Dow Jones Trading-Strategie: Monatsmitte-Effekt
Mit drei Handelstagen im Monat den Markt schlagen. Das hört sich traumhaft an, ist aber mit dem Monatsmitte-Effekt möglich.
Mit drei Handelstagen im Monat den Markt schlagen. Das hört sich traumhaft an, ist aber durchaus realistisch. Der neunte bis elfte Handelstag gelten statistisch als die beste Phase an den US-Aktienmärkten. In dieser Phase des Monats scheinen US-Aktien deutlich stärker gefragt zu sein, als an den restlichen Tagen im Monat. Daher spricht man hier auch vom sogenannten „Monatsmitte-Effekt“.
In dem Beobachtungszeitraum von 1. Januar 1995 bis 31. Dezember 2020 stieg der Dow Jones Industrial Average innerhalb von 6549 Handelstagen um 697% oder +26.768,00 Indexpunkte. In diesem Beobachtungszeitraum fallen nur 936 Handelstage auf den neunten bis elften Handelstag. Allerdings konnten interessanterweise rund 16.000 Punkte zwischen dem neunten bis elften Handelstag verdient werden.
Die Trading-Strategie kurz erklärt: Monatsmitte-Effekt im Dow Jones
Die Strategie wir einmal im Monat, also nur 12-mal im Jahr gehandelt. Es existieren verschiedene Variationen und Handelssystem, mit denen versucht wird, diesen Effekt auszunutzen. Die Ausgangsbasis ist allerdings eine ganz intuitive Annahme. Dabei wird zum Schlusskurs des achten Handelstag im Monat eine Long-Position im Dow Jones (Wall Street) eröffnet und am elften Handelstag zum Schlusskurs wieder geschlossen. Man hält die Position also nur drei Handelstage im Monat. Die Strategie lässt sich u.a. mit CFD auf den Dow Jones umsetzen.
Dow Jones Chart: Monatsmitte-Effekt im November 2020
Kann die Dow Jones Strategie auch für andere Aktienmärkte angewendet werden?
Aufgrund der stark positiven Korrelation zwischen den US-Aktienindizes, können wir auch ähnliche Ergebnisse im S&P 500 und auch im Nasdaq 100 wiederfinden. Die Trading-Strategie kann daher auch zu ähnlichen und gar besseren Resultaten führen. Zum Beispiel ist in den vergangenen 10 Jahren zu beobachten, dass der Nasdaq 100 beim Monatsmitte-Effekt am besten abschneidet.
Dow Jones Auswertung: Monatsmitte-Effekt für den Zeitraum 1995 -2020
Interessanterweise konnten wir im untersuchten Zeitraum feststellen, dass eine einfache Strategie auf Basis des Monatsmitte-Effekts sogar in 8 von 26 Jahren sogar die Benchmark also den Dow Jones geschlagen hat. Auffällig ist dabei, dass insbesondere in einem Bärenjahr der Monatsmitte-Effekt besser abschneidet als der Index. In den Jahren 2000, 2001, 2002, 2008, 2012, 2015, 2018 und 2020 konnte mit dem Monatsmitte-Effekt der Dow Jones geschlagen werden. Das könnte damit zusammenhängen, dass man mit der Strategie von 252 Handelstagen im Jahr nur 36 Handelstage investiert ist also nur zu 14% im Jahr im Markt befindet und somit viel weniger Risiko eingeht.
Ein sehr gutes Beispiel für die geringere Draw-Down im Vergleich zu einer Buy-and-Hold Strategie lässt sich u.a. im Bärenmarkt der Dotcom-Blase beobachten. Der Dow Jones verlor zwischen 2000 bis 2002 knapp ein Drittel an Wert (-29,67%). Wohingegen mit dem Ausnutzen des Monatsmitte-Effekt im selben Zeitraum eine positive Rendite von 19,87% erreicht wurden ist.
Mit dem Monatsmitte-Effekt den Dow Jones schlagen?
Dotcomkrise, Finanzkrise und die Coronakrise - in allen diesen Krisenphasen konnte der Monatsmitte-Effekt besser abschneiden als eine Buy-and-Hold-Strategie im Dow Jones. Der April gehört saisonal gesehen zu den besten Aktienmonaten. Das wird auch in unserer Auswertung des Monatsmitte-Effekts deutlich. Der April erreicht in unserem Untersuchungszeitraum insgesamt 21,30% und schneidet damit als der beste Monat ab. Unmittelbar danach folgt schon der März mit 19,2% und der Juni mit 13,6%. Die besten Jahre sind: 1998 mit einer Jahresrendite von 11,2%, 2006 mit einer Rendite von 14,5% und das Corona Jahr 2020 mit 15,2%.
Über alle Monate hinweg können wir eine gute Trefferquote beobachten. In unserem Untersuchungszeitrum liegt kein Monat unter oder nahe der 50%-Schwelle. Die schwächsten Monate Januar, Mai und August weisen immer noch eine eher bullische Tendenz auf (57,69%). Mit knapp 80% - Trefferquote ist der Monat März der tendenziell stärkste erste Handelstag. Es folgen dann die Monate April, Juni und November.
Der Monatsmitte-Effekt zeigt ein deutlich geringeres Risiko als der Dow Jones
Vergleicht man im Zeitraum 1995 – 2020 die Renditeentwicklung des Dow Jones mit der des Monatsmitte-Effekt so fällt auf, das eine Buy-and-Hold-Strategie (Orange-Linie) den Monatsmitte-Effekt (Blaue-Linie) eindeutig geschlagen hat. Allerdings darf man hierbei nicht vergessen, dass man mit dem Monatsmitte-Trade nur 14% alle Handelstage im Jahr investiert ist und somit kurzfristig ein geringeres Kursrisiko eingeht. Zusätzlich kann beobachtet werden, dass in Bärenjahren der Renditerückgang im Dow Jones schwankungsintensiver war als bei dem Monatsmitte-Effekt. Der Dow Jones verlor zwischen 2000 bis 2002 knapp ein Drittel an Wert (-29,67%). Wohingegen mit dem Ausnutzen des Monatsmitte-Effekt im selben Zeitraum eine positive Rendite von 19,87% erreicht wurden ist.
Warum steigen US-Aktien zur Mitte des Monats?
Dieses Phänomen kann nicht eindeutig erklärt werden. Allerdings könnten Gehaltszahlungen eine Rolle spielen. Eine Vielzahl von US-Arbeitnehmern bekommt zweimal monatlich ihr Gehalt ausbezahlt. Viele Arbeitnehmer investieren daher zweimal im Monat in ihre private Altersvorsorgeprogramme, wie z.B. dem sehr bekannten und im amerikanischen Steuergesetzt verankert 401(k)-Plan.
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