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Wie funktioniert der Handel mit Barriers?

Lektion 2 von 3

Wie werden Barriers gehandelt?

Sie haben bereits erfahren, was Barriers sind. Jetzt schauen wir uns genauer an, wie das Trading mit Barriers funktioniert und wie Sie den Hebel und das Risiko kontrollieren können, indem Sie das Knock-out-Level und die Handelsgröße festlegen.

Nehmen wir an, Sie möchten einen Barrier-Trade auf den Preis des Aktienindex Deutschland 40 platzieren. Auf unserer Handelsplattform werden Sie ein Handelsticket mit Feldern wie auf dem unten stehenden Bild sehen. In die entsprechenden Felder tragen Sie die Handelsparameter ein.

Um Ihnen einen besseren Überblick zu verschaffen, analysieren wir die einzelnen Sektionen des Handelstickets. Im oberen Bereich können Sie die Preise der Calls und Puts sehen.

Dies sind die Kurse, zu denen die jeweiligen Basiswerte gehandelt werden und von welchen der Preis Ihres Barrier-Kontraktes abgeleitet wird. Sobald Sie sich entschieden haben, ob Sie sich long (Call) oder short (Put) am Markt positionieren, können Sie das Knock-out-Level festlegen.

Die zur Auswahl stehenden Knock-out-Level liegen unter dem aktuellen Marktpreis bei Calls und über dem aktuellen Marktpreis bei Puts. Der Mindestabstand, bei dem Sie Ihr Knock-out-Level festlegen können, beträgt 1 % des Basiswertes.

Das Knock-out-Level bestimmt den Preis, zu dem Ihre Position geschlossen wird, wenn sich der Markt gegen Sie bewegt. Das Knock-out-Level bestimmt auch den Eröffnungspreis - d. h. die Kaufkosten eines Barrier-Kontraktes - welcher sich wie folgt errechnet:

Differenz zwischen dem Basiswert und dem Knock-out-Level + Knock-out-Prämie

Je näher das Knock-out-Level an dem Kurs des Basiswertes liegt, desto niedriger fällt die Prämie aus, welche bei der Eröffnung Ihrer Position zu bezahlen ist. Dadurch ist der Hebeleffekt höher. was bedeutet, dass Sie mit einem geringeren Kapitaleinsatz größere Positionen traden können. Das Risiko, ausgeknockt zu werden, ist allerdings höher.

Das Gleiche gilt umgekehrt: Sollten Sie Ihr Knock-out-Level weiter entfernt festlegen, besteht eine geringere Chance, dass dieses den Marktpreis erreicht. In dem Fall bezahlen Sie aber eine höhere Prämie bei der Eröffnung, wodurch der Hebel geringer ausfällt.

Das ist einer der Hauptvorteile der Barriers - Sie können das gewünschte Exposure erhalten, während Sie Ihre Kosten und Risiken an eigene Wünsche anpassen. Den Hebel für Ihre Position berechnen Sie wie folgt:

Zugrunde liegender Marktpreis / Preis der Barrier Option

Schauen wir uns an, wie der Eröffnungspreis eines Barrier-Kontraktes im obigen Handelsticket berechnet wird:

Der Basiswert des Deutschland 40-Calls beträgt 11720,90 und das Knock-out-Level liegt bei 11590, d. h. 130,90 Punkte vom Basiswert entfernt. Mit der obigen Berechnungsformel erhalten wir folgenden Eröffnungspreis:

(11720,9 – 11590) + 1,5 = 132,4

Würden Sie sich entscheiden, einen Kontrakt zu handeln, würden Sie bei der Eröffnung eine Prämie i.H.v. 132,40 EUR bezahlen. Daraus würde sich ein Hebeleffekt von ca. 89:1 ergeben - wesentlich mehr als bei einer CFD-Position auf Indizes, bei welcher der maximal verfügbare Hebel 20:1 beträgt.

