Erdgaspreis weiter im Höhenflug – die Gründe und Aussichten

Wichtigste Punkte:

• Erdgaspreis (NGS) weiter im Höhenflug – die Gründe und Aussichten
• Russland kürzt Liefermenge durch Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 auf 20 Prozent
• Situation dürfte weiterhin angespannt bleiben

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Erdgaspreis auf Monatsbasis

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Erdgaspreis auf Tagesbasis

Erdgaspreis weiter im Höhenflug – die Gründe und Aussichten

Steigende Erdgaspreisnotierungen machen dem Westen weiterhin zu schaffen. Anleger könnten mittlerweile aber auf die Idee kommen, Kasse zu machen. Der richtungsweisende August-Terminkontrakt für eine Megawattstunde des niederländischen Erdgases (Dutch TTF) kletterte am Mittwochmorgen stellenweise um über zehn Prozent auf 224 Euro.
Der Erdgaspreis (NGS) notiert am Nachmittag laut IG-Indikation bei 8,56 Dollar je MMBTU und verliert damit rund drei Prozent per Tagesfrist. Anleger könnten mittlerweile auf die Idee kommen, Kasse zu machen.

Russland kürzt Liefermenge durch Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 auf 20 Prozent

Seit heute strömen durch die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 nur noch 20 Prozent der eigentlich verfügbaren Liefermenge. Erst vergangenen Donnerstag hatte der zuständige Staatskonzern Gazprom nach den zehntägigen Wartungsarbeiten das Volumen wieder auf 40 Prozent hochgeschraubt.
Laut Angaben des Präsidialamtes in Moskau liefere Gazprom so viel Gas an Europa wie möglich. Technische Probleme infolge der westlichen Sanktionen behindern einen höheren Export, sagte der zuständige Sprecher Dmitri Peskow.
"Gazprom liefert so viel wie nötig und möglich. Wir wissen, dass die technischen Möglichkeiten für Lieferungen jetzt geringer geworden sind“, hieß es.
"Gazprom war und bleibt ein zuverlässiger Garant für alle seine Verpflichtungen, aber es kann keine Lieferungen garantieren, wenn ausländische Ausrüstung aufgrund europäischer Sanktionen nicht gewartet werden können“, wie die Nachrichtenagentur Reuters zitiert.

Bundesregierung spricht von „Machtspiel“

Hingegen verurteilt die Bundesregierung die jüngst gekürzten russischen Gaslieferungen als ein Machtspiel. „Lieferverträge werden zum jetzigen Zeitpunkt nicht eingehalten", sagte Vize-Regierungssprecherin Christiane Hoffmann zur Wochenmitte in Berlin. "Die Turbine ist da, sie ist gewartet." Einem Transport gen Russland stehe demnach nichts im Weg. "Es liegt nicht an der deutschen Seite“, wie Reuters zitiert.

Erdgaspreis: So könnte es weitergehen

Die Hängepartie zwischen Europa respektive Deutschland und Russland dürfte womöglich noch eine ganze Weile weitergehen. Vor diesem Hintergrund könnte der Erdgaspreis nach wie vor auf sonderbar hohem Terrain verweilen. Anleger sollten sich angesichts der angespannten Lage allerdings jederzeit auf die Möglichkeit empfindlicher Gewinnmitnahmen einstellen.
Die hohen Energiepreise haben zudem auch die deutsche Verbraucherlaune stark eingetrübt. Aus Sorge vor einer Gaskrise nebst hoher Inflation sank die Stimmung laut dem Forschungsinstitut GfK auf ein Rekordtief in Höhe von 30,6 Zählern.

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