Was sind Bitcoin-Forks und wie funktionieren sie?
Mit dem erhöhten Interesse an Bitcoin ist es wichtig, die Technologie dahinter zu verstehen. Erfahren Sie alles über Bitcoin-Forks, einschließlich des Unterschieds zwischen Soft- und Hard-Gabelung.
Bitcoin-Fork – eine Erklärung
Der Begriff „Bitcoin-Fork“ kann zwei verschiede Arten von Ereignissen beschreiben. Zum einen beschreibt es eine Veränderung der zugrunde liegenden Bitcoin-Software – eine „Software-Fork“. Zum anderen beschreibt es eine Abweichung in der Blockchain der Kryptowährung – eine „Blockchain-Fork“. Der Grund dafür, dass jedes dieser Ereignisse als „Fork“ bezeichnet wird, liegt daran, dass sich dadurch mindestens zwei mögliche Routen für Bitcoins eröffnen, wie die Gabelung (engl. Fork) einer Straße.
Der Schlüssel zu einem sicheren Umgang mit Forks ist es zu wissen, wie die Bitcoin- und Blockchain-Technologie funktioniert. Einfach ausgedrückt wird Bitcoin über ein Netzwerk von Computern betrieben – auf jedem dieser Computer läuft die Bitcoin-Software und jeder enthält eine eigene Kopie der Blockchain-Datei.
Die Blockchain für Bitcoin speichert die komplette Transaktionshistorie für das Netzwerk in chronologischer Reihenfolge. Die neusten Transaktionen werden in dem letzten Block am Anfang der Chain erfasst, die ältesten am Ende, in dem so genannten „Genesis Block“.
Es ist wichtig anzumerken, dass es keine zentrale Behörde gibt, die für die Bitcoin-Software oder die Blockchain-Dateien verantwortlich ist. Stattdessen muss jedes Update von einem Benutzer vorgeschlagen, um dann von einer Mehrheit des Netzwerkes genehmigt werden, damit es in Kraft treten kann. Es kommt vor, dass Benutzer verschiedene Updates zur gleichen Zeit vorschlagen, oder dass Uneinigkeit über ein vorgeschlagenes Update herrscht. Ein solches Ereignis führt folglich oft zur Entstehung einer Gabelung im System.
Software-Fork: Bitcoin-Hard Forks contra Bitcoin-Soft Forks
Eine Software-Fork entsteht, wenn ein Entwickler Änderungen am Protokoll eines quelloffenen Bitcoin-Codes vorschlägt. Es werden zwei Arten der Gabelung unterschieden:
Bitcoin-Soft Fork
Eine „Soft Fork“ ist ein „abwärtskompatibles“ Software-Update. Das bedeutet, dass Benutzer, die die ältere Version der Software benutzen, immer noch Blocks erkennen werden, die von Computern mit aktualisierter Software erstellt wurden und umgekehrt. Diese Gabelung wird „soft“ genannt, weil beide Benutzergruppen weiterhin neue Blocks zu derselben Blockchain hinzufügen werden, es gibt also keine „harte“ Linie, die sie trennt. Da beide Benutzergruppen im gleichen Netzwerk bleiben, wird durch eine Soft Fork nie eine neue Kryptowährung erschaffen.
Eine Soft Fork zählt als vollständig, sobald die Software im Großteil der Geräte im Bitcoin-Netzwerk aktualisiert wurde. Wenn dies nicht passiert, könnte die Minderheit sich dazu entschließen, das vorgeschlagene Update aufzugeben, oder dazu übergehen, eine Hard Fork zu implementieren.
Bitcoin-Hard Fork
Eine „Hard Fork“ ist ein Update, das nicht abwärtskompatibel ist. Das bedeutet, dass Benutzer, die eine ältere der Software verwenden, die Blocks, die von Nutzern der neuen Software erstellt wurden, nicht mehr sehen können und umgekehrt.