Der Schlusskurs in Ihrem Handelsticket stellt den Preis dar, zu welchem Sie Ihren Barrier-Kontrakt verkaufen können. Dieser wird gleich wie der Eröffnungspreis berechnet, allerdings abzüglich des Spreads, welcher im obigen Beispiel 0,8 Punkte beträgt. Die IG-Basiswerte für Calls und Puts werden auch unter Einbeziehung des Spreads berechnet.

Spreads bei Barriers funktionieren gleich wie beim CFD-Handel - sie sind in den Trading-Kosten enthalten. Da Barrier-Trades auch einer kleinen Provision bei IG unterliegen, was bei den meisten CFD-Trades nicht der Fall ist, sind unsere Spreads für Barriers meistens enger als bei CFDs.

Übung

Sie sind der Meinung, dass der Gold-Preis fallen wird und Sie entscheiden sich, einen Barrier-Put auf dieses Edelmetall zu eröffnen. Der Preis für den Put beläuft sich auf 1313 Punkte und Sie legen Ihr Knock-out-Level bei 1327 fest. Die Knock-out-Prämie beträgt in diesem Fall 0,3 Punkte.

Wie hoch ist der Eröffnungspreis in Ihrem Handelsticket? Wählen Sie die korrekte Antwort:
  • 14
  • 13,3
  • 2640,3
  • 14,3

Richtig

Falsch

Es handelt sich in diesem Fall um einen Put-Trade. Um den Eröffnungspreis zu berechnen, subtrahieren Sie den Basiswert von dem Knock-out-Level und addieren zu dem Ergebnis die Knock-out-Prämie: (1327 - 1313) + 0,3 = 14,3
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Übung

Sie kaufen einen Call-Kontrakt auf das Währungspaar EUR/USD zum Preis von 11400 Punkten, mit dem Knock-out-Level von 12250, d. h. 150 Punkte von dem Preis des Basiswertes entfernt. Mit der Knock-out-Prämie von 1,2 Punkten liegt der Eröffnungspreis bei 151,2.

Was ist der ungefähre Hebeleffekt bei diesem Trade? Wählen Sie die korrekte Antwort:
  • 75:1
  • 100:1
  • 30:1
  • 25:1

Richtig

Falsch

Um den Hebeleffekt eines Trades zu berechnen, dividieren Sie den Basiswert durch den Eröffnungskurs. 11400 / 151,2 = ~75.
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Unter dem Eröffnungspreis und dem Schlusskurs können Sie die Anzahl der Kontrakte eingeben und somit die Trading-Kosten kontrollieren. Jeder Kontrakt hat einen Wert von einer Einheit der Handelswährung pro Punkt.

Diese Parameter sind aus folgenden Gründen sehr wichtig: Erstens, die von Ihnen gewählte Handelsgröße bestimmt die Höhe der Prämie, welche Sie bei der Eröffnung bezahlen, und stellt somit Ihr maximales Risiko dar. Wie bereits erwähnt, errechnet sich die Prämie wie folgt:

(Abstand zwischen dem Basiswert und dem Knock-out-Level + Knock-out-Prämie) x Anzahl der Kontrakte

Zweitens, Ihre Handelsgröße stellt den Betrag dar, welchen Sie für eine Änderung um einen Punkt im Preis des Basiswertes verlieren oder gewinnen. Würden Sie einen Kontrakt wie im obigen Beispiel traden, würden Sie für jeden Punkt, um den sich der Deutschland 40 zu Ihren Gunsten bewegt, 1 EUR gewinnen, und für jeden Punkt, um den sich der Deutschland 40 gegen Sie bewegt, 1 EUR verlieren.

Je höher die Handelsgröße ist, desto mehr können Sie gewinnen oder verlieren. Wenn Sie sich entscheiden, zwei Kontrakte zu handeln, würden Sie für jeden Punkt, um den sich der Basiswert zu Ihren Gunsten bewegt, 2 EUR gewinnen und für jede Bewegung um einen Punkt zu Ihren Ungunsten, 2 EUR verlieren. Analog - wenn Sie 10 Kontrakte handeln, können Sie für jede Kursbewegung 10 EUR verlieren oder gewinnen.

