mindestens 15 Minuten zeitverzögert.