Aus diesem Grund führt harte Gabelung normalerweise dazu, dass sich die Blockchain spaltet und eine Benutzergruppe im Endeffekt das alte Netzwerk verlässt, um eine eigene Kryptowährung zu bilden. In diesem Falle übernimmt das neue Netzwerk eine exakte Kopie der Blockchain mit dem Software-Stand, der zum Zeitpunkt der Spaltung galt, und bildet dadurch zwei separate Versionen.
Benutzer, die zur Zeit der Spaltung im Besitz von Bitcoins waren, können neue Bitcoins in dem gespaltenen Netzwerk anfordern. Dies geht allerdings mit einem gewissen Risiko einher, da das neue Netzwerk keine Maßnahmen zur „Replay-Protection“ anwendet, um das alte Netzwerk davon abzuhalten, die Transaktionen des neuen Netzwerks irrtümlicherweise zu erkennen und umgekehrt. Dies könnte dazu führen, dass die Ausgabe von Bitcoins in einem Netzwerk auch zu einem Verlust der gleichen Menge im anderen Netzwerk führt.
Blockchain-Fork
Computer konkurrieren bei der Erzeugung neuer Blocks miteinander. Dieser Prozess ist auch als „Mining“ bekannt. Eine Blockchain-Fork entsteht, wenn zwei oder mehrere Computer separate Blocks zu genau der gleichen Zeit minen und damit zwei konkurrierende Versionen der Blockchain-Datei an verschiedenen Punkten im Netzwerk erschaffen.
Diese Art von Gabelung wird grundsätzlich schneller gelöst, weil eines der vorgeschlagenen Updates sich schneller durch das Netzwerk verbreiten wird als das andere, und schon bald als die übereinstimmend anerkannte Blockchain gelten wird.
Alle Daten, die sich in einem „verwaisten“ Block der abgelehnten Chain befinden, werden zum Satz von Daten, die darauf warten, erneut gemined zu werden. Aus diesem Grund sollte eine Bitcoin-Transaktion grundsätzlich erst dann als abgeschlossen betrachtet werden, wenn mindestens sechs Blöcke auf den Block, in die Transaktion gespeichert ist, gemined wurden.
Mehr Information über Bitcoin-Mining finden Sie im folgenden Artikel: Was ist Bitcoin-Mining und ist es profitabel?
Warum sind Bitcoin-Forks so wichtig für Trader?
Viele Trader achten auf News zu Software-Forks, um Anzeichen, in welche Richtung der Bitcoin-Preis sich entwickelt, frühzeitig erkennen zu können. Dies liegt daran, dass technologische Updates – zum Beispiel Updates, die es dem Netzwerk ermöglichen, mehr Transaktionen pro Sekunde zu verarbeiten oder den Energiekonsum zu reduzieren – die Adaption erhöhen und damit den Wert des Bitcoins in die Höhe schnellen lassen könnten.
Der Preis könnte aber auch fallen, wenn das Netzwerk nicht in der Lage ist, zu einem Konsens über ein beliebtes Update zu kommen, oder wenn sich eine Hard Fork ereignet, weil eine neue Kryptowährung die Nachfrage nach Bitcoin verringern könnte.
Liste der Bitcoin-Forks
Mit dem Wachstum des Bitcoin-Netzwerks hat sich die Geschwindigkeit der Transaktionen verringert und der Energieverbrauch beim Mining neuer Blöcke hat drastisch zugenommen. Viele Benutzer fordern jetzt Updates für das aktuelle Protokoll.
Im Mai 2017 hat sich eine Gruppe von großen Bitcoin-Mining-Unternehmen in New York getroffen, um mögliche Updates zu besprechen. Sie haben sich schließlich darauf geeinigt, eine Hard Fork mit dem Namen „SegWit 2x“ einzuführen, um die Größe jedes Blocks zu verdoppeln. Dies wurde als das „New York Agreement“ (auch „Silbert Accord“) bekannt. Das Update wurde jedoch später abgebrochen, um eine Spaltung des Netzwerks zu verhindern, als es deutlich wurde, dass es einen signifikanten Widerstand gab.
