Pennystocks für Trader und Anleger – Alles, was Sie wissen müssen
Pennystocks sind Aktien von geringem Wert – in Deutschland liegt die Schwelle bei einem Aktienwert von unter einem Euro. Was aber macht Pennystocks für Anleger und Trader so attraktiv? In diesem Artikel erfahren Sie mehr dazu.
Was sind Pennystocks?
In Deutschland gelten alle Aktien, die für weniger als 1,00 € gehandelt werden, als sogenannte „Pennystocks“. Der Name stammt aus dem Englischen. Damit wurden Aktien, die nur einige Pennys (sprich ein paar Cent) wert waren, bezeichnet. In den USA werden Aktien, die weniger als 1,00 US-Dollar wert sind, als „Pennystocks“ bezeichnet.
Pennystock-Aktien werden oft auch als „Ramschaktien“ bezeichnet, da es sich hier öfters um Wertpapiere handelt, die einen erheblichen Kursverfall erlitten haben, oder es handelt sich um Aktien von Unternehmen, die kurz vor der Insolvenz stehen.
Sind also alle Aktien unter 1,00 € wertlos?
Pennystock-Aktien können nicht alle über einen Kamm geschoren werden. Der Grosskonzern Vodafone notiert beispielsweise bei 160 Pence, also 1,60 £ an der London Stock Exchange (Stand: 10. Oktober 2019). Zwar liegt der Wert knapp über der Pennystock-Wertgrenze, aber dennoch demonstriert dieses Beispiel, dass auch Grosskonzerne im Bereich der Pennystock-Aktien zu finden sind.
Der Grund hierfür ist die enorme Anzahl der Aktien, welche die Firma veräussert. Circa 27 Mrd. Aktien wurden ausgegeben, jedoch liegt der Unternehmenswert bei etwa 43,2 Mrd. £ – damit ist Vodafone unter keinen Umständen ein Unternehmen, das kurz vor der Insolvenz steht. Es sind also nicht alle Pennystocks gleich Ramschaktien, allerdings finden Sie in diesem Segment auch keine Top-Unternehmen. Im Allgemeinen besteht bei dem Kauf von Pennystocks immer die Hoffnung, dass sich das die Aktien wieder erholen und dass der Preis steigt.
Weshalb sind Pennystock für Trader und Anleger so interessant?
Pennystocks gelten auch als höchst spekulative Aktien; Anleger und Trader setzen im Allgemeinen auf eine Verbesserung des Kurswertes. Vor allem bei Aktien, deren Wert bei einigen Cent liegt, ist die Annahme, dass es nicht viel schlimmer werden kann, gerechtfertigt. Wird dann die drohende Firmeninsolvenz vermieden, wird diese Aktie umso attraktiver, da sich das Unternehmen eventuell erholen kann.
Pennystocks haben zwar einen kleinen Preis, sollten aber nicht als billige Aktien bezeichnet werden. Das Kaufen und der Handel mit Pennystocks gilt als riskanter als der Handel mit gewöhnlichen Aktien und kann somit sehr schnell teure Folgen mit sich bringen. Da diese Aktien hochspekulativ sind, müssen sich die Trader und die Anleger nicht nur dessen bewusst sein, dass sich die Aktie wahrscheinlich nicht wieder erholen wird, sondern auch über extrem gute Marktkenntnisse und starke Nerven verfügen. Trader und Anleger, die über die nötigen Kenntnisse verfügen, können mit dem Handel von Pennystocks in Deutschland hohe Gewinne erzielen.
Es sind allerdings nicht nur Firmen, die kurz vor der Insolvenz stehen, die als Pennystocks gelistet werden, sondern auch kleine Firmen und Neustarter, die sich auf den Börsenmarkt finden. Daher haben professionelle Trader und sachkundige Anleger auch die Chance, spekulative Volltreffer zu landen, und somit einen Gewinn zu erzielen. Der Handel mit Pennystock-Aktien hat also viel mit Geduld, Recherche, Marktwissen und einem gewissen Mass an Risikobereitschaft zu tun.
Handeln Sie selbst mit Pennystocks
Wollen Sie selbst mit Pennystocks handeln? Wir zeigen Ihnen, wie es geht:
- Eröffnen Sie Ihr eigenes Handelskonto.
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Chancen und Risiken beim Pennystock Trading
Davon abgesehen, dass Pennystocks meist mit der Insolvenz eines Unternehmens und dem Wertverlust der Aktien verbunden sind, besteht zudem die Möglichkeit, dass mit Aktien insolventer Unternehmen gehandelt wird. Da der Handel mit Pennystocks meist im ungeregelten Freiverkehr stattfindet, handelt es sich bei vielen gelisteten Aktien um reine „Börsenmantel“. Als Börsenmäntel werden die gelisteten Überbleibsel eines insolventen Unternehmens bezeichnet – diese Aktien haben keine Aussicht auf eine abschliessende Barauszahlung oder einer Erholung der Firmenaktien.
Da die Börsennotierung für Firmen sehr aufwendig und an immer schärfere Regeln gebunden ist, hat die Börsennotierung einer insolventen Firma immer noch einen beträchtlichen Wert. Für Firmen, die selbst noch nicht gelistet sind, ist es also viel einfacher, mit ihrem Geschäft und dem dazugehörigen Vermögen in den leeren Mantel eines insolventen, gelisteten Unternehmens zu schlüpfen. Für die ungelisteten Firmen ist dieser Börsenmantel nicht nur mit der Übernahme des Namens und der Zulassung verbunden, sondern auch oftmals mit allen Forderungen und Verbindlichkeiten des Vorgängers.
