Aus charttechnischer Sicht war dies die Quittung für die zahlreichen misslungenen Versuche, die horizontale Widerstandslinie bei 54,10 USD zu überwinden. Es wurde anschließend nicht nur die Schiebezone bei 54,67/51,99 USD gen Süden verlassen, auch die Preisspanne bei 50,58/49,60 USD fiel in die Hände der Bären.
Aber damit war die Verkaufswelle noch nicht beendet. Der Ölpreis der Sorte WTI setzte seinen Weg in Richtung der unteren Aufwärtstrendkanallinie fort. Und diese Unterstützung konnte mit aller Mühe ein Abdriften in tiefere Preisregionen verhindern. Zuletzt hat sich das schwarze Gold von der Trendkanallinie nach oben entfernt. Im Augenblick läuft das Unterfangen, in die erwähnten Trading Zone bei 50,58/49,60 USD zurückzukehren. Allerdings könnte der exponentielle 200-Tage-Durchschnitt Probleme bereiten. Mitte März hatte die besagte Glättungslinie die technische Erholung abrupt beendet. Auch diesmal könnte der beliebte Trendfolgeindikator den Ölpreis gen Süden schicken. Ein neuerlicher Test der unteren Trendkanallinie bei momentan 48,30 USD wäre dann die Folge. Ein nachhaltiger Schlusskurs darunter sollte nach Möglichkeit vermieden werden. Ansonsten könnte es weiter abwärts bis zur nächsten Unterstützung bei 46,40 USD gehen.
Die derzeitige Gegenbewegung steht noch auf unsicheren Füßen. Erst bei einer Rückeroberung der genannten Preisspanne bei 50,58/49,60 USD könnte der zuletzt arg in Bedrängnis geratene Ölpreis ein wenig Luft holen. Die nächste Hürde wäre dann die ehemalige Seitwärtsphase bei 55,67/51,99 USD. Darüber würde sich die Aufwärtsbewegung wieder fortsetzen. Allerdings ist es bis dahin noch ein recht langer Weg.