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Was sind REITs und welche Chancen bieten sie für Trader in Deutschland?

REITs, Real Estate Investment Trusts, sind in Deutschland ein relativ neues, aber umso beliebteres Trading- und Investmentprodukt auf dem Immobilienmarkt. Lesen Sie in diesem Artikel mehr zu REITs, deren Vorteile und Risiken.

Was sind REITs? Quelle: Bloomberg

Was sind REITs?

REITs (Real Estate Investment Trusts) sind börsennotierte Anlagevehikel, die Gelder von Anlegern gebündelt für den Kauf von Immobilienaktien und Grundstücken wie Hotels und Einkaufszenten nutzen. In Deutschland ist die Anlagemöglichkeit in Immobilienaktien in diesem Sinne noch vergleichsweise neu – erst seit 2007 sind REITs hier zugelassen. In den USA gibt es REITs schon seit den 1960er Jahren. Auch in Australien und in Frankreich sind REITs ein begehrtes Anlagevehikel. Da der deutsche Markt hinsichtlich der REITs noch relativ klein und überschaubar ist, haben wir Ihnen in diesem Artikel eine Übersicht aller wichtigen Kriterien und Faktoren zur Anlage in REITs und die verschiedenen Anlagemöglichkeiten, einschließlich ETFs und Indizes, zusammengestellt.

Merkmale und Vorrausetzungen eines REITs

REITs sollten nicht mit gängigen, offenen Immobilienfonds verwechselt werden. Sie werden folgendermaßen kategorisiert:

  • Es sind börsennotierte Aktiengesellschaften, die Gelder zur Anlage in Immobilien einsammeln.
  • Sie müssen besondere Transparenzpflichten und Qualitätskriterien erfüllen.
  • Es werden sowohl im Inland als auch im Ausland Immobilien und Immobilienportfolios gekauft, verwaltet, vermietet und veräußert.
  • Bei REITs bezahlen Anleger nur die gewöhnlichen Handelskosten.

Ein großer Unterschied zu den gängigen Immobilienfonds sind REITs Aktien, die jederzeit ohne Haltefristen und Abschläge an der Börse gehandelt werden können. Zudem müssen REITs auch strenge Voraussetzungen erfüllen, was die Gewinnausschüttung und die Struktur des Trusts angeht:

  • REITs müssen als Aktiengesellschaften strukturiert sein.
  • Ein REIT, also ein Trust, muss mindestens 100 Aktionäre haben.
  • Mindestens 90 % des zu verstreuenden Einkommens muss an die Aktionäre ausgezahlt werden.
  • REITs müssen mindestens 75 % des Vermögens in Immobilien investieren.
  • Mindestens 75 % der Erträge eines REITs müssen aus Mieteinnahmen oder andern Immobilienquellen stammen.
  • Viele REITs begrenzen das Aktieneigentum einer Person auf 10 %, da nicht mehr als 50 % der Aktien eines REITs von fünf oder weniger Aktionären gehalten werden können.

Möchten Sie REITs und Immobilienaktien traden?

Handeln Sie REITs und Immobilienaktien in drei Schritten:

  1. Recherchieren Sie Immobilienaktien und REITs-ETFs.
  2. Eröffnen Sie Ihr eigenes CFD-Handelskonto.
  3. Entscheiden Sie sich für Immobilienaktien und REITs-ETFs und beginnen Sie mit dem CFD-Trading.

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Kennzahlen zur Bewertung von REITs

Wie bei allen Aktienanlagen lohnt es sich, die Aktien und die Unternehmen genauer zu untersuchen. Auch bei REITs gibt es einige Bewertungskennzahlen, die Sie als Anleger kennen sollten.

Die wichtigste Kennzahl, der FFO (Funds From Operations), dient dazu, den operativen Cashflow des REITs genauer nachzuvollziehen und Anleger verstehen so besser, wieviel Geld ein REIT wirklich pro Aktie verdient hat.

Die Berechnung des operativen Cashflows

Aufgrund der komplexen Struktur eines REITs funktioniert die gängige Berechnung des Nettoeinkommens eines Unternehmens nicht. Zudem werden noch weitere REIT-Metriken verwendet.

Der Kapitalisierungsansatz, auch als Cap-Rate bekannt, zeigt Aktionären, wie profitabel neue Immobilien eines REITs sind. Der Betrag wird als Jahresertrag einer Immobilie oder eines Immobilienportfolios im Verhältnis zu Anschaffungskosten wiedergegeben.

Vorteile und Chancen der REITs

REITs bieten Anlegern und Tradern viele Vorteile. Unter anderem müssen mindestens 90 % des Gewinns eines REITs gesetzlich sofort an Aktionäre bezahlt werden. Im Gegensatz dazu gibt es bei reinen Immobilienfonds keine vergleichbare Ausschüttung. REITs sind daher auch meist Dividendenaktien, die für eine hohe Rendite bekannt sind.

REITs können nicht nur schnell und einfach an der Börse gehandelt werden, sondern bieten auch weitere Aktienhandelsvorteile, wie ständige Handelbarkeit, Liquidität und geringe Transaktionskosten. Zudem rechnen Experten auch mit weiterem Wachstum – für 2019 waren 9 – 10 % Rendite vorausgesagt. Da sich seit 2010 Immobilienpreise für Büros, Hotels, Einkaufszentren und weitere Gewerbeobjekte von Jahr zu Jahr verteuern, tendieren die Preise aufgrund niedriger Zinsen, stetiger Mietverteuerung und starken Kapitalzuflüssen nach oben.

