Ölpreis vor Opec+ über 75 Dollar – weitere Anstiege in Sicht?

Ölpreis aktuell

Die US-amerikanische Rohölsorte WTI verteuert sich am Donnerstagnachmittag um bis zu 2,40 Prozent auf 75,22 Dollar. Das europäische Pendant Brent notiert bei 76,13 Dollar pro Barrel und damit 1,33 Hundertstel im Plus. Auf Monatssicht ist der Ölpreis (WTI) um 8,5 Prozent angestiegen (+Brent: 6,9 Prozent).

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Ölpreis Chart (WTI)

Die Nachfrage nach Rohöl bleibt weiterhin hoch. Die zur Wochenmitte veröffentlichten Bestandsdaten der Energy Information Administration haben gezeigt, dass das Angebot weiterhin gekürzt wird respektive der Abbau der Rohölvorräte weiter vonstatten geht. Anleger gehen vor diesem Hintergrund möglicherweise weiter davon aus, dass sich das Angebot in den kommenden Wochen weiter reduzieren wird.

Dabei wirft vor allem das heute stattfindende Online-Opec+-Meeting seine Schatten voraus. Investoren dürften besagtes Meeting nach Hinweisen auf die zukünftige Strategie der Opec+ abklopfen.

Ölpreise im Bann des Opec+-Treffens

Die Opec+-Länder und Partner wollen am heutigen Donnerstag über eine mögliche Erhöhung der Ölproduktion ab kommenden Monat beraten. Vor dem Hintergrund der zuletzt wieder deutlich besseren Konjunkturaussichten dürfte unter Marktteilnehmer eine Ausweitung auf der Hand liegen. Doch auf der Gegenseite könnte das Angebot weniger vergrößert werden als tatsächlich gedacht. Denn mit der schwelenden Coronavirus-Mutation, der sogenannten Delta-Variante könnten die Funktionäre weniger Öl auf den Markt gießen. Die Vorsicht vermag somit zu überwiegen. Hierzulande respektive in der Europäischen Union wird bereits verstärkt mit einer Ausbreitung der Mutante gerechnet. Die Furcht, dass die Delta-Variante die aktuell wieder brummende Konjunktur ausbremsen könnte, ist groß. Vor dem Hintergrund drohender Restriktionen für die Wirtschaft dürfte die Nachfrage nach Rohöl wieder sinken. Auch der Reise- und Tourismussektor dürfte betroffen sein.

Im vergangenen Jahr wurde die Tagesproduktion angesichts der grassierenden Coronavirus-Pandemie um rund 10 Millionen Barrel gekürzt. Dies hatte die Ölpreise weltweit gestützt, da die Nachfrage brachial eingebrochen war. Schätzungsweise könnte die Produktion aber immer noch mit rund 5,5, Millionen Barrel unter dem Niveau vor Beginn der Krise liegen.

Was ist die Opec und welche Aufgaben sie?

Ölpreis: So könnte es weitergehen

Wichtig bleiben nun aus kurzfristiger Sicht die Ergebnisse des heutigen Opec+-Treffens. Mittelfristig sollten Anleger gleichzeitig den Verlauf der Delta-Mutation im Auge behalten. Möglicherweise zeigt sich das Ölkartell vor dem Hintergrund einer möglichen weiteren Ausbreitung heute tendenziell bedacht in Bezug auf eine Erhöhung des Ölangebots. Dies könnte zumindest aus kurzfristiger Sicht für weitere steigende Notierungen sprechen. Auf der Gegenseite könnte die Opec+ versuchen, sich sukzessive wieder Richtung Vorkrisenniveau zu bewegen, sodass eine vorsichtige Ölmengen-Erhöhung vonstatten gehen könnte.

Auf der Oberseite fungiert somit die Dreistelligkeit, die 100-Dollar-Marke (WTI), als mögliche Zielzone für ambitionierte Anleger. Auf der Unterseite bleibt die psychologische Marke von 50 Dollar zu betrachten.

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