Trump attackiert EZB-Präsident Draghi über Twitter und sieht seinen Plan gefährdet. Ein wichtiges Puzzleteil in seinem Wirtschaftsplan fehlt nämlich noch. Wird es heute geliefert?
Vor der heutigen FED-Sitzung und dem G20-Gipfel nächste Woche möchten wir uns Trumps Wirtschaftsformel praktisch vorstellen. Ein Gedankengang.
Mit dem Bruttoinlandsprodukt (BIP) lässt sich indirekt der Wohlstand eines Landes definieren oder messen.Es gibt dabei verschiedene Arten der Berechnung. Mit der „Verwendungsrechnung“ können wir sehen, wofür das BIP von den einzelnen Wirtschaftssubjekten verwendet wurde. Dies kann mit folgender Formel veranschaulicht werden.
BIP = PK + SK + I + (Export – Import)
PK = Privater Konsum (alle Ausgaben für z.B. Lebensmittel, Miete, langlebige Wirtschaftsgüter)
SK = Staatlicher Konsum (alle Ausgaben des Staates)
I = Investition von privater und staatlicher Seite zum Zwecke der Produktion/Leistungserstellung
(Exporte-Importe) = Außenbeitrag
Trumps Agenda
Nachdem wir nun die Grundformel kennen, möchten wir uns anschauen wie US-Präsident Donald Trump versucht das Wirtschaftswachstum (BIP-Größe) mit seiner bisherigen Politik zu beeinflussen und seinem Leitspruch „America First“ gerecht zu werden.
Den PK versucht er mit einem hohen Konjunkturoptimismus (Business Confidence) und strafferen Immigrationsregelungen zu heben. Er erhofft sich dadurch einen verknappten Arbeitsmarkt, was steigende Löhne nach sich ziehen sollte. Die privaten Haushalte könnten dann mehr konsumieren.
Den SK versucht er durch steigende Militärausgaben (z.B. NATO-Zahlungen der einzelnen Länder) und Infrastrukturprojekte (Mauerbau, Modernisierung der Energienetze) zu steuern.
Die Investitionen, sollten durch die letztjährige Steuerreform und die damit verbundenen Steuersenkungen für Unternehmen angekurbelt werden. Sein Wunsch nach niedrigeren Zinsen, ist derzeit keine Utopie mehr und könnte bald durch die FED (nicht ganz freiwillig und maßgeblich bedingt durch den Handelsstreit) umgesetzt werden.
Den aktuell negativen Außenbeitrag will er durch seine „Handelsstreitigkeiten“ mit Mexiko, Kanada und China reduzieren.
Fazit:
Wenn man sich nun die Trump´sche Agenda im Detail angeschaut hat erscheinen viele Aktionen schlüssig und verständlich. Man mag Trump mögen oder nicht, rein faktisch und auf die dargestellte BIP-Formel bezogen machen seine Entscheidungen Sinn. Er versucht mit dem Status Quo zu brechen und eine neue Ordnung einzuführen. Klassische Exportländer (wie Deutschland und China) müssen sich anpassen und die USA als Importland will es unter Trump auch.
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