Als Amortisation (auch: Amortisierung) wird der Vorgang bezeichnet, einen Kredit oder die Kosten eines Vermögenswerts über einen bestimmten Zeitraum – die Amortisationszeit – zurückzuzahlen. Hierbei handelt es sich in der Regel um eine im Voraus festgelegte Anzahl an Monaten oder Jahren. Der genaue Zeitraum ist abhängig von den Konditionen der Bank oder der Urheberrechtsagenturen. Bei der Amortisation fallen meistens Zinszahlungen an, deren Höhe nach Ermessen des Kreditgebers festgelegt wird.
Die Formel zur Berechnung der Amortisation eines Kredits gehört zu den einfachsten Rückzahlungsberechnungen. Folgende Formel wird dazu verwendet:
Angenommen, ein Unternehmen hat ausstehende Schulden in Höhe von fünf Millionen Euro. Wenn das Unternehmen pro Jahr 250.000 Euro zurückzahlt, so bedeutet dies, dass 250.000 Euro jährlich amortisiert werden. Allerdings müsste das Unternehmen Zinsen für den Kredit zahlen. Der Zinssatz wird in der oben stehenden Grafik durch den Buchstaben „r“ dargestellt.
In diesem Fall – angenommen, der Zinssatz liegt bei 10 % – müsste das Unternehmen tatsächlich 275.000 Euro pro Jahr zurückzahlen, damit die Schulden vollständig amortisiert werden.
In einem anderen Beispiel leiht sich ein Unternehmer 1,5 Millionen Euro. Diese muss er innerhalb eines Zeitraums von zehn Jahren in Monatsraten an die Bank zurückzahlen. Um den monatlichen Rückzahlungsbetrag zu errechnen, werden die eineinhalb Millionen Euro durch die Anzahl der Jahre (10) geteilt. Das Ergebnis ist 150.000 Euro, die jährlich beglichen werden müssen.
Diese 150.000 Euro werden im Anschluss durch 12 geteilt, woraus sich ein Rückzahlungsbetrag von 12.500 Euro ergibt. Dieser muss monatlich zurückgezahlt werden, bis die Schulden vollständig amortisiert wurden. Allerdings kommen hierzu noch die Zinsen in Höhe von fünf Prozent hinzu, sodass der monatlich fällige Betrag 13.125 Euro beträgt.
Während im Deutschen hauptsächlich der Begriff Amortisation verwendet wird, kommt im Englischen das Wort Depreciation hinzu. Dieses bezieht sich auf materielle Vermögenswerte, d.h. den Vorgang der Rückzahlung von Kosten für beispielsweise Computer, Fahrzeuge, Maschinen oder Büroeinrichtung. Amortisation wird im englischen Sprachraum dagegen für immaterielle Vermögenswerte wie Patente, Markenzeichen und Urheberrechte verwendet.
Anders als bei der Depreciation, wird eine Amortisation meist in festen Raten abbezahlt. Jeden Monat bzw. jedes Jahr wird eine Zahlung in derselben Höhe vorgenommen, bis die Schulden beglichen sind. Bei der Depreciation zahlt der Schuldner oft zu Beginn des Rückzahlungszeitraums höhere Summen. Zum Ende werden dann geringere Rückzahlungen vorgenommen. Der Grund dafür ist, dass materielle Vermögenswerte mit der Zeit an Wert verlieren. Je älter der Vermögenswert ist oder je häufiger er verwendet wurde, desto weniger ist er wert.
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