Börse Aktuell – Politische Börsen haben doch nur kurze Beine
Die Anleger an der Pariser Börse haben sich zu früh gefreut. Die Euphorie hielt nur wenige Stunden an. Und im Schlepptau geht es auch auf dem Frankfurter Handelsparkett abwärts.
Die bekannte Börsenweisheit „Politische Börsen haben kurze Beine“ hat sich wieder einmal bewahrheitet. Die erste Runde bei den Neuwahlen in Frankreich wurde an den europäischen Börsen gefeiert, da die Rechtspopulisten zwar zulegen konnten, aber nicht so stark wie befürchtet. Der zweite, wichtige und entscheidende Urnengang folgt in wenigen Tagen. Und der Ausgang ist trotz des Schulterschlusses zwischen der Macron-Partie und den Linken noch offen. Die Marktteilnehmer sorgen sich für den Fall eines Sieges der Partei Rassemblement über die künftige Stabilität innerhalb der Eurozone. Am Sonntag wissen die Börsianer mehr. Daher könnte es Anfang nächster Woche an den Märkten ein wenig volatiler zugehen.
CAC 40 – Von Bodenbildung noch keine Spur
Die Spannung steigt vor dem zweiten Wahlgang und die Anleger an der Pariser Börse werden zunehmend nervöser. Der jüngste Stabilisierungsversuch am gestrigen Handelstag scheiterte kläglich. Im Augenblick nähert sich der CAC dem Verlaufstief vom 14. Juni bei 7.464 Punkten. Darunter könnte der Abwärtstrend noch einmal Fahrt aufnehmen. Mögliches Ziel wäre dann das wichtige 61,8%-Fibonacci-Level bei 7.329 Zählern.
Erst nach dem zweiten Urnengang könnte es zu einer Erholung kommen. Davon ist zurzeit nichts zu sehen. Hinsichtlich der Marktbreite haben die Bären die Oberhand. 53% der Indexmitglieder des CAC notieren im Augenblick unterhalb ihrer exponentiellen 200-Tage-Durchschnittslinie. Auch kurzfristig ist die politische Unsicherheit in unserem Nachbarland nicht förderlich. Lediglich fünf Aktien aus der ersten französischen Börsenliga liegen über dem 50-Tage-Durchschnitt. Mit einem Anteil von gerade einmal 12% deutet dies allerdings auf eine mittlerweile starke überverkaufte Situation hin.
CAC 40 Chart auf Tagesbasis
DAX 40 – Im Schlepptau der Pariser Börse
Die Aktienindizes der beiden größten Volkswirtschaft in der Eurozone marschieren im Augenblick im Gleichschritt. Das heimische Börsenbarometer ist zum wiederholten Mal an der Widerstandsbastion bei 18.344/18.347 Punkten gescheitert. Zur Stunde bekommt der DAX dafür die Quittung. Heute könnte der exponentielle 50-Tage-Durchschnitt bei aktuell 18.293 Zählern überrannt werden. Die nächste Verteidigungslinie der Bullen ist im Bereich bei 17.949 Punkten in Form des Tiefs der Inside-Kerze auszumachen.
Aber auch hierzulande macht die Marktbreite nicht allzu gute Laune. Im Vergleich zu den Leidensgenossen in Frankreich kann der DAX seinen 200-Tage-Durchschnitt noch verteidigen. Kurzfristig können sich nur 37% der DAX-Aktien oberhalb ihrer exponentiellen 50-Tage-Glättungslinie behaupten.
DAX 40 Chart auf Tagesbasis
CAC im Fünf-Jahres-Chart auf Wochenbasis
DAX im Fünf-Jahres-Chart auf Wochenbasis
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