Bollinger Bänder sind eine beliebte Art von technischem Preisindikator. Sie bestehen aus einem oberen und einem unteren Band auf jeder Seite eines einfachen gleitenden Durchschnitts (Simple Moving Average; SMA). Jedes Band zeigt zwei Standardabweichungen vom SMA des Markts an. Mit ihnen lassen sich Bereiche von Unterstützung und Widerstand hervorheben.
Mit unseren interaktiven Charts gestaltet sich die technische Analyse noch einfacher und bietet Ihnen somit einen schnellen und klaren Blick auf aktuelle Marktgeschehnisse.
Bollinger Bänder werden mithilfe von drei Linien berechnet, die auf eine Kurschart eingezeichnet werden. Die erste Linie ist die SMA des Kurses eines Vermögenswerts, üblicherweise über einen Zeitraum von 20 Tagen. Das obere Band ist der SMA plus zwei Standardabweichungen, das untere Band ist dagegen der SMA minus zwei Standardabweichungen.
Zur Berechnung des SMA werden die Schlusskurse der Anzahl der Tage, über die die Beobachtung stattfindet (üblicherweise ein Zeitraum von 20 Tagen) herangezogen. Die Gesamtsumme aller Schlusskurse wird durch die Anzahl der Tage dividiert.
Nachdem Sie den SMA berechnet haben, werden die oberen und unteren Bänder berechnet:
Die meisten Tradingplattformen berechnen die Bollinger Bänder automatisch für Sie, aber es ist trotzdem sehr nützlich für einen Trader, wenn er die Unterschiede zwischen den Bändern kennt und weiss, welche Informationen daraus entnommen werden können.
Viele Trader sind der Meinung, dass Bollinger Bänder ein genauer Indikator für die Volatilität auf dem Markt sind. Wenn die Bänder einen breiteren Abstand haben, bedeutet dies, dass der Markt volatiler ist. Engere Bänder bedeuten stattdessen, dass der Markt stabiler ist.
Trader halten zudem Ausschau nach „Bollinger-Squeezes“ und „Bollinger-Bounces“, die als Indikatoren für die Unterstützungs- und Widerstandspunkte eingesetzt werden. Squeezes, wenn sich das obere und das untere Band auf den Gleitenden Durchschnitt zusammenziehen, können anzeigen, dass ein Kursausbruch des Vermögenswerts kurz bevorsteht. Im Gegensatz dazu kündigen Bounces einen bevorstehenden Einbruch an. Die Bounces entstehen, wenn die Kursbewegung das obere Band erreicht und wieder auf den Ausgangswert zurückspringt.
Allerdings sind die Bollinger Bänder, wie andere Indikatoren auch, nicht zu 100 % genau. Die Informationen, die sie bereitstellen, sollten stets in Verbindung mit anderen Analyseformen verwendet werden.
Bollinger Bänder können hilfreiche Indikatoren für einen Trend auf einem Markt sein. Starke Trends verursachen Volatilität, die leicht als Erweiterung oder Verengung der Bollinger Bänder gesehen werden kann.
Wenn die Bollinger Bänder von einer Handelsplattform automatisch eingezeichnet werden, sind sie sehr benutzerfreundlich und können für einen Trader eine weitere Dimension der Chartanalyse hinzufügen.
Als nachlaufender Indikator können die Bollinger Bänder keine Kursmuster vorhersagen. Stattdessen folgen sie den aktuellen Marktbewegungen. Das heisst, dass Trader die Signale nicht vor der eigentlichen Kursbewegung erhalten.
Ausserdem ist es erwähnenswert, dass der Erfinder dieses Indikators, John Bollinger, sagte, seine Bänder seien nicht in Verbindung mit anderen Formen der technischen Analyse zu verwenden. Zudem stellten sie keine vollständig sicheren und ausfallsicheren Indikatoren für Markttrends dar.
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