Übung

Sie möchten einen Barrier-Call auf Wall Street eröffnen, da Sie der Meinung sind, dass der amerikanische Kurs an Wert gewinnt. Der Preis des Calls beläuft sich auf 24900 Punkte, mit einer Knock-out-Prämie von 2 Punkten. Sie legen das Knock-out-Level bei 24800 fest und kaufen zwei Kontrakte für jeweils 1 EUR pro Punkt.

Wie hoch ist die Prämie, welche Sie bei der Eröffnung bezahlen?

Richtig

Falsch

Es handelt sich in dem Fall um einen Call-Trade, daher um den Eröffnungspreis zu berechnen, subtrahieren Sie das Knock-out-Level von dem Basiswert und addieren dazu die Knock-out-Prämie. (24900 – 24800) + 2 = 102 Als Nächstes multiplizieren Sie das Ergebnis mit der Handelsgröße, um die Gesamtprämie zu berechnen, welche Sie nachfolgend in US-Dollar umrechnen, da Sie auf einem nordamerikanischen Markt handeln. 102 x 2 = 204 $
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Da Sie bereits wissen, wie Sie die Kosten berechnen können, welche beim Handel mit Barriers anfallen, schauen wir uns an, wie Sie Ihren Gewinn und Verlust berechnen können. Die Berechnungsformel sieht wie folgt aus:

(Schlusskurs - Eröffnungspreis) x Handelsgröße

Sie entscheiden sich, zwei Barrier-Calls auf den Deutschland 40 zu 131,6/132,4 zu kaufen. Sollten Sie Ihre Position schließen, nachdem der Markt an Wert gewonnen hat, errechnet sich Ihr Gewinn wie folgt:

(141,6 - 132,4) x 2 = 18,40 € Gewinn

Sollte aber der Markt um 10 Punkte fallen und Sie entscheiden sich, Ihre Position zu schließen, bevor diese das Knock-out-Level erreicht, würden Sie Verlust machen:

(121,6 – 132,4) x 2 = 21,60 € Verlust

Ihr maximales Risiko beschränkt sich auf die Prämie, welche Sie bei der Eröffnung bezahlt haben. In diesem Beispiel: 132,4 x 2 = 264,80 EUR. Dies wäre der Fall, wenn der Marktpreis um 130,9 Punkte auf das Knock-out-Level fällt.

Es ist wichtig zu beachten, dass beim Handel mit Barriers auch andere Kosten als die Prämie anfallen können. Zum Beispiel, in der einfachen Berechnung, welche wir uns angesehen haben, wird die Kommission nicht berücksichtigt. Gebühren, welche beim Handel mit Barriers anfallen, variieren je nach Anbieter. Bei IG gestalten sich diese wie folgt:

  • Der Spread (unterschiedlich je nach Markt, angegeben in Punkten, fällig beim Schließen des Trades)
  • Eine kleine Kommission (0,1 Einheiten der Handelswährung pro Kontrakt, fällig bei der Eröffnung und beim Schließen der Position)
  • Übernachtfinanzierungskosten, um Ihre Position über die Nacht offen zu halten
  • Währungsumrechnungsgebühr und Dividendenanpassung

Beispiel

Deutschland 40: Barrier-Call

Deutschland 40 wird zu 12000 Punkten für einen Call gehandelt, mit einem Spread von 0,8 Punkten. Sie sind der Meinung, dass er steigen wird. So kaufen Sie drei Barrier-Calls und legen das Knock-out-Level bei 11880 fest.

Jeder Kontrakt hat einen Wert von 1 EUR pro Bewegungspunkt und die Knock-out-Prämie beläuft sich auf 1,5 Punkte.

Eröffnungspreis = (12000 – 11880) + 1,5 = 121,5

Prämie = 121,5 x 3 = 364,50 €

Beispiel

Gewinnszenario

Der zugrunde liegende Preis des Deutschland 40 steigt um 150 Punkte auf 12150 und Sie entscheiden sich, Ihre Position zu schließen, um Gewinn zu erzielen.

