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Volatilität: VIX und Handelsvolumen auf historischen Tiefs

Die Volatilität, gemessen anhand des impliziten Volatilitätsindex (VIX) befindet sich schon seit längerem auf historischen Tiefstständen. Saisonal gesehen könnten die Schwankungen am Aktienmarkt ab jetzt zunehmen.

Volatilität: VIX und Handelsvolumen auf historischen Tiefs Quelle: Adobe

Wichtigste Punkte:

- Historische Tiefstände bei VIX und Handelsvolumen: Der VIX und das Handelsvolumen beim S&P 500 liegen auf historischen Tiefstständen.

- Saisonale Schwankungen am Aktienmarkt: Zwischen Juli und Oktober steigt saisonal bedingt die Volatilität.

-Wirtschaftspolitische Unsicherheit auf Rekordtief: Der US-amerikanische Unsicherheitsindex erreicht den niedrigsten Stand seit 30 Jahren.

- Technische Analyse des VIX: Der VIX testet die 50-Tage-Linie, was auf mögliche steigende Volatilität und fallende Aktienkurse hinweisen könnte.

Marktanalyse und historische Tiefststände

Die Volatilität am Aktienmarkt befindet sich seit Wochen im Abwärtstrend und hat mittlerweile historische Tiefstände erreicht, wie sie zuletzt kurz vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie beobachtet wurden. Gleichzeitig sinkt das Handelsvolumen stetig weiter und tritt in ein dünnes Volumenumfeld ein, das typisch für das Sommerloch an der Börse ist. Diese Kombination könnte potenziell riskant sein. Saisonal betrachtet könnten die Schwankungen am Markt ab jetzt zunehmen.

VIX Index - Monatschart:

Monatschart des VIX Index aus Tradingview Quelle: Tradingview
Monatschart des VIX Index aus Tradingview Quelle: Tradingview

Unsicherheitsindex auf 30-Jahres-Tief

Der Unsicherheitsindex in den USA, ein Maß für die wirtschaftspolitische Unsicherheit, befindet sich auf einem 30-Jahres-Tief. Der Index basiert auf der Analyse von Zeitungsartikeln und Berichten über wirtschaftliche und politische Ereignisse und gibt an, wie stark die Unsicherheit über die zukünftige Wirtschaftsentwicklung aufgrund politischer Faktoren ist. Zwar liegt der Unsicherheitsindex auf historischen Tiefstständen, aber Unternehmen und Verbraucher begrenzen oder verschieben ihre Ausgaben auch angesichts der Inflation.

US Economic Policy Uncertainty Index

US Economic Policy Uncertainty Index mißt die Unsicherheit Quelle: LSEG Datastream/Bouhmidi
US Economic Policy Uncertainty Index mißt die Unsicherheit Quelle: LSEG Datastream/Bouhmidi

VIX Index testet 50-Tage-Durchschnitt

Grundsätzlich signalisiert ein hoher VIX eine höhere erwartete Volatilität, während ein niedriger VIX auf eine geringere erwartete Volatilität hindeutet. Der VIX hat eine negative Korrelation zum S&P 500: Wenn der VIX fällt, steigt der S&P 500 und umgekehrt. Daher wird der VIX oft als „Angstbarometer“ bezeichnet.

Charttechnische Analyse

Charttechnisch betrachtet ist die Lage des VIX wichtig. Liegt der VIX oberhalb des 50-Tage-Durchschnitts, ist mit tendenziell steigender Volatilität, also fallenden Aktienmärkten, zu rechnen. Liegt der VIX unterhalb des 50-Tage-Durchschnitts, deutet dies auf eine fallende Volatilität und tendenziell steigende Aktienmärkte hin.

Derzeit befindet sich der VIX an einer entscheidenden Marke: Er testet zum ersten Mal seit Ende Mai die fallende 50-Tage-Linie. Ein Durchbruch dieser Linie könnte ein Zeichen für steigende Volatilität sein und möglicherweise zu fallenden Aktienkursen in den kommenden Wochen führen.

VIX vs. 50-Tage-Durchschnitt (Tageschart):

VIX versus 50-Tage-Linie ein Indikator für fallende und steigende Volatilität Quelle: LSEG Datastream/Bouhmidi
VIX versus 50-Tage-Linie ein Indikator für fallende und steigende Volatilität Quelle: LSEG Datastream/Bouhmidi

August und September: Historisch schlechte Monate am Aktienmarkt

Passend zu den historischen Tiefständen kommt auch Unterstützung von der Saisonalität. In den vergangenen 34 Jahren stieg die Volatilität zwischen dem 15. Juli und dem 7. Oktober in fast 80 Prozent der Fälle. In den letzten 10 Jahren stieg sie sogar jedes Mal in diesem Zeitraum.

Saisonales Muster Volatilität

Saisonalität VIX: Steigt von Sommer bis Herbst Quelle: Seasonax.com
Saisonalität VIX: Steigt von Sommer bis Herbst Quelle: Seasonax.com

SPY: Historisch dünnes Volumen im größten ETF der Welt

Seit April dieses Jahres beobachten wir ein stetig sinkendes Handelsvolumen im größten ETF der Welt, dem SPY, der den S&P 500 nachbildet. Das Volumenniveau hat Tiefstände erreicht, die zuletzt 2020 gesehen wurden. Dünnes Handelsvolumen und historisch tiefe Volatilität sind eine Kombination, die nicht vernachlässigt werden sollte. Die Wahrscheinlichkeit für Marktkorrekturen steigt in den Sommermonaten bis in den September hinein. Dies bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass die Wahljahr-Rallye umgekehrt wird; sie könnte lediglich einen leichten Dämpfer erhalten.

SPY ETF Durchschnittliches Handelsvolumen:

SPY ETF zeigt historisch niedriges Volumen Quelle: Y-Charts.com
SPY ETF zeigt historisch niedriges Volumen Quelle: Y-Charts.com

Schlussfolgerung

Die aktuellen historischen Tiefstände beim VIX und dem Handelsvolumen werfen Fragen über die zukünftige Entwicklung des Aktienmarktes auf. Mit saisonalen Schwankungen, die in den kommenden Monaten wahrscheinlicher werden, ist Vorsicht geboten. Beobachten Sie die Marktbewegungen und passen Sie Ihre Strategien entsprechend an.

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