S&P 500-Trading Strategie: Der FOMC-Effekt
Dass die Entscheidung der Zentralbank einen Einfluss auf den Aktienmarkt nimmt, wissen die meisten. Doch es gibt eine bestimmte Handelsstrategie, mit der man die Marktbewegungen um die US-Notenbanksitzungen für sich nutzen kann.
Die Trading-Strategie kurz erklärt: Der FOMC-Effekt
Bei dieser Strategie eröffnet man zwei Tage vor Bekanntgabe des Zinsentscheids durch das Federal Open Market Committee der US-Notenbank eine Long-Position im S&P500. Das FOMC-Meeting dauert zwei Tage an, wobei immer am zweiten Tag des Meetings der Zinsentscheid bekannt gegeben wird. Diese Position wird dann 48 h gehalten und am Abend nach dem Zinsentscheid geschlossen.
Im Beobachtungszeitraum von Februar 2000 bis Juli 2021 stieg der S&P500 in den 48h vor dem Zinsentscheid mit einer Wahrscheinlichkeit von 61,49% und erzielte dabei einen Gesamtrendite von 51,27%.
Verschiedene Ansätze der Strategie
Des Weiteren existiert die Idee, dass ein Tag vor dem Zinsentscheid eine Long-Position eröffnet und diese dann 24h gehalten wird. Jedoch liegt die höchste Trefferwahrscheinlichkeit darin, eine Position zwei Tage vor Bekanntgabe der Zinsänderung zu öffnen. Die nachfolgende Tabelle zeigt die verschiedenen Ansätze und ihre zugehörigen Erfolgswahrscheinlichkeiten.
Kann die S&P 500 Strategie auch für andere Aktienmärkte angewendet werden?
Zwischen den US-Aktienindizes besteht eine stark positive Korrelation, weshalb der Effekt auch im Dow Jones (Wall Street) und im Technologieindex - Nasdaq 100 existiert. Doch die Strategie ist nicht auf die US-Märkte beschränkt, sondern lässt sich auch auf die globalen Aktienmärkte anwenden, sodass ähnliche Ergebnisse auch beispielsweise im DAX30 erreicht werden können.
S&P 500 Chart: FOMC-Effekt im November 2020
S&P 500 Auswertung: FOMC-Effekt für den Zeitraum Februar 2000 bis Juli 2021
Im Beobachtungszeitraum zwischen 2000 und 2021, konnte die Strategie in 6 von 21 Jahren die Benchmark also den S&P500 outperformen. In den Jahren 2000, 2001, 2002, 2008, 2015 und 2018 konnte die einfache Handelsstrategie den S&P500 schlagen. Besonders effektiv ist die Strategie in den Jahren, in denen der US-Index eine negative Rendite verzeichnet. Das liegt vor allem daran, dass man sich mit der Strategie nur wenige Tage vor den FOMC-Sitzungen im Markt befindet, also in der Regel nur acht Mal im Jahr. Dies vermindert das Risiko, von starken Draw-Downs betroffen zu sein.
Das Platzen der Dotcom-Blase zwischen 2000 und 2002 veranschaulicht das sehr gut: Während der S&P500 etwa 46,55% an Wert verlor, erreichte unsere Strategie im selben Zeitraum einen Gewinn von 11,40%.
S&P 500 Auswertung: FOMC Meeting auf Monatsbasis
Vergleicht man die Renditen der einzelnen Monate seit 2000 so fällt auf, dass die Monate März, April, Oktober, November und Dezember bisher am lukrativsten waren. Dies ist zum anderen auch auf die Jahres-end-Rally hinzudeuten, die den Effekt des FOMC-Meetings verstärkt.
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