Goldpreis kurz vor 1.800 Dollar: „Omikron“ befeuert Inflationssorgen
Die südafrikanische Coronavirus-Mutation „Omikron“ und die damit im Zusammenhang stehenden Inflationssorgen lassen Gold steigen. Auch Aussagen der Notenbanken gilt es zu beachten.
Wichtigste Punkte:
- Goldpreis kurz vor 1.800 Dollar: „Omikron“ befeuert Inflationssorgen
- Fed-Chef Jerome Powell zeigt sich besorgt über neue Virus-Mutation
- EZB sieht Teuerung im Euroraum für vorübergehend an
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Goldpreis Chart
Goldpreis kurz vor 1.800 Dollar: „Omikron“ befeuert Inflationssorgen
Die südafrikanische Coronavirus-Mutation „Omikron“ und die damit im Zusammenhang stehenden Inflationssorgen lassen Anleger am Dienstag beim Edelmetall Gold zugreifen. Derweilen haben Börsianer auch Aussagen der Notenbanken im Blick, wie mit der neuen Mutante umzugehen ist. Laut IG-Indikation kostet eine Feinunze Gold am Vormittag 1.797 Dollar und damit rund 0,70 Prozent mehr im Vergleich zum Vortag.
Fed-Chef Jerome Powell zeigt sich besorgt über neue Virus-Mutation
Fed-Chef Jerome Powell hat angesichts der grassierenden Omikron-Variante auf Risiken für die Wirtschaft verwiesen. „Der jüngste Anstieg der Covid-19-Fälle und das Auftauchen der Omikron-Variante bringen Risiken für den Arbeitsmarkt und die Konjunkturerholung sowie eine erhöhte Unsicherheit in puncto Inflation mit sich“, so Powell vor dem Bankenausschuss des US-Senats.
„Es ist schwierig, die Fortdauer und die Auswirkungen der Lieferengpässe vorherzusagen. Aber es scheint derzeit so, dass Faktoren, die die Inflation antreiben, im nächsten Jahr fortbestehen werden“, heißt es weiter.
Erfahren Sie die wirtschaftlichen Auswirkungen durch das Coronavirus
Inflation in den USA notiert auf höchsten Stand seit über 30 Jahren
Die Inflation in den USA notierte zuletzt auf dem höchsten Stand seit über 30 Jahren. Auch in Deutschland kletterte die Teuerung im November auf 5,2 Prozent, welche damit so hoch wie zuletzt vor 29 Jahren liegt.
Powell hatte jüngst versprochen, die Konjunktur nebst Arbeitsmarkt zu stützen und vor allem einer Lohn-Preisspirale entgegenzusteuern.
Erst Anfang November hatte die Federal Reserve (Fed) ein Abschmelzen ihrer Anleihekäufe in Höhe von monatlich 120 Milliarden Dollar um 15 Milliarden Dollar kommuniziert. Mitte 2022 würde das Programm vollständig auslaufen. Angesichts der neuen Virusvariante könnte die Fed ihren Strategieschwenk aber noch mal überdenken. Wichtig bleibt vor diesem Hintergrund abzuwarten, inwiefern sich „Omikron“ am Ende des Tages tatsächlich als besorgniserregend erweist.
EZB sieht Teuerung im Euroraum für vorübergehend an
EZB-Chefin Christine Lagarde verweist weiterhin auf ein vorübergehendes Phänomen in puncto Teuerung in der Eurozone. Laut ihrer Ansicht mache die vorübergehende Absenkung nebst Wiederanhebung der Mehrwertsteuer insgesamt 1,2 Prozentpunkte aus. Laut EZB-Direktorin Schnabel sollte die Inflationsentwicklung im November ihren Höhepunkt erreicht haben. Sondereffekte wie die Mehrwertsteuersenkung im letzten Jahr und der Anstieg der Energiepreise würden ihrer Meinung nach wegfallen.
Goldpreis: So könnte es weitergehen
„Omikron“ und die damit im Zusammenhang stehenden Inflationssorgen könnten Anleger zumindest kurzfristig in Gold bewegen. Die neue Virus-Variante dürfte die Börsen noch eine ganze Weile im Klammergriff halten, bis Klarheit über den Risikograd herrscht. Vor diesem Hintergrund dürfte die Sorge über einen weiteren Preisanstieg hierzulande als auch jenseits des Atlantiks weiter anhalten. Gut möglich, dass die US-Notenbank Fed ihren Ausstieg aus der Niedrigzinspolitik noch mal überdenkt und eine Rolle rückwärts in Sachen “Tapering” verkündet.
Aus charttechnischer Sicht wäre eine Eroberung der psychologischen Marke in Höhe von 1.800 Dollar elementar, um den jüngsten Aufstieg zu untermauen.
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