US-Wahlen 2024 – Trader sollten die Volatilität im Auge behalten
US-Wahl 2024: Volatilitätsspitzen bieten einzigartige Handelsmöglichkeiten. Erfahren Sie, wie Sie den „Angstindex“ nutzen können, um in unsicheren Zeiten Gewinne zu erzielen und sich zu schützen.
Anfang November steht, nach der jüngsten Zinswende in den USA, das wohl wichtigste Event dieses Jahres an, die Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten. Wenngleich in einigen Staaten der Europäischen Union politische Beine eher kurz sind, ist der Einfluss des Wahlausganges jenseits des Atlantiks an der Wall Street dagegen nicht unerheblich. Letztendlich dürfte der Urnengang in den USA weltweit sehr große Beachtung finden. Für den Trader interessant ist die Volatilität. Diese ist nicht nur in Wahljahren sehr hoch, sondern dürfte kurz vor der Wahl stark ansteigen.
Anleger mögen kein Risiko
Die Volatilität wird gerne auch als „Angstbarometer“ bezeichnet. Und dies auch aus gutem Grund. Steigt die historische Schwankungsbereite, so steigt auch das Risiko an den Märkten. Und das mögen bekanntlich die Anleger nicht. Den Zusammenhang zwischen dem Volatilitätsindex VIX und dem US-Index S&P ist gut in der ersten Grafik zu sehen. Zieht die Vola an, geht es an der Wall Street abwärts und umgekehrt. Zuletzt war die Volatilität wieder leicht rückläufig.
S&P 500 vs. VIX
Historische Abhängigkeit zwischen S&P und VIX
Die Abhängigkeit zwischen dem Kursverlauf des S&P und der Volatilität lässt sich auch mathematisch ermitteln. Die geschieht anhand Korrelation. Diese statistische Maßzahl sagt aus, inwieweit die Datenreihe A (Volatilität) Einfluss auf die Datenreihe B(S&P) hat. Am Beispiel der Volatilität liegt historisch betrachtet eine so genannte inverse Korrelation vor. Steigt die Vola, fallen die Kurse an der New Yorker Börse und natürlich auch umgekehrt. Im zweiten Chart ist die Korrelation zwischen dem S&P und dem VIX auf Sicht der letzten zwölf Monate zu sehen. Hierbei handelt es sich um die Korrelation der vergangenen dreißig Tagen. Im Durchschnitt (Median) liegt die Maßzahl bei -0,79. Solch hohe Werte gelten als statistisch signifikant. Und der hohe Wert wirft die Annahme auf, dass eine deutliche Veränderung der Vola einen maßgeblichen Einfluss auf das Geschehen an der Wall Street haben wird.
Korrelation auf Basis der letzten 30 Tage (n=30)
Vor der Wahl kommt Vola auf
Kommen wir nun zu dem möglichen Verlauf der Volatilität unmittelbar vor und nach der US-Präsidentschaftswahl. Die historische Schwankungsbreite und der marktbreite US-Index weisen eine hohe inverse Korrelation auf. Und diese könnte den Anlegern zum Vorteil gereicht werden. Kurz vor dem Urnengang, am 29. Oktober beginnt beim VIX eine schwache Marktphase, die bis zum 25. Dezember andauern könnte. In diesem Zeitraum verliert die Volatilität deutlich an Dynamik, zum Wohle des US-Aktienmarktes. Der S&P konnte in den vergangenen zehn Jahren in 75% der Fälle um durchschnittlich mehr als 3% zulegen.
Saisonalität des S&P 500 und des VIX in den vergangenen neun Wahljahren
Risikomanagement ist das A und O
In den Wahljahren ist die Volatilität im Vergleich zu den übrigen Jahren des US-Wahlzyklus am höchsten. Und vor allem kurz vor und nach dem Urnengang muss mit einer erhöhten Schwanungsbreite am Aktienmarkt gerechnet werden. Diese Erkenntnis kann der Trader nutzen, indem er 1.) von der inversen Korrelation zwischen dem VIX und dem S&P profitiert. In diesem Fall könnte auf den VIX eine Short-Position und auf den S&P eine Long-Position eröffnet werden. 2.) der Trader sichert sein bestehendes Portfolio ab. Mit Short-Positionen könnte sich der Anleger auf eine Überraschung am Wahltag vorbereiten. Bestes Beispiel dafür war die Wahl 2016. Zur allgemeinen Überraschung war Donald Trump als Sieger hervorgegangen. Der DAX beispielsweise lag an diesem denkwürdigen Tag vorbörslich um mehr als 500 Punkte im Minus. Am Ende des Handelstages schloss der deutsche Leitindex um rund 250 Zählern im Plus.
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