Die daraus entstehende „Mantelspekulation“ gilt im Bereich des Handels mit Pennystocks als eine wahre Kunstform. Risikofreudige Anleger und Trader spekulieren darauf, welche Aktien für eine Reaktivierung gedacht sind, und welche Reaktivierung erfolgreich ist. Wenn sich die Mantelspekulation als korrekt erweist, winken lukrative Gewinne. Allerdings besteht das Risiko, dass die Händler mit der Spekulation daneben liegen und sich der Status der Firma, die als Pennystock gelistet ist, nicht ändert und die Aktien wertlos verbleiben, bis die Börsennotierung schliesslich eingestellt wird.
Hot Stocks – Wie erkennen Sie Pennystock-Aktien mit Potential?
Heisse Aktientipps, Pennystock-Tipps und Empfehlungen finden Sie überall. Wie glaubwürdig sind diese Empfehlungen und die vermutlichen Hot Stocks doch wirklich? Es gibt einige übergreifende Kriterien, auf die Sie achten sollten, falls Sie sich zum Handel mit Pennystocks entscheiden. So entdecken Sie Pennystocks mit Potential:
- Recherchieren Sie die Firma
Bevor Sie sich dazu entscheiden, Pennystock-Aktien einer Firma zu kaufen, ist es empfehlenswert, die Firma etwas genauer zu recherchieren. Eine einfache Suche durch Google sollte Ihnen dabei helfen, Einsicht in die Firma zu gewinnen. Ein deutliches Warnsignal jedoch ist fehlende oder gar keine Firmeninformation.
- Verstehen Sie die Handelsumstände
Da der Pennystock-Handel nicht nur an der klassischen Börse, sondern „OTC“ (Over-the-Counter) getätigt werden kann, ist es wichtig, dass Sie sich der Existenz von dubiosen Pennystocks im OTC-Bereich bewusst sind. Machen Sie sich daher mit der Firma und den Aktien vollkommen vertraut.
- Evaluieren Sie die Aktien
Sobald Sie sich für einige mögliche Pennystock-Aktien entschieden haben, sollten Sie diese auch genauer evaluieren. Wichtige Fragen sind z.B. wie viele Aktien momentan auf dem Markt sind, und welche geplanten Firmenaktivitäten den Aktienpreis beeinflussen könnten. Im Allgemeinen gilt: Je mehr Firmenaktien auf den Markt gebracht werden, desto schwieriger ist es für bestehende Aktien an Wert zu gewinnen.
Pennystocks in Deutschland
In den USA kommen Pennystocks häufiger vor als in Deutschland. Weltweit verschärfen sich die Anforderungen an Börsen regelmässig, um Anlegern und Tradern ein Mindestmass an Qualität der gehandelten Aktien gewährleisten zu können. Der hiesige Handel mit Pennystocks findet also oftmals nicht mehr im regulierten Bereich der Börsen statt. Das „Delisting“ (das Verschieben) der Aktien führt dazu, dass Pennystocks in Deutschland meist nur noch im ungeregelten Freiverkehr gehandelt werden.
Welche Pennystocks gibt es im deutschen Raum, die für Sie ansprechend sein könnten? Zum heutigen Stand (21. Oktober 2019) ist unter anderem die windeln.de AG-Aktie ein gutes Beispiel eines deutschen Pennystock-Papiers. Als Onlinehändler spezialisiert sich das Unternehmen darauf, Kunden eine weite Palette an Baby- und Kinderprodukten verschiedenster Marken zu bieten. Momentan kostet eine windeln.de-Aktie 0,53 €.
Ein weiteres deutsches Unternehmen, dass sich im Pennystock-Markt befindet, ist die Sleepz AG. Mit einem Kurs von gerade mal 0,13 € je Aktie ist die Firma ebenfalls im E-Commerce Handel tätig und bietet Kunden eine umfangreiche Auswahl an Produkten, die auf die Schlafwelt fokussiert sind.
Das international agierende Kommunikationsunternehmen, die Gigaset AG, wird zum heutigen Stand mit 0,35 € pro Aktie gehandelt. Die Firma entwickelt und produziert Schnurlostelefone und gilt im europäischen Raum als einer der Marktführer im Bereich der DECT-Technologie (Digital Enhanced Cordless Telecommunications).
Dieses Material enthält keine Aufzeichnungen über unsere Börsenkurse oder ein Angebot oder eine Aufforderung für eine Transaktion in einem Finanzinstrument. IG Bank SA übernimmt keine Verantwortung für jegliche Verwendung, die aus diesen Kommentaren und aus daraus resultierenden Konsequenzen bestehen kann. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit dieser Angaben wird keine Gewähr übernommen. Jede Person, die darauf tätig ist, tut dies ganz auf eigene Gefahr. Die Recherche berücksichtigt nicht die spezifischen Anlageziele, die finanzielle Situation und die Bedürfnisse einer bestimmten Person, die sie erhalten kann, und ist daher als Werbemitteilung anzusehen. Obwohl es uns nicht direkt untersagt ist, im Voraus unserer Empfehlungen zu handeln, versuchen wir nicht, uns einen Vorteil aus ihnen zu verschaffen, bevor sie unseren Kunden zur Verfügung gestellt werden. Lesen Sie unseren Hinweis über die nicht-unabhängige Recherche.
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