Börse Aktuell – Ist das jetzt die Zinswende?
Wenn es nach den Anleger geht, ist das Ende des Zinserhöhungszyklus erreicht. Und die Börsianer könnten Recht bekommen. Die Fed hat kaum noch Argumente, um an der Zinsschraube zu drehen.
Heute scheinen die Anleger einen Teil der Kursgewinne vom Freitag vergangener Woche zu realisieren. Der DAX macht im Augenblick einen Rücksetzer in Richtung der charttechnischen Ausbruchsstelle bei 16.300 Punkten.
Fallende Inflation verleiht Flügel
Die weiter sinkende Inflation spielt den Anlegern in die Karten. Mit einer aktuellen Teuerungsrate von 3% ist der Zielwert der US-Notenbank von 2% greifbar nahe. Die Stimmen innerhalb der Fed für weitere Zinsschritte werden immer leiser. Allerdings hat Jerome Powell durchblicken lassen, das die weitere Zinspolitik von der wirtschaftlichen Entwicklung der USA abhängt. Bislang zeigt sich die Konjunktur jenseits des Atlantiks den Währungshütern noch zu robust. Daher dürfte der Arbeitsmarkt am Freitag von Interesse sein.
Die Marktteilnehmer gehen für die restlichen FOMC-Sitzungen im September, November und Dezember von einer Zinspause aus. Im kommenden Jahr könnte es nach deren Meinung zur ersten Zinssenkung Ende März kommen. Bis Dezember 2024 gehen die Anleger in den USA von einem Zinssatz von 4,00-4,25% aus. Zinssenkungen dürften im Sinne der Anleger sein. Im Augenblick scheinen die Marktakteure eine Zinswende bereits vorweg zu nehmen.
Auch in Europa ist die Inflation auf dem Rückzug, wenngleich noch nicht in diesem Tempo wie in den Vereinigten Staaten. Auch für Europa hoffen die Börsianer auf ein baldiges Ende des Zinserhöhungszyklus. Allerdings hinkt die Europäische Zentralbank der Fed hinsichtlich der Zinsschritte hinterher. Hoffnungen auf Zinssenkungen auf dem alten Kontinent könnten noch ein wenig verfrüht sein. Die Teuerungsrate liegt gegenüber den USA noch deutlich über dem Zielwert der EZB, der ebenfalls 2% beträgt.
Wahrscheinlichkeit von Zinsschritten 2023 und 2024 in den USA in %
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