Schlusskurs = (121,5 – 150) + 0,8 = 270,7

Gewinn/Verlust = (270,7 – 121,5) x 3 = 447,60 € Gewinn

Gebühren = 0,8 Punkte Spread (im Schlusspreis enthalten), 0,30 € Kommission beim Eröffnen und Schließen

Nettogewinn/-verlust = 447,6 x 1 EUR pro Punkt x (271,5 - 0,6) = 447 EUR Gewinn

Beispiel

Verlustszenario

Der Basiswert des Deutschland 40 fällt um 50 Punkte auf 11950 und Sie entscheiden sich, Ihre Position zu schließen, um Verluste zu begrenzen.

Schlusskurs = (121,5 – 50) + 0,8 = 70,7

Gewinn/Verlust = (70,7 – 121,5) x 3 = 152,40 € Verlust (weniger als die Eröffnungskosten)

Gebühren = 0,8 Punkte Spread (im Schlusspreis enthalten), 0,30 € Kommission beim Eröffnen und Schließen

Nettogewinn/-verlust = 152,4 + 0,6 = 153 € Verlust

Beispiel

EUR/USD: Barrier-Put

EUR/USD wird zu 11402,5 für einen Put gehandelt, mit einem Spread von 0,4 Punkten. Sie sind der Meinung, dass der Preis fallen wird und Sie kaufen 15 Barrier-Puts auf das Währungspaar EUR/USD, mit dem Knock-out-Level bei 11600.

Jeder Kontrakt hat den Wert von 1 USD pro Bewegungspunkt und die Knock-out-Prämie liegt bei 1,2 Punkten.

Eröffnungspreis = (11600 – 11402,5) + 1,2 = 198,7

Prämie = 198,7 x 15 = 2980,5 $

Beispiel

Gewinnszenario

EUR/USD fällt um 50 Punkte auf 11352,5 Punkte und Sie entscheiden sich, Ihre Position zu schließen, um Gewinn zu erzielen.

Schlusskurs = (198,7 – 50) + 0,4 = 248,3

Gewinn/Verlust = (248,3 – 198,7) x 15 = 744 $ Gewinn

Gebühren = 0,4 Punkte Spread (im Schlusspreis enthalten), 1,50 € Kommission beim Eröffnen und Schließen

Nettogewinn/-verlust = 744 – 3 = 741 $ Gewinn

Beispiel

Verlustszenario

Der EUR/USD-Kurs steigt um 25 Punkte auf 11427,5 und Sie entscheiden sich, Ihre Position zu schließen, um Verluste zu begrenzen.

Schlusskurs = (198,7 – 25) + 0,4 = 173,3

Gewinn/Verlust = (173,3 – 198,7) x 15 = 381 $ Verlust (weniger als die Eröffnungskosten)

Gebühren = 0,4 Punkte Spread (im Schlusspreis enthalten), 1,50 € Kommission beim Eröffnen und Schließen

Nettogewinn/-verlust = 381 + 3 = 384 $ Verlust

Zusammenfassung dieser Lektion

  • Nach dieser Lektion sollten Sie wissen, wie Sie Barriers auf unserer Handelsplattform traden können.
  • Mit Barriers können Sie die Kontrolle über den Hebel und Ihr Risiko übernehmen, indem Sie das Knock-out-Level und die Handelsgröße festlegen.
  • Knock-out-Level liegen unter dem aktuellen Preis des Calls und über dem aktuellen Preis des Puts.
  • Der Eröffnungspreis der Barrier Options errechnet sich wie folgt: (Basiswert - Knock-out-Level) + Knock-out-Prämie.
  • Sie können die Prämie wie folgt berechnen: Eröffnungspreis x Handelsgröße.
  • Den Gewinn und Verlust können Sie mit der folgenden Formel berechnen: (Schlusskurs - Eröffnungspreis) x Handelsgröße.
  • Beim Handel mit Barriers fallen auch andere Gebühren an, welche Sie beachten sollten: Spreads, Kommission, Übernachtfinanzierungskosten sowie Währungsumrechnungsgebühren.

Lektion abgeschlossen