Wie funktioniert der Handel mit Barriers?
Was sind Barriers?
Barriers ermöglichen es Ihnen, mit limitiertem Risiko auf Preisbewegungen an den Finanzmärkten zu spekulieren. In den folgenden Lektionen erfahren Sie, warum Sie für die Eröffnung einer Barrier-Position weniger als für eine ähnliche CFD-Position bezahlen könnten, sowie wie der Handel mit Barriers das potenzielle Verlustrisiko ausschließen lässt.
Ähnlich wie CFDs sind Barriers - auch Barrier Options genannt - Finanzderivate, welche Sie in Kontrakten handeln. Beim Handel mit Barriers nehmen Sie keine physischen Vermögenswerte in Besitz. Stattdessen handeln Sie auf den Preis der Barrier Option, welcher vom jeweiligen Basiswert abgeleitet wird. Zum Beispiel:
- Forex, d. h. Währungspaare wie EUR/USD oder EUR/GBP
- Aktienindizes wie DAX, CAC und mehr
- Rohstoffe wie Gold, Silber und Öl
Nehmen wir an, Sie sind der Meinung, dass der Ölpreis steigen wird. In diesem Fall können Sie eine Barrier-Position auf Öl eröffnen. Sollte sich der Preis Ihren Erwartungen zufolge bewegen, würden Sie einen Gewinn machen. Je mehr sich der Markt zu Ihren Gunsten bewegt, desto mehr Gewinn würden Sie erwirtschaften. Analog - sollte der Ölpreis unter den Eröffnungspreis fallen, würden Sie in die Verlustzone geraten.
Da Sie zu keinem Zeitpunkt den Basiswert besitzen, können Sie mit Barriers auch auf fallende Kurse spekulieren. Wenn Sie auf fallende Kurse spekulieren, positionieren Sie sich short, wenn Sie hingegen auf steigende Kurse spekulieren, positionieren Sie sich long.
Barriers sind technisch gesehen eine Art Option, Sie sollten sich aber von dem Namen nicht täuschen lassen. Im Vergleich zu traditionellen Optionen sind Barriers flexibler und einfacher zu verstehen. Dies wird durch einige Merkmale ermöglicht.
Das erste ist das Knock-out-Level. Es ist eine Art Barriere, von welcher auch der Produktname abgeleitet wurde. Es handelt sich in dem Fall um eine Preisschwelle, bei deren Erreichen der Barrier-Trade automatisch geschlossen bzw. ausgeknockt wird.
Das Knock-out-Level ist garantiert und schützt Sie vor Slippage, wodurch Sie volle Kontrolle über Ihr Risiko haben. Das Knock-out-Level wählen Sie, bevor Sie einen Barrier-Trade platzieren, so dass Sie immer genau wissen, wann Ihre Position schließen wird, bevor sich der Markt gegen Sie bewegt. Dadurch können Sie Ihren potenziellen Maximalverlust begrenzen - ähnlich wie im Falle eines garantieren Stopps beim CFD-Handel.
Zudem ist eine kleine Knock-out-Prämie fällig, wenn das Knock-out-Level ausgelöst wird, da dies einen garantierten Schutz darstellt. Die Prämie ist in den Eröffnungskosten einer Barrier-Position enthalten und wird erstattet, wenn Sie Ihre Position schließen, bevor diese das Knock-out-Level erreicht. In einigen Fällen kann sich die Knock-out-Prämie während der Laufzeit Ihres Trades ändern. Dies kann der Fall sein, wenn der Markt einer unerwartet erhöhten Volatilität ausgesetzt wird, was die Höhe des Betrages bestimmt, welcher zu bezahlen ist, sowie Ihren potenziellen Gewinn und Verlust.
Im Vergleich zu traditionellen Optionen sind Barriers transparenter, was die Preisbildung angeht. Während die Preise der ersteren von einer Vielzahl von Faktoren abhängig sind, welche schwer zu verfolgen sind, bewegen sich die Preise der Barrier Options eins zu eins mit dem zugrunde liegenden Markt - ähnlich wie im Falle von CFDs. Jede Bewegung um einen Punkt des Basiswertes bewirkt die gleiche Bewegung des Preises Ihrer Barrier Option. Die einzige Ausnahme ist, wenn sich die Knock-out-Prämie wie oben beschrieben ändert, was eine Preisbewegung der Barrier Option um den Betrag verursacht, um welchen sich die Prämie ändert.
