Was ist ein Börsenmantel?
Als Börsenmantel gilt eine Fima, die durch Insolvenz oder Betriebseinstellung keinen operativen Geschäftsbetrieb hat, aber trotzdem an der Börse gelistet ist, und über handelbare Aktien verfügt.
Obwohl es sich bei Börsenmäntel um operativ inaktive, vermeintlich wertlose Unternehmen handelt, haben diese Firmen dennoch einen letzten, wichtigen Wert aufzuweisen: ihre Börsennotierung. Ein unternahmen an die Börse zu bringen, ist mit enormem Aufwand verbunden – Kosten für Banken, Anwälte, Gerichte und die Börse selbst sind hoch, und die regulatorischen Anforderungen für die Börsenlistung werden ständig verschärft. Für Firmen, die eine Börsennotierung anstreben, ist es also viel einfacher und schneller, den Börsenmantel einer leeren Aktiengesellschaft zu kaufen und somit relativ einfach selbst die Börsennotierung zu erhalten. Dieser indirekte Börsengang wird gängig auch als eine Form des „Reverse Takeovers“ oder des „Reverse Mergers“ bezeichnet. Natürlich müssen Käufer eines Börsenmantels sich nicht nur an die gängigen Voraussetzungen der Börse halten, sondern es muss auch eine Abnahme bestehender Verantwortungen der übernommenen AG stattfinden.