EUR/USD: EZB kündigt Zinswende an – Euro fester
Der offizielle Startschuss für eine Zinswende dürfte der europäischen Gemeinschaftswährung tendenziell den Rücken stärken.
Wichtigste Punkte:
- EUR/USD: EZB kündigt Zinswende an – Euro fester
- Zwei Zinserhöhungen angekündigt – Netto-Anleihekaufprogramm läuft aus
- Jährliche Inflation im Euroraum wird auf 8,1 Prozent geschätzt – EZB zum Handeln gezwungen
- US-Verbraucherpreise im Blick
EUR/USD Chart
EUR/USD: EZB kündigt Zinswende an – Euro fester
Wie erwartet hat die Europäische Zentralbank (EZB) am heutigen Donnerstag den Weg für die ersten Zinserhöhungen erstmals seit über zehn Jahren freigemacht. Das Währungspaar EUR/USD zieht daraufhin an. Laut IG Bank-Indikation entspricht kurz nach dem Zinsentscheid ein Euro rund 1,076 Dollar-Einheiten. Der offizielle Startschuss für eine Zinswende dürfte der europäischen Gemeinschaftswährung tendenziell den Rücken stärken.
Zwei Zinserhöhungen angekündigt – Netto-Anleihekaufprogramm läuft aus
Im Juli und im September will der Währungshüter die Zinsen jeweils um 0,25 Prozentpunkte nach oben korrigieren. Das milliardenschwere Netto-Anleihekaufprogramm soll entsprechend zum 1. Juli auslaufen.
Für die Anleger ist dies ein längst überfälliger Schritt in einer von hoher Inflation geprägten Marktphase. Alles andere als das Signal für die erste Zinserhöhung seit rund einer Dekade wäre eine grosse Überraschung für Börsianer gewesen. Der heutige Tag zeigt, dass die Europäische Zentralbank das Thema Inflation endlich ernst nimmt. Für die EZB als auch die US-Notenbank Fed gilt die Balance auf dem Drahtseil nicht zu verlieren, die Inflation auf der einen Seite nachhaltig zu bekämpfen, ohne die Konjunktur dabei abzuwürgen.
Jährliche Inflation im Euroraum wird auf 8,1 Prozent geschätzt – EZB zum Handeln gezwungen
Zuletzt wurde die jährliche Inflation im Euroraum auf 8,1 Prozent geschätzt, nachdem im April noch 7,4 Prozent ausgewiesen wurden. Als grösster Inflationstreiber fungiert nach wie vor der Energie-Sektor mit 39,2 Prozent, gefolgt von Lebensmitteln, Alkohol und Tabak (7,5 Prozent), Industriegütern ohne Energie (4,2 Prozent) und Dienstleistungen (3,5 Prozent).
Vor diesem Hintergrund dürfte sich die EZB mehr oder weniger gezwungen sehen, Schritte gegen die grassierende Inflation einzuleiten.
EUR/USD: So könnte es weitergehen
Vor dem Hintergrund der heute eingeleiteten Zinswende im Euroraum dürfte der Euro gegenüber dem Dollar zunächst weiter an Stärke erfahren. Demnach könnte das nächste psychologische Level in Höhe von 1,08 Dollar anvisiert werden. Weitere Aufwärtsambitionen könnten bis auf 1,09 Dollar erfolgen, sollte besagtes Level nachhaltig erobert werden.
Kurzfristig dürfte das Momentum somit in Bullenhand liegen. Wichtig bleibt nach wie vor abzuwarten, wie sich die Teuerung in den USA zuletzt entwickelt hat. Bereits morgen (14:30 Uhr) werden neue Daten publik. Ein Anstieg der Inflationsrate könnte die Fed wiederum dazu bewegen, noch rascher als bislang an den Zinsschrauben zu drehen.
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