Handel mit Barriers
Im Gegensatz zu vielen Derivaten können Barriers ausschließlich zur Positionseröffnung gekauft werden. Um Ihnen aber die Möglichkeit zu bieten, sich long oder short zu positionieren, werden Ihnen zwei Typen der Barriers zur Auswahl gestellt: Calls und Puts.
Wenn Sie beispielsweise der Meinung wären, dass der Marktpreis steigen wird, würden Sie einen Call kaufen. Wären Sie hingegen der Meinung, dass der Marktpreis fallen wird, würden Sie einen Put kaufen.
Barriers werden in standardisierten Kontrakten oder sog. Lots gehandelt, welche den Wert einer Einheit der Handelswährung pro Bewegungspunkt haben. Barrier-Trades auf den DAX werden beispielsweise in Euro angegeben und diejenigen auf nordamerikanisches Rohöl in US-Dollar. Wenn Sie also einen Barrier-Call auf den DAX kaufen würden, würden Sie für jeden Punkt, um den der Index an Wert gewinnt, 1 EUR Gewinn machen, und für jeden Punkt, um den der Index fällt, einen Verlust von 1 EUR verzeichnen.
Der Betrag, welchen Sie bezahlen, um einen Barrier-Trade zu platzieren, wird Prämie genannt. Diese errechnet sich wie folgt:
(Differenz zwischen dem Basiswert und dem Knock-out-Level + Knock-out-Prämie) x Handelsgröße in Kontrakten
Die Prämie bezahlen Sie, bevor Sie Ihren Trade platzieren. Diese stellt auch Ihren potenziellen Maximalverlust dar. Da Sie sowohl das Knock-out-Level als auch die Handelsgröße festlegen, haben Sie eine höhere Kontrolle über die Kosten, welche für die Eröffnung eines Trades zu bezahlen sind, und somit können Sie diese an Ihren Hebel sowie Ihre Risikobereitschaft anpassen und möglicherweise weniger im Vergleich zur Margin bei einer vergleichbar großen CFD-Position bezahlen. Mehr dazu erfahren Sie in den folgenden Lektionen. Ein zusätzlicher Vorteil des Handels mit Barriers besteht darin, dass Sie genau wissen, wie viel Sie bei jedem einzelnen Trade riskieren.
Bei der Eröffnung sowie beim Schließen Ihres Trades ist eine kleine Kommission fällig. Bei IG beträgt diese 0,1 Einheiten der Handelswährung des Basiswertes pro Kontrakt.
Das Laufzeit der Barriers beträgt üblicherweise 6 bis 12 Monate. Sie können allerdings Ihre Position zum beliebigen Zeitpunkt vor dem Verfallsdatum schließen, um Gewinne einzufahren und Verluste zu begrenzen. Vergessen Sie auch nicht, dass wenn der Markt das von Ihnen vordefinierte Knock-out-Level erreicht, Ihr Barrier-Trade geschloßen wird, wodurch Ihr maximaler Verlust auf die bei der Eröffnung bezahlte Prämie begrenzt ist.
Zusammenfassung dieser Lektion
- Barriers sind Finanzderivate mit begrenztem Risiko, welche in Kontrakten gehandelt werden. Technisch gesehen sind sie eine Art Option, deren Preis den Basiswert nachbildet.
- Sie verschaffen Ihnen ein hohes Maß an Kontrolle über die Kosten, welche Sie für Ihren Trade entrichten, so dass Sie im Endeffekt weniger als bei einer vergleichbar großen CFD-Position bezahlen.
- Barriers werden ähnlich wie CFDs gehandelt, um von den Kursbewegungen des Basiswertes zu profitieren. Ihr Gewinn hängt davon ab, inwieweit Sie diese Kursbewegungen richtig vorhersehen.
- Barriers sind technisch gesehen Optionen, jedoch flexibler und einfacher zu verstehen - wie etwa im Falle des Knock-out-Levels sowie der Preisbildung, welche den Basiswert nachbildet.
- Barriers können zur Positionseröffnung nur gekauft werden. Um Ihnen aber die Möglichkeit zu geben, sich long oder short zu positionieren, können Sie entweder einen Barrrier-Call (Long-Positionen) oder Barrier-Put (Short-Positionen) kaufen.
- Barrier-Kontrakte haben den Wert einer Einheit der Handelswährung des Basiswertes pro Bewegungspunkt.
- Die Prämie, welche Sie bei der Eröffnung bezahlen, stellt Ihr maximales Risiko dar und wird durch den Basiswert, das Knock-out-Level sowie die Anzahl der Kontrakte, welche Sie handeln, bestimmt.