DAX Ausblick: Rückenwind von der Nasdaq
Der deutsche Leitindex vollzieht im Augenblick eine Mini-Korrektur. Verkaufsdruck will nicht aufkommen. Rückenwind bekommen die europäischen Finanzmärkte aus den USA. Die Wall Street präsentiert sich in bester Laune.
Vor allem die US-Technologiewerte sind wieder gefragt. Aber auch der marktbreite S&P stößt weiter gen Norden vor und konnte ein neues Allzeithoch erklimmen. Dennoch hat der DAX heute den Handel mit einem kleinen Minus eröffnet. Zur Stunde notiert das heimische Börsenbarometer bei 15.168 Punkten, rund 0,2% unter dem Schlusskurs vom Donnerstag.
Jerome Powell – Befürworter der ultralockeren Geldpolitik
Rückenwind erhalten die Finanzmärkte von Jerome Powell, Chef der US-Notenbank Fed. Der oberste Währungshüter der Vereinigten Staaten hatte gestern auf einer digitalen Podiumsdiskussion auf dem Frühjahrstreffen des Internationalen Währungsfonds IWF erneut darauf hingewiesen, dass die Federal Reserve an der ultralockeren Geldpolitik festhalten wird. Zwar hellt sich der Ausblick für die US-Wirtschaft zunehmend auf, Jerome Powell sieht dennoch eine ungleichmäßige Erholung, was zurzeit ein Problem darstellt. Die zuletzt gestiegene Inflation ist auf die Engpässe in den Lieferketten zurückzuführen und dürfte nach seiner Meinung nur vorübergehend sein. Die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen hat sich daraufhin weiter gen Süden zurückgezogen.
DAX 30, EU Stoxx 50 und AEX reif für eine Korrektur
Die Mehrheit der hier dargestellten Indizes sind nach dem Höhenflug der vergangenen Wochen allmählich reif für eine kurze Pause. Bei sieben von dreizehn Aktienmärkten hält sich der Relative-Stärke-Index (RSI) der letzten neun Tage in der überkauften Zone auf. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer (Median) oberhalb der Marke bei 70 beträgt aktuell (8. April) 6 Tage. Je länger ein Index in dem Extrembereich verweilt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit einer Korrektur. Erst wenn die überkaufte Zone nach unten verlassen wird, könnte es zu einer Konsolidierung kommen. Wie lange diese andauert bzw. wie stark die Korrektur ausfällt, verrät uns der RSI nicht. Von den dreizehn Leitindizes weisen zwölf davon einen intakten Aufwärtstrend auf. Der RSI wird hierbei als Trendfolge-Indikator verwendet. Oberhalb des Wertes von 51,5 liegt ein Aufwärtstrend vor, unterhalb von 48,5 entsprechend ein Abwärtstrend. Nur die chinesische Börse hat gestern ein neues Verkaufssignal generiert. Im Durchschnitt (Median) dauert die Trendphase bislang 10,5 Tage an.
Indizes mit dem Relativen-Stärke-Index (RSI)
Quelle: IG Research
Legende:
RSI > 70 = Überkauft
RSI < 30 = Überverkauft
RSI > 51,5 = Aufwärtstrend
RSI < 48,5 = Abwärtstrend
DAX 30 Prognose – Noch keine Korrektur
Der deutsche Leitindex verharrt im Augenblick auf einem hohen Niveau. Wenngleich der DAX überkauft und reif für eine Korrektur ist, kann von einer Verkaufsbereitschaft zurzeit nicht die Rede sein. Eher ist eine kurzfristige Seitwärtsphase zu beobachten. Erst wenn die Unterseite der Handelsspanne bei 15.169 Punkten auf Schlusskursbasis unterschritten wird, könnte es zu einem Test der steigenden exponentiellen 13-Tage-Durchschnittslinie bei aktuell 15.057 Zählern kommen.
DAX Chart
Quelle: ProRealTime
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Steht man auf der Verkäuferseite (Put) und meint, dass der DAX in Zukunft fällt, könnten Knock-Out-Zertifikate von IG mit einer Knock-out-Level, oberhalb der gegenwärtigen charttechnischen Widerstandszone bei 15.472 Punkten interessant werden. Bullisch eingestellte Trader (Call) hingegen könnten in umgekehrter Weise Knock-out-Level unterhalb von 15.000 Punkten im Blick behalten.
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