Apple Aktienkurs – Warum holt sich Apple über den Anleihemarkt frisches Kapital?
Apple begab am Mittwoch eine Anleihe mit einer 30-jährigen Laufzeit in Höhe von $7 Milliarden mit einem Kupon in Höhe von 2,99%. Immer mehr US-Unternehmen nutzen die stark gesunkenen Renditen am Anleihemarkt.
Die Frage mag berechtigt sein, warum ausgerechnet eines der kapitalstärksten Unternehmen der Welt, den Rentenmarkt anzapft um auf noch mehr Kapital zurückgreifen zu können.
Renditen für AAA-bewertete Unternehmen liegen derzeit nahe der Rekordtiefs. Für Unternehmen wie Apple ist es scheinbar verlockend Kapital von Investoren einzusammeln, da die Kosten dafür äußerst gering sind und alte „teurere“ Schulden abgelöst werden können. Mit mehr als $200 Milliarden an Bargeld und Wertpapierguthaben in den Büchern sollte dies eigentlich nicht die erste Priorität sein. Scheinbar gibt es keine interessanten Übernahmeziele für Apple, die in die Strategie passen und zu einem akzeptablen Preis übernommen werden können.
Zinsersparnis oder fehlende Übernahmeziele
Apple wird rund 2,99% Zinsen auf seine neuen 30-jährigen Anleihen zahlen, verglichen mit 3,45%, die man vor drei Jahren bei der ersten Anleihe entrichten musste. Dies wird Apple in den nächsten 30 Jahren helfen mehr als $250 Millionen an Zinsen einzusparen.
Die Anleihenemission soll Apple helfen, etwa $2 Milliarden Schulden zu refinanzieren, die in diesem Jahr fällig werden. Zusätzlich sollen auch die $10 Milliarden, die im Jahr 2020 fällig werden umgeschuldet werden. Apple bevorzugt eindeutig die Fremdfinanzierung in diesem derzeitigen Zinsumfeld. Die Fremdfinanzierung ist für Apple scheinbar profitabel, da die Gewinnrendite von Apple bei rund 5,6% liegt und somit 2,6% höher, als der Anleihezins, den man bezahlen muss.
Apple ist nicht das einzige Unternehmen, dass diese Art der Finanzierung nutzt. Mittlerweile haben 21 US-Investment-Grade-Unternehmen (AAA) wie z.B. Deere & Co. und Walt Disney Anleihen begeben und $27 Milliarden aufgenommen. Firmen scheinen aktiv, die günstige Gelegenheit am Kapitalmarkt für ihre Zwecke zu nutzen. Man darf hier nur hoffen, dass die Fremdkapitalquote nicht zu hoch steigt und die Unternehmen sich nicht überheben. Ein zu hohes Leverage könnte sich bei unvorhergesehenen Ereignissen stark negativ auf die Bilanzen auswirken.
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