Als Folge dieser Untätigkeit gab es in der zweiten Hälfte von 2017 und zu Beginn von 2018 eine Reihe von anderen Hard Forks. Werfen wir nun einen Blick auf einige aktuelle Bitcoin-Forks:
Name |
Wesentliche Merkmale |
Datum der Fork |
Blockhöhe (Anzahl der Blocks in der Fork) |
---|---|---|---|
Bitcoin Cash (BTC) | Vergrößerte jeden Block von 1 MB wie bei Bitcoin auf 8 MB, damit pro Sekunde achtmal so viele Transaktionen ausgeführt werden können. | 1. August 2017 | 478.589 |
Bitcoin Clashic (BCHC) | Eine Parodie von Bitcoin Cash, benannt danach, wie Sean Connery „Bitcoin Classic“ aussprechen würde. Auch diese Fork vergrößerte jeden Block auf 8 MB, um die Kapazität des Netzwerkes zu vergrößern. | 1. August 2017 | 478.559 |
Bitcoin Gold (BTG) | Hat einen neuen Algorithmus aufgenommen, um das Mining für alle Benutzer zugänglich zu machen, und somit auch für diejenigen, die kein spezielles Equipment dafür besitzen, während gleichzeitig der Energieverbrauch reduziert wurde. | 24. Oktober 2017 | 491.407 |
Bitcoin Diamond (BCL) | Hat das Angebot von 21 Millionen auf 210 Millionen Coins erhöht und große Veränderungen im Protokoll vorgenommen, um die Geschwindigkeit der Transaktionen, den Datenschutz der Benutzer (durch Verschlüsselung) und den Energieverbrauch zu verbessern. | 24. November 2017 | 495.866 |
BitcoinX (BCX) | Ähnlich wie Bitcoin Diamond hat diese Kryptowährung das Angebot auf 210 Milliarden Coins erhöht, und eine intelligente Kontrakt-Funktionalität sowie eine Verschlüsselung eingeführt. | 12. Dezember 2017 | 498.888 |
Super Bitcoin (SBTC) | Fügte intelligente Kontrakt-Funktionalität und Verschlüsselung hinzu und vergrößerte jeden Block auf 8 MB. | 12. Dezember 2017 | 498.888 |
Lightning Bitcoin (LBTC) | Adoptierte einen neuen Algorithmus, um die Zeit, die zum Mining neuer Blocks braucht, von zehn Minuten auf drei Sekunden zu reduzieren, damit pro Tag bis zu 24 Millionen Transaktionen verarbeitet werden können. | 18. Dezember 2017 | 499.999 |
Bitcoin God (GOD) | Führte das „Proof-of-Stake“-Mining ein, um den Energieverbrauch zu verringern. Sie hat zudem eine intelligente Kontrakt-Funktionalität hinzugefügt und jeden Block vergrößert, um die Geschwindigkeit der Transaktionen zu erhöhen. | 27. Dezember 2017 | 501.225 |
Bitcoin Atom (BCA) | Nahm ein hybrides Mining-Modell auf, welches das Proof-of-Stake- und das originale Proof-of-Work-Modell beinhaltet, das vermeintlich die Sicherheit der Blockchain verbessern soll. Das Bitcoin Atom-Team arbeitet zudem daran, ein System zur Verringerung der Transaktionskosten und zur Einführung der Mikrozahlungen zu entwickeln. | 24. Januar 2018 | 505.888 |
Bitcoin Private (BCPH) | Eine ungewöhnliche Kryptowährung, die aus einer „Co-Fork“ von Bitcoin und zclassic (ZCL) geschaffen wurde. Sie verschlüsselt Transaktionen, um sicherzustellen, dass Metadaten inklusive des Senders und des Empfängers privat bleiben. | 28. Februar 2018 | 511.346 |
Fox BTC (FBTC) | Das Protokoll dieser Kryptowährung steigerte das Angebot auf 27 Millionen Coins und fügte ein hybrides Mining-Modell, 10 MB-Blocks und einen Ziel-Block-Intervall von drei Minuten ein. | 30. April 2018 | 520.419 |
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