Goldpreis: Spannung um “Evergrande” und NFPs
Der Goldpreis notiert zu Wochenbeginn bei knapp 1.750 Dollar im Minus. Die Themen und um “Evergrande” und die anstehenden NFPs könnten für Bewegung sorgen.

Wichtigste Punkte:
- Goldpreis zu Wochenbeginn leicht unter Druck
- Evergrande-Sorgen reißen nicht ab
- US-Arbeitsmarktdaten als bedeutendes Ereignis in dieser Woche
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Goldpreis Chart

Goldpreis zu Wochenbeginn unter Druck – Kampf um 1.750-Dollar-Marke
Der Goldpreis befindet sich zu Beginn der neuen Handelswoche vorerst unter Druck. Laut IG-Indikation kostet eine Feinunze Gold am Nachmittag 1.750 Dollar und damit 0,54 Prozent weniger per Vorhandelstag. Auf Wochensicht notiert der Preis aber immer noch 0,6 Prozent im Plus. Mit den schwelenden Sorgen rund um „Evergrande“ könnte Gold wieder an Attraktivität hinzugewinnen. Wichtig bleibt auch am Ende der Woche die Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten.
Der mit über 300 Milliarden Dollar verschuldete Immobilienkonzern Evergrande bleibt ein schwelender Unsicherheitsfaktor für die Märkte. Am Montag wurde der Handel mit den Aktien in Hongkong sogar ausgesetzt. Evergrande selbst ließ verlauten, dass eine „große Transaktion“ bevorstehe. Auch eine weitere Anleihe drohe auszulaufen, ohne beglichen zu werden. Hintergrund ist, dass der Konzern selbst Geld in die eigenen Kassen spülen muss, um Gläubiger bedienen zu können. Anleger befürchten indes weiterhin Schockwellen für die Finanzmärkte rund um den Globus.
Vor diesem Hintergrund könnte das gelbe Edelmetall temporär gefragt sein, sollte sich die Situation rund um den gebeutelten Konzern weiter verschärfen. Bislang ist nicht klar, ob es zu einer Rettung durch den chinesischen Staat kommen wird. Eine Insolvenz Evergrandes könnte fatale Auswirkungen auf die Stabilität des Finanzsystems haben.
Veröffentlichung der US-Beschäftigungsdaten außerhalb der Landwirtschaft am Freitag
Die Veröffentlichung der sogenannten Non-Farm Payrolls (NFPs) am kommenden Freitag könnten im Laufe der Woche ihre Schatten vorauswerfen. Erwartet wird ein Stellenzuwachs in Höhe von 500.000 Einheiten im Monat September. Im August hatten die Daten noch mit 250.000 neuen Stellen Anleger enttäuscht. Die NFPs sind insofern als wichtig zu betrachten, da die US-Notenbank Fed unter anderem ihre Entscheidung über die zukünftige Geldpolitik davon abhängig macht. Möglicherweise könnte die Fed auf ihrer November-Sitzung das Tempo in Sachen Anleihekäufe weiter drosseln. Aktuell kauft die Notenbank 120 Milliarden Dollar an Anleihen monatlich auf. Auf der letzten Sitzung hatte man betont, dass man vorerst an der lockeren Geldpolitik festhalten wolle. Gleichzeitig gab man jedoch das Signal, dass das sogenannte „Tapering“ bald Einzug erhalten könnte, „falls die Fortschritte im Großen und Ganzen anhalten würden und der Ausschuss der Ansicht sei, dass ein Abschmelzen des Anleihekaufprogramms gerechtfertigt ist.“ Vor allem angesichts des nach wie vor hohen Niveaus der Inflationsrate steht die Fed zusehends unter Druck, zu reagieren.
Im August lag die Teuerung bei 5,3 Prozent und damit 0,1 Prozentpunkte niedriger als im Juli. Die Fed ist weiterhin der Ansicht, dass die hohe Inflationsrate lediglich temporärer Natur sei.
Goldpreis: So könnte es weitergehen
Der seit Anfang bestehende Abwärtstrend könnte sich zunächst bis auf 1.720 Dollar weiter fortsetzen. Untergeordnet bleibt eine Unterstützungszone bei 1.680 Dollar zu erwarten. Kurzfristig bleibt XAU/USD jedoch innerhalb der Spanne zwischen 1.680- und 1.840 Dollar gefangen. Der hartnäckig verlaufende Seitwärtsmarkt deckelt auf der Ober- als auch Unterseite jegliche Ambitionen eines Ausbruchs.
Die Evergrande-Krise besitzt m.E. weiterhin das Potenzial, neue Aufwärtsavancen beim Goldpreis zu kreieren. Möglicherweise könnten Anleger im Falle einer Insolvenz des Unternehmens klassischerweise in den „sicheren Hafen“ Gold flüchten.
Eine restriktivere Geldpolitik der Fed dürfte jedoch den US-Dollar stärken und Gold damit tendenziell unattraktiver machen.
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