DAX Ausblick – Was macht Christine Lagarde?
Heute ist es soweit. Der EZB-Zinsentscheid steht an. Kommt nun die Zinswende in Europa? Und wie könnte diese ausfallen? Am Nachmittag erwarten die Anleger diesbezüglich Antworten.
Seit Tagen halten sich die Marktteilnehmer angesichts des bevorstehenden EZB-Zinsentscheids zurück. Der DAX notiert kurz nach der Handelseröffnung bei 14.357 Punkten, etwa 0,5% unter dem Schlusskurs vom Mittwoch.
Wann fällt der Startschuss für die Zinswende in Europa?
Am Nachmittag dürften die Anleger alles stehen und liegen lassen und gebannt nach Frankfurt schauen, wenn sich Christine Lagarde zu Wort melden wird. Allgemein wird mit der Ankündigung über das Ende der Netto-Anleihekäufe gerechnet. Mit der ersten Zinserhöhung müssten sich die Anleger Experten zufolge noch bis Juli gedulden. Allerdings gehen zurzeit die Schätzungen auseinander, wie hoch der erste Zinsschritt ausfallen könnte. Ein falsches Wort von der EZB-Präsidentin könnte die Finanzmärkte gen Süden schicken.
Ölpreis steigt – Inflationsspirale dreht sich schneller
Der Ölpreis der Sorte WTI setzt seinen Höhenflug fort. Gestern schlossen die Notierungen oberhalb des letzten Widerstands bei 119,14 USD. Es handelt sich hierbei um die Oberseite des ehemaligen Aufwärts-Gaps von Anfang März dieses Jahres. Gelingt es dem Ölpreis, sich oberhalb der genannten Chartmarke zu etablieren, wäre das Zwischenhoch bei 128,20 USD das Ziel.
Der weiter steigende Ölpreis lässt die Inflationsspirale schneller drehen. Vor allem die Energiepreise sind mitverantwortlich für die seit Monaten anziehende Inflation. Die Notenbanken könnten Probleme haben, angesichts steigender Ölpreise die Teuerungsrate unter Kontrolle zu bringen.
Drohen weitere Lieferengpässe? – Möglicher Streik der Hafenarbeiter
Die Gewerkschaft ver.di ruft heute alle Hafenarbeiter in allen wichtigen deutschen Seehäfen zum Warnstreik auf. Die durch die Pandemie verursachten Lieferkettenprobleme könnten größer werden, vor allem wenn es zu dauerhaften Arbeitsniederlegungen kommen sollte.
DAX 40 – Anleger ziehen sich zurück
Vor dem eingangs erwähnten EZB-Zinsentscheid ziehen die Anleger die Köpfe ein. Nach dem gescheiterten Ausbruchsversuch über die Obergrenze der Handelsspanne bei 14.558 Punkten rückt heute das 50,0%-Fibonacci-Retracement bei 14.358 Zählern in den Fokus. Darunter sollte es nicht gehen. Ansonsten droht ein Test der Unterseite der besagten Schiebezone bei 14.227 Punkten.
DAX 40 Chart auf Tagesbasis
Quelle: ProRealTime; Vergangene Wertentwicklungen sind kein zuverlässiger Indikator für zukünftige Wertentwicklungen
DAX 40 im Fünf-Jahres-Chart auf Wochenbasis
Quelle: Refinitiv
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