Risiken von REITs

Wie bei allen Aktien und Anlagen gibt es auch bei REITs einige Risiken, denen Sie sich bewusst sein sollten. Die Art der Immobilie ist an ein Risiko gekoppelt. 2018 litten beispielsweise die Selfstorage-Märkte an Überangebotsproblemen. Da es plötzlich mehr Selfstorage-Einheiten als Nachfrage danach gab, gerieten auch die dazugehörigen Aktien unter Druck.

Dementsprechend ist es auch wichtig zu wissen, dass ein REIT nur so wertvoll ist, wie die im Portfolio gehaltenen Immobilien. Sollten also die Immobilien aufgrund einer Finanzkrise als ganzes stark rückläufig werden, könnten die inneren Werte des REITs sinken.

Da REITs an sich Aktien sind, müssen Sie auch mit Wertschwankungen rechnen, die an der Veränderung der Marktzinsen hängen. Sinkende Marktzinsen führen zwar zu einer Steigung der REITs, aber umgekehrt erwarten Aktionäre bei einem steigenden Marktzins mehr Rendite, was im Gegenzug den Kurs unter Druck setzt.

Mit REITs traden: REIT-ETFs

REIT-ETFs sind börsengehandelte Fonds, deren Hauptinvestment in REITs liegt. Durch eine breite Diversifikation werden hier Risiken eher vermieden. Ein REIT-ETF wird dadurch ausgezeichnet, dass er eine Reihe verschiedener REITs als Komponenten beinhaltet. Diese passive Nachbildung eines REITs-Indexes erlaubt es Ihnen, Ihren Marktzugang im größeren Immobiliensektor auszubauen, ohne ein einzelnes Unternehmen mit Kapital ausstatten zu müssen.

So wird beispielsweise der Aberdeen Global Premier Properties Fund am NYSE gehandelt. Dieser ETF ist in über 100 verschiedene REITs weltweit investiert.

Für sehr spekulative, risikofreudige Trader ist der Global X SuperDividend REIT ETF eventuell interessant – der am NASDAQ gehandelte ETF investiert weltweit in die dreißig REITs mit der höchsten Dividendenrendite. Daher ist bei diesem ETF mit höheren Kursschwankungen zu rechnen.

Auch an der Frankfurter Börse ist ein REIT ETF gelistet – BNP Paribas Easy FTSE EPRA/NAREIT. Dieser Index setzt sich aus 37 Immobilienaktien aus der Eurozone (Deutschland, Frankreich, Schweden, Belgien und der Schweiz) zusammen und investiert in Einzelhandel, Büro- und Wohnsektor.

Die aussichtsreichsten deutschen REITs-Aktien

Es gibt weltweilt eine Vielzahl an REITs-Aktien, die Sie traden können. Wir haben uns entschlossen, Ihnen drei der aussichtsreichsten deutschen REITs-Aktien zu präsentieren:

  1. Alstria Office REIT-AG
  2. Deutsche Konsum REIT-AG
  3. Hamborner REIT AG

1. Alstria Office REIT-AG

Das deutsche Büro- und Gewerbeimmobilienunternehmen Alstria Office REIT-AG wurde im Oktober 2007 als erstes deutsches Unternehmen in eine REIT-AG nach hiesigem Gesetzt umgewandelt und wurde dann im September 2018 in den MDAX mit aufgenommen. Laut des Geschäftsberichtes 2018 lag der Umsatz des Unternehmens im selben Jahr bei 193 Millionen Euro.

Alstria Office REIT AG Aktienkurs Aktienkurs der Alstria Office REIT-AG

2. Deutsche Konsum REIT-AG

Die Deutsche Konsum REIT-AG wurde 2008 als Stafford Grundbesitz GmbH gegründet und wandelte sich dann 2014 in die börsennotierte Aktiengesellschaft Deutsche Konsum Grundbesitz AG um. Das Immobilienunternehmen mit Hauptsitz in Potsdam verfügt über rund neunzig Immobilien in Deutschland und hat somit einen Bilanzwert von 419 Millionen Euro (Stand: Ende 2018). Seit Januar 2016 trägt das Unternehmen den Namen Deutsche Konsum REIT-AG, da es zu diesem Zeitpunkt den Status eines REIT erhielt.

Deutsche Konsum REIT-AG Aktienkurs Aktienkurs der Deutsche Konsum REIT-AG

3. Hamborner REIT AG

Im Juli 1953 wurde die Hamborner Bergbau Aktiengesellschaft in Duisburg gegründet. Bis 2007 war die Gesellschaft weitläufig im Bergbau tätig, trennte sich dann aber 2007 von allen Aktivitäten, die mit dem REIT-Status nicht übereinstimmten. Fortan beschäftigte sich das Unternehmen mit der Verwaltung des Immobilienbestandes, bis die Gesellschaft 2010 den REIT-Status erhielt. Momentan verfügt das Unternehmen über 79 Immobilien an sechzig Standorten in Deutschland im Gesamtwert von über 1,5 Milliarden Euro (Stand: Mitte 2018).

REITs und Immobilienaktien – Das Fazit

REITs (Real Estate Investment Trusts) sind also vor allem für Trader, die im Immobilienmarkt ein diverseres Produktportfolio mit größerer Streuung suchen, interessant. Da REITs in Deutschland strengen Regulationen unterliegen, die unter anderem einschließen, dass mindestens 90 % des Gewinns umgehend an Aktionäre ausgeschüttet werden muss, sind REITs als Anlage- und Tradingvehikel besonders